Während im Hintergrund an der Umsetzung der vor eineinhalb Jahren angekündigten Modelloffensive gearbeitet wird, rollt mit dem Lotus Exige S Roadster erneut eine neue Variante des bekannten Programms auf die Messebühne in Genf. Er kombiniert den Open-Air-Genuss der Elise mit der Leistung des neuen Exige S. Hinter der Besatzung arbeitet der 3,5 Liter große V6-Kompressormotor mit einer Leistung von 350 PS.

Lotus Exige S Roadster

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Gegenüber dem Exige S Coupé ist der Roadster weniger kompromisslos und kann somit problemfreier für die Fahrt zur Arbeit genutzt werden.

Nachdem Lotus auf dem Pariser Salon vor rund eineinhalb Jahren mit gleich fünf Neuheiten eine wahre Modellneuheitenflut angekündigt hatte, begannen Experten direkt damit, die Wahrscheinlichkeit auszurechnen, dass diese Neuheiten auch wirklich auf der Straße ankommen würden. Was jedoch niemand auf der Agenda hatte war die Tatsache, dass Lotus trotz der Entwicklung an den fünf Neulingen offenbar immer noch Platz für kleinere Neuheiten hat und somit auf der IAA die neue Exige S als Coupé brachte, dem jetzt in Genf eine eigene Roadster-Version folgte. Soetwas gab es bisher noch nicht: Nach oben offen war bislang nur die Elise als technische Basis des Exige, letzterer war eher der kompromisslose Rennstreckengänger mit Dach. Doch nun wird alles anders ohne die Gleichheiten abzulegen.

Die neue Exige S, die in Frankfurt im vergangenen September ihre Weltpremiere feierte, ist bekanntlich ein wenig länger, vor allem aber deutlich kraftvoller geworden. Verantwortlich dafür ist der 3,5 Liter große V6-Motor hinter der Besatzung, den die Exige vom Evora übernommen hat. Dieses Kraftpaket arbeitet nun auch im neuen Exige S Roadster. Dank Kompressor-Aufladung leistet das Triebwerk 258 kW/350 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern, die wahlweise über ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder das neu entwickelte Serial Precision Shift-Getriebe – ein automatisiertes Schaltgetriebe mit Wippen am Lenkrad für die Gangwechsel – auf die Hinterräder übertragen werden. Nach nur 4 Sekunden ist der Wagen 100 km/h schnell, weitere 4,5 Sekunden erreicht der Exige S Roadster auch die 100 Meilen pro Stunde-Marke (rund 160 km/h). Maximal ist Tempo 233 nach kontinentaleuropäischer Größenordnung erreichbar.

Wie schon geschrieben: Es handelt sich um die erste Exige-Variante, die ab Werk offiziell geöffnet werden kann. Damit der Besitzer nicht immer das Hardtop mitnehmen muss, gibt es ein von der Elise entliehenes Stoffverdeck, das sich platzsparend im Fahrzeug verstauen lässt. Trotz des größeren Motors im Heck liegt das Gewicht des Exige S Roadster mit rund 1.100 Kilogramm immer noch im untersten Bereich im Vergleich zu ähnlich starken Mitbewerbern. Neben dem serienmäßigen Fahrwerk, das für Fahrten auf öffentlichen Straßen und gelegentliche Rennstreckenausflüge gedacht ist, gibt es gegen Aufpreis auch eine Fahrwerksvariante, die klar auf regelmäßige Rennstreckennutzung des Exige S Roadster ausgelegt ist. Sie ist Teil des Race Pack, das zusätzlich auch eine Launch Control enthält.

Während die Lackierung und die Farbe der Sitzbezüge wie immer frei gewählt werden können, muss sich der potenzielle Käufer eines Exige S Roadster zusätzlich Gedanken darüber machen, ob er lieber ein komfortables Fahrzeug oder ein kompromissloses Sportgerät haben möchte. Diese Entscheidung fließt direkt in die Ausgestaltung seines Interieurs ein. Allerdings können US-Amerikaner, die diesen Text gerade lesen, bereits an dieser Stelle die Seite zuklicken: Den Exige S Roadster wird Lotus lediglich in Europa und Asien anbieten.

Quelle: Lotus

Autor: Matthias Kierse