Schon die erste Auflage des Venom GT geizte nicht mit Superlativen, doch der Hennessey Venom GT2 setzt dem nun noch eine Krone auf. 1.520 PS aus einem 7 Liter großen Twin-Turbo-V8-Triebwerk sorgen für exorbitante Beschleunigungsmanöver und eine versprochene Höchstgeschwindigkeit von rund 440 km/h. Gleichzeitig erhält die Karosserie einige optische Retuschen, wodurch die Verwandtschaft zur Lotus Elise in den Hintergrund rückt.

Hennessey Venom GT2

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Sollten Sie eines Tages dieses Fahrzeuggesicht in Ihrem Rückspiegel erblicken, machen Sie besser Platz. Hier lauern 1.520 PS darauf, den Venom GT2 vorwärts zu bewegen.

Das Leben in der Überflussgesellschaft bringt immer wieder interessante Auswüchse zu Tage. Was tut man, wenn 1.200 PS in einem Veyron Supersport oder gar 1.216 PS im Hennessey Venom GT nicht mehr ausreichend erscheinen? Man fragt beim Hersteller höflich nach, ob nicht eventuell noch ein wenig Nachschlag möglich erscheint. Und so gibt es hartnäckige Gerüchte, dass in Molsheim an einer finalen Wahnsinnsvariante des Veyron gewerkelt wird, während Hennessey in den USA bereits einen Schritt weiter ist und anhand erster Computerretuschen den Venom GT2 vorstellen kann. Willkommen auf der dunklen Seite der Macht.

Schon der Venom GT erzeugte als Coupé und Spyder bei den wenigen glücklichen Testern, die diese Fahrzeuge bewegen durften, Schübe von Gänsehaut und Panikattacken. Immerhin lieferte der Wagen bereits Leistungsdaten, die sich Otto-Normalfahrer gar nicht wirklich vorstellen kann. Eigentlich kann sich wohl kaum jemand die Wirksamkeit von 1.216 PS leibhaftig vorstellen, es sei denn, er oder sie ist zufällig Kampfjetpilot/in oder Astranaut/in. In diesem Fall ließe sich auch das Interesse an Leistungsnachschlag erklären, immerhin wäre man dann stärkeres bereits gewohnt. Hennessey lässt sich nicht lange bitten und schiebt mit dem Venom GT2 eine Raketenstufe nach. Und das durchaus wörtlich.

Immerhin entwickelt im Heck des Neulings ein 7 Liter großes V8-Triebwerk dank doppelter Turbo-Aufladung imposante 1.118 kW/1.520 PS. Mal zum Vergleich: Der Lamborghini Aventador hat nicht einmal halb soviel Leistung und gilt gemeinhin bereits als „sauschnell“. Die Kraftübertragung erfolgt wahlweise über ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder über ein neues sequentielles Siebengang-Getriebe mit Schaltwippen am Lenkrad. Finale Fahrwerte sind noch nicht erhältlich, da der Prototyp des Venom GT2 aktuell noch im Aufbau ist, aber man darf davon ausgehen, dass er über ein ähnlich geringes Leergewicht wie sein Vorgänger verfügen wird – rund 1.220 Kilogramm. Damit steht einer Beschleunigung von rund 2,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 wenig entgegen. Auch die versprochene Höchstgeschwindigkeit von rund 440 km/h erscheint denkbar, bedarf jedoch finaler Beweisführung.

Die Karosserie aus hochfester Kohlefaser wird vom Venom GT annähernd unverändert übernommen. Anstelle des Lufteinlasses auf dem Dach gibt es nun zwei Ausbuchtungen für mehr Kopffreiheit, die ein wenig an die bekannten Zagato-Double-Bubble-Dächer erinnern. Gleichzeitig erarbeitete Hennessey neue Türmechanismen, durch die die Türen nun schräg nach vorne und oben öffnen. Die Frontpartie wird nach einem Besuch des Windkanals umgestaltet und erhält neben neu gestalteten Belüftungsöffnungen auch neue Leuchteinheiten, die das Design von der Basis des Fahrzeugs abgrenzen sollen. Bekanntermaßen entstand die Idee zum Venom GT, als Firmengründer John Hennessey darüber philosophierte, ob man in ein Lotus Elise-Chassis nicht auch einen V8-Motor integrieren könne. Anstatt die Idee zu verwerfen setzte er sie um, indem er den Radstand ein wenig verlängerte und gleichzeitig noch ein paar Turbos zum Achtzylinder ergänzte. Somit entsteht hier in Kleinserie ein Auto, das sich am ehesten mit den Raumschiffen aus Star Wars vergleichen lässt. Lassen Sie sich von der dunklen Macht überzeugen, Sie könnten ebenfalls süchtig nach Leistung werden.

Quelle: Hennessey

Autor: Matthias Kierse