Mit dem Gumpert Apollo enRaged rollt die bislang kräftigste Straßenversion des deutschen Kleinserien-Sportwagens auf den Genfer Salon. 780 PS beschleunigen den auf nur 3 Exemplare limitierten Supersportler in Geschwindigkeitsregionen, die selbst sein Wappentier, der Greif, nicht erreichen kann. Es handelt sich um die straßentaugliche Ableitung des ebenfalls neu präsentierten Apollo R, mit dem man in Asien auf die Rennstrecke gehen wird.

Gumpert Apollo enRaged

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Die bereits vom Apollo S bekannten, L-förmigen Tagfahr-LEDs sitzen auch beim enRaged in den vorderen Lufteinlässen.

Zu allererst: Ja, es gibt Gumpert noch. Allen Unkenrufen zum Trotz fertigt man in Altenburg weiterhin den momentan einzigen deutschen Supersportwagen. Und das scheint sich nun auszuzahlen, denn aus Asien ist dem Vernehmen nach eine größere Anzahl Bestellungen eingegangen. Gewünscht wurde ein rennstreckentauglicher Apollo, mit dem man eventuell einen eigenen Markenpokal initiieren kann. Auf dem Genfer Salon zeigt Gumpert aktuell mit dem bereits homologierten Apollo R das Ergebnis dieser Wunscherfüllung. Zusätzlich fertigte die Altenburger Manufaktur mit dem enRaged auch gleich eine straßentaugliche Version für maximal drei interessierte Kunden weltweit an.

Während der Apollo R wohl eher selten die Welt abseits der Rennstrecken kennenlernen wird, sorgt Gumpert mit dem Apollo enRaged dafür, dass interessierte Kunden genau das können. „Zugegeben, ein bisschen verrückt ist es schon, das extremste, gerade noch straßenzugelassene Fahrzeug noch ein wenig extremer zu machen“, wird Firmengründer Roland Gumpert im Pressetext zitiert, aber genau dieses Verrückte ist es, was Fans an seiner Marke lieben. Von außen zeigt sich der enRaged in auffälligem Mattschwarz mit einer Dekorbeklebung in Glanzschwarz. Dieses Dekor zeigt das Wappentier, den Greif, der sich über die Flügeltüren des Sportwagens zieht. Längs über das gesamte Fahrzeug zieht sich ein schwarzer Streifen, der außen von je einem roten und einem goldenen Streifen eingefasst wird. Sie erinnern optisch an das Firmenmotto „Pure German Speed“.

In die Kopfstützen und Rückenpolster der Sitzmulden sind ebenfalls die Farben der deutschen Landesflagge eingestickt. Erstmalig kommt hinter dem Lenkrad ein neues farbiges LCD-Display zum Einsatz, dessen Grafik sich vom Werk frei programmieren und an die Wünsche des jeweiligen Besitzers anpassen lässt. Zusätzlich wird im unteren Bereich knapp über der Lenksäule der Name des Fahrzeugbesitzers eingeblendet. Durch Optimierungen am Kabelbaum, Frästeilen der Radaufhängungen und dem Unterboden, sowie dem konsequenten Weglassen des „Kofferraums“ – einer verschließbaren Wanne im Motorraum – wurde das Trockengewicht des Gumpert Apollo enRaged auf 1.175 Kilogramm gesenkt.

Gleichzeitig spendierten die Altenburger Techniker dem 4,2 Liter großen Triebwerk in der Fahrzeugmitte eine Leistungssteigerung. Durch mehr Ladedruck der Turbolader, eine verbesserte Motorsteuerungssoftware und eine verfeinerte Abgasanlage stehen nunmehr 574 kW/780 PS zur Verfügung, um den Apollo enRaged absolut entfesselt anfahren zu lassen. Wie sehr sich dies in Bestzeiten niederschreibt, wird Gumpert dieses Jahr bei neuen Rekordfahrten auf der Nürburgring Nordschleife ausprobieren, wo es gilt, den 2009 aufgestellten Rundenrekord von 7:11,57 Minuten zu unterbieten. Unterstützt wird die Altenburger Sportwagenmarke dabei erneut von Reifenpartner Michelin.

Quelle: Gumpert

Autor: Matthias Kierse