Mit dem Tesla Model X zeigt der kleine amerikanische Hersteller sowas ähnliches wie die automobile eierlegende Wollmilchsau. Der Wagen soll das Beste von SUV und Minivan verbinden, gleichzeitig luxuriös und modern im Interieur sein und dank des Elektroantriebs die Umwelt schonen. In der Performance-Version fällt nach weniger als 5 Sekunden die 100 km/h-Marke und all das kombiniert mit vier Flügeltüren – geht das Konzept auf?

Tesla Model X

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Bislang kennen Autofans die Marke Tesla nur durch einen puristischen, zweisitzigen Roadster auf Lotus Elise-Basis, der durch seinen nicht vorhandenen Motorsound auffällt. Kein Wunder, Tesla hat sich auf die Fahnen geschrieben, lediglich elektrisch angetriebene Fahrzeuge zu produzieren. Da die Lotus Elise in absehbarer Zeit nicht mehr produziert wird und damit kein Chassis für weitere Tesla Roadster mehr lieferbar sein wird, entwickelt man bereits seit mehr als zwei Jahren an einem kommenden Modell, das jedoch in eine völlig andere Sparte gehen wird: Die viertürige Limousine Model S wird ab Ende 2012 auf die Straßen rollen. Pünktlich zum Genfer Salon zeigen die Amerikaner nun, dass es nicht bei einem einzigen Modell im Portfolio bleiben wird.

Neben dem Model S soll ab Anfang 2014 mit dem Model X das automobile Äquivalent zur eierlegenden Wollmilchsau auf den Markt kommen. Es handelt sich um ein Crossover-Fahrzeug aus SUV und Van, das jedoch über ein sehr auffälliges Merkmal verfügen wird: Alle vier Türen öffnen nach oben. Sie sind an der Dachmitte befestigt und mit einem speziellen Scharniermechanismus versehen, der das Öffnen auch in engen Parklücken und niedrigen Parkhäusern erlauben soll. Gleichzeitig ermöglichen sie es, den Model X im wahrsten Sinn des Wortes zu „betreten“, anstatt in ihn hineinzusteigen. Tesla nennt das Ganze „Falkenflügeltüren“.

Der Innenraum bietet Platz für bis zu sieben Personen, die es sich in drei Reihen bequem machen können. Um die letzte Reihe entern zu können, gleitet die mittlere Bank weit nach vorn. Auch wenn auf ihr Kindersitze installiert sein sollten, bietet sie so den notwendigen Platz zum Einsteigen. Fahrer und Beifahrer können auf ein neuartiges Bedienpanel an der Mittelkonsole schauen, auf dem alle wichtigen Fahrzeuginformationen ebenso abgerufen werden können, wie auch die Radiosender, das Navigationssystem oder die Fahrzeugklimatisierung. Es erinnert optisch an neuartige Tablet-PCs, ist jedoch deutlich größer. Hinter dem Lenkrad findet sich ein Bildschirm, der sich vom Fahrer frei programmieren lässt und nur die Informationen anzeigt, die gewünscht sind. Da aufgrund des Antriebs kein Getriebetunnel notwendig ist, wird das Interieur des Model X luftig und großzügig gestaltet. Gleichzeitig sorgen edle Materialien wie Holz und Leder für Wohlfühlatmosphäre.

Für den Antrieb stellt Tesla drei Alternativen zur Auswahl. In der Basisversion treibt ein Elektromotor die Hinterachse an. Eine Stufe darüber rangiert eine Variante mit je einem Motor vorn und hinten, wodurch der Model X Allradantrieb erhält. Noch darüber findet sich die Performance-Version mit kraftvolleren Motoren vorn und hinten, die für eine Beschleunigungszeit von weniger als 5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 sorgen. Je nach Reichweitenwunsch gibt es Akkus mit 60 oder 85 kWh.

Dass dieses Konzept aufgeht, kann man aus einem aktuellen Tesla-Pressetext entnehmen: Der Model X wurde am 9. Februar erstmals gezeigt. Seitdem kann man sich auf der Tesla-Website für den Wagen registrieren, wofür mindestens 5.000,- US$ Anzahlung fällig werden. Innerhalb von wenigen Tagen gingen bereits Bestellungen im Gegenwert von rund 20 Millionen US$ ein, während gleichzeitig auch die Vorbestellungen für die Limousine Model S um 30% anzogen. Bei uns in Deutschland wird der Tesla Model X voraussichtlich in der Preisregion zwischen 45.000,- bis 68.000,- € (je nach Motorisierung) liegen.

Quelle: Tesla

Autor: Matthias Kierse