Abarth, der Fiat-eigene Haustuner im Zeichen des angriffslustigen Skorpions, zeigt auf dem Genfer Auto-Salon gleich zwei Weltneuheiten. Zum Einen handelt es sich dabei um das erwartete Facelift des Abarth Punto zum Abarth Punto Evo. Das zweite Fahrzeug ist eine Mischung aus Skorpion und Gottesanbeterin: Der Abarth 500C ist auf Knopfdruck nach oben grenzenlos offen. Beiden gemeinsam ist ein 1,4 Liter Turbo-Motor.

Abarth 500C

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Nach über 2.700 verkauften Fahrzeugen zwischen 2008 und heute, ist es bei Abarth an der Zeit, dem Volumenmodell Punto eine Überarbeitung zukommen zu lassen. Das Fiat-Basismodell erhielt diese ja bereits zur IAA im September 2009. In den 141 offiziellen Schauräumen und bei den 140 anerkannten Abarth-Händlern europaweit steht somit bald der Abarth Punto Evo.

Dieser erhält einen neuen 1,4 Liter großen Turbo-Benzin-Motor mit 121 kW/165 PS. Dieser Antrieb entspringt Fiats Multiair-Motorengeneration und erzeugt bei gleichem Hubraum bis zu 10% mehr Leistung bei gleichzeitig 10% weniger Verbrauch. Das Drehmoment liegt dank eines Garrett-Turboladers bei 250 Newtonmetern. In nur 7,9 Sekunden wird der Abarth Punto Evo damit auf 100 km/h beschleunigt. Dank Torque-Transfer-Control (TTC) wird in engen Kurven die Motorleistung so zwischen den Vorderrädern transferiert, dass immer genügend Traktion und Vortrieb da sind. Gegenüber dem Abarth Grande Punto wurden die vorderen Federn straffer ausgelegt und einige Details am Chassis neu konfiguriert, wodurch der Fahrspaß deutlich zunimmt. Auf Wunsch ist weiterhin das esse esse-Kit im Angebot, bei dem der Wagen auf 132 kW/180 PS erstarkt, leicht tiefergelegt wird und noch bessere Bremsen erhält.

Im Innenraum findet sich etwas, was man sonst nur vom großen Markenbruder Ferrari kennt: Das Manettino genannte System, mit dem der Fahrer hier zwei verschiedene Modi (Normal oder Sport) auswählen kann, die sich direkt auf Lenkung, Motor und Bremsen auswirken und damit das Fahrverhalten an die gerade aktuelle Situation anpassen. Anders als bei Ferrari sitzt der Umschalter hierfür nicht am Lenkrad, sondern ergonomisch günstig vor dem Schalthebel. Wo wir gerade beim Schalthebel sind: der Abarth Punto Evo verfügt über einen Gear-Shift-Indicator (GSI), von dem der Fahrer erfährt, wann ein Gangwechsel sinnvoll wäre, um den Verbrauch niedrig zu halten. Dazu trägt ebenfalls die serienmäßige Start-Stopp-Automatik bei, die bei längeren Standzeiten den Motor abstellt. Nicht weniger als 7 Airbags sorgen für ein sicheres Gefühl während der Fahrt. Dabei können sich die Passagiere auf Sportsitzen räkeln und die Instrumente von Jaeger im Auge behalten. Auf Wunsch sind weiterhin Sabelt-Schalensitze im Programm.

Außen fallen vor allem die Änderungen der Aerodynamik ins Auge. Hier konnte man viel von der Rallyeversion des Abarth Grande Punto lernen und für den Punto Evo übernehmen. Der Frontsplitter und der Diffusor am Heck arbeiten erfolgreich gegen den Auftrieb, ein kleiner Dachspoiler hilft mit. Nebelschlußleuchte und Rückwärtsfahrlicht wanderten nach unten in die Mitte, die Heckleuchten erhalten LED-Technik. An der Front wartet ein gieriges Kühlermaul darauf, eventuelle Konkurrenten nebst Straßenbelag einzusaugen. Seitlich unterstreicht der Abarth-Zierstreifen die sportliche Note dieses Flitzers. Ebenso die Leichtmetallfelgen im Skorpion-Look.

Die zweite Abarth-Neuheit spricht erstmals auch ein wenig augenzwinkernd die Damenwelt an. Auch beim „schwachen Geschlecht“ gibt es viele, die eine Kombination aus Offenfahren und ordentlich Leistung durchaus wünschenswert finden. Somit dürfte der Abarth 500C eigentlich auf genügend Gegenliebe treffen, wenn er im Frühjahr zu den Händlern rollt. Auch bei dieser kleinen Gottesanbeterin mit Skorpion-Stachel kommt der 103 kW/140 PS starke Turbo-Motor des Abarth 500 zum Einsatz.

Dazu erhält der 500C das bereits vom Abarth 500 bekannte Optikpaket, das ihn deutlich von seinen Fiat-Serienbrüdern abhebt. Eine markante Zweifarboptik ist zumindest für das Genfer Ausstellungsstück vorgesehen, ob sie in der Serie angeboten wird und wieviel Aufpreis dafür gefordert werden wird, ist bislang noch nicht bekanntgegeben worden. Ansonsten entspricht die Karosserie dem Fiat 500C, verfügt also über ein Cabriodach mit Glasheckscheibe, bei dem die seitlichen Holme stehenbleiben.

In Genf werden sich beide Fahrzeuge auf einem vollkommen neu gestalteten Messestand präsentieren. Die Grundidee dieses Standes ist es, durch soviel Einfachheit wie möglich die Aufmerksamkeit des Betrachters voll und ganz auf die Fahrzeuge und nicht auf die Standarchitektur zu lenken. Zwei hellerleuchtete Bühnen dienen der Präsentation von Punto Evo und 500C, unter dem Kristallfußboden finden sich technische Zeichnungen der Abarth-Fahrzeuge und über eine große LED-Wand werden Kulissen hinter die Fahrzeuge gestellt.

Quelle: Abarth

Autor: Matthias Kierse