Wenn ein neuer Supersportwagen mit 647 PS unter der Haube angekündigt wird, denkt man zuallererst an die üblichen Verdächtigen aus Europa und den USA. Diesmal tritt jedoch ein Land auf den Plan, das bislang eher für spartanische Kleinwagen bekannt war: Der Arrinera Hussarya wird in unserem nordöstlichen Nachbarland Polen gebaut. Bei Motor und Chassis holt man sich jedoch Unterstützung bei bekannten Marken.

Arrinera Hussarya

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Durch die mittige Vertiefung im Dach wird gezielt Frischluft in Richtung des Motors hinter der Besatzung geleitet.

Als vor gut einem Jahr ein namenloser Sportwagenprototyp der bis dahin ebenfalls unbekannten Marke Arrinera ins Rampenlicht geschoben wurde, ging schnell die Story vom „polnischen Lamborghini“ durch die Medien. Dies lag glasklar am Design, das sich stark an den Modellen aus Sant’Agata orientierte. Für die angesetzte Serienfertigung erhielt das Fahrzeug nun nicht nur einen Namen, auch das Styling wurde von Designchef Pavlo Burkatskyy noch einmal umfassend überarbeitet. Herausgekommen ist dabei der Arrinera Hussarya, Polens erster Supersportwagen.

Neben den Designänderungen durchlief der Hussarya auch mehrere Stunden im Windkanal, wo er von Experten der Technischen Universität Warschau im Hinblick auf Aerodynamik und Anpressdruck verfeinert wurde. Durch den nun komplett glatt verkleideten Unterboden und einen großen Heckdiffusor wird bereits viel Abtrieb erzeugt. Ausfahrbare Klappen auf den hinteren Kotflügeln liefern je nach Fahrzustand noch mehr Downforce. Die restliche Optik des Fahrzeugs orientiert sich an aktuellen Supersportlern, greift hier und dort Zitate auf und verbindet sie zu einem faszinierenden Gesamtprodukt.

Unter der Carbon-Karosserie versteckt sich ein Chassis, das aus Großbritannien zugeliefert wird. Arrinera bezieht es vom Sportwagenhersteller Noble, dessen Firmeninhaber und -gründer an der polnischen Marke ebenfalls beteiligt ist und im Aufsichtsrat sitzt. Hinter der Besatzung kommt ein ebenfalls zugekauftetes Aggregat zum Einsatz, das den langen Weg über den großen Teich antritt. Es handelt sich um den 6,2 Liter großen V8 aus der aktuellen Corvette ZR1. Arrinera belässt es bei der serienmäßigen Leistung und so darf der Achtender 476 kW/647 PS und ein maximales Drehmoment von 819 Newtonmeter auf die 20 Zoll großen Hinterräder werfen. Vorn sorgen 19 Zöller für die Spurstabilität. Welche Fahrleistungen dabei ermöglicht werden, geben die Polen bislang noch nicht an.

Das Interieur soll sich sportlich-luxuriös mit Leder, Aluminium und Carbon präsentieren und bereits ab Ende 2012 den ersten Kunden zur Verfügung stehen. Wie sich der polnische Supersportler im Feld seiner Wettbewerber preislich einsortieren wird, ist ebenfalls noch unbekannt.

Quelle: Arrinera

Autor: Matthias Kierse