Tag 1: 2. Januar

Monatelange Vorbereitungen gingen heute Morgen zu Ende, die Meute der Teilnehmer nahm die Rallye Dakar in Angriff. Um auf den engen Straßen der ersten Etappe keine unnötigen Unfälle zwischen Motorradfahrern und Autos zu provozieren, fuhren beide Startgruppen unterschiedliche Routen. Die landschaftlich reizvolle Strecke erinnerte stark an Rallye-Weltmeisterschaftsläufe und kam damit den erfahrenen Fahrern wie ex-Weltmeister Carlos Sainz natürlich sehr entgegen. Durch starke Regenfälle in den letzten Tagen stiegen die Wasserpegel einiger Flüsse stärker an, als der Veranstalter dies eingeplant hatte. Daher wurde die Überbrückungsetappe zum Start der Wertungsprüfung (WP) verlängert und die eigentliche WP um die entsprechenden 52 auf insgesamt 199 Kilometer gekürzt.

Die Fahrzeuge wurden im Abstand von zwei Minuten auf die Strecke geschickt. Dennoch kann es aufgrund von Fahrfehlern des Vorwegfahrenden vorkommen, dass der Hintermann aufläuft. Dies passierte heute unter anderem Carlos Sainz in seinem VW Race Touareg 2, aber auch Stéphane Peterhansel im X-Raid BMW X3. Beide verloren viel Zeit, da sie durch den aufgewirbelten Staub auf der engen Piste nicht in eine gute Position zum Überholen kommen konnten.

Den ersten Tagessieg konnte sich daher der Spanier Nani Roma im BMW X3 sichern. Sein Landsmann Sainz liegt 2,07 Minuten hinter ihm, weitere 43 Sekunden dahinter liegt Peterhansel. Diese Abstände klingen riesig, werden sich aber in den nächsten Tagen noch gewaltiger anhören, wenn sich die ersten Fahrer in der Atacama-Wüste verfahren oder technische Defekte reparieren müssen. Wer schon einmal einen Reifen auf lockerem Sand gewechselt hat, weiß, wieviel Zeit man dafür braucht. Zeit, die den Fahrern entsprechend verlorengeht im Kampf um die Führung.

Aus deutscher Sicht weiterhin interessant dürfte die Teilnahme von Matthias Kahle in einem heckgetriebenen Buggy sein. Am heutigen Tag belegte er den 20. Gesamtrang.

Leider gab es bereits einen tragischen Zwischenfall, als im Hinterfeld ein Teilnehmer nach einem Verbremser in eine Zuschauergruppe fuhr und dabei eine Zuschauerin tödliche Verletzungen davontrug. Dass die Zuschauer dabei an einer verbotenen Stelle standen, ist kein Trost. So sollte ein Motorsportjahr definitiv nicht losgehen. Unser Beileid gilt den Angehörigen.

Quellen: www.dakar.com, X-Raid, VW Motorsport

Autor: Matthias Kierse