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Original, perfekte Replika oder Liebhaberei?


Sarah-Timo

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Wenn ich es richtig verstehe, dann besteht in der allgemeinen Auffassung der VIN-Thematik ein Unterschied darin, ob ich eine VIN aus einem Unfallfahrzeug entferne + in ein anderes Fahrzeug einpflanze oder eben nur eine komplett zertörtes Fahrzeug  mit der VIN wieder aufbaue. Ok, soweit kapiere ich das und sehe das auch so. Was aber, wenn das echte Fahrzeug komplett zerstört und völlig runtergebrannt ist, man wirklich absolut nichts mehr retten konnte, gar nichts, nur noch eine platte geschmolzene Pfütze Irgendwas übrig geblieben ist. Dann ist ein auf der lediglich noch überlebten VIN erfolgter Neuaufbau für mich nicht mehr wirklich so weit entfernt von einer Replika, die mit 90% Originalteile aufgebaut und mit einer VIN geadelt wurde. Vielleicht sehe ich das falsch, bitte korrigiert mich gerne, danke. 

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Es ist, wie von @matelko geschrieben, auch ein Unterschied, ob das Werk den Neuaufbau wirklich original macht, oder eben ein Privater mit fast allen Originalteilen, oder?

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vor 5 Minuten schrieb Thorsten0815:

Es ist, wie von @matelko geschrieben, auch ein Unterschied, ob das Werk den Neuaufbau wirklich original macht, oder eben ein Privater mit fast allen Originalteilen, oder?

Gute Frage Thorsten, der ich mich gerne anschließen würde. Auch das wäre interessant zu erfahren wie hier die Expertenmeinung lautet. Danke in diesem Zusammenhang für den tollen Input auf diesem Board.

Ich bin tagtäglich mit der Thematik konfrontiert. 

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Frame-Off-Restaurierung und Neuaufbau eines komplett zerstörten Fahrzeuges. 

Frame-Off ist das alte Fahrzeug das nur komplett von Grund auf restauriert wird, in der Regel mit - soweit möglich - aufbereiteten Originalteilen des Fahrzeuges (nicht eines baugleichen). An solch einem Fahrzeuge wurde nie die VIN entfernt oder irgendwie "getürkt."

 

Ein Neuaufbau ist eben ein neu gebautes Fahrzeug (bei privaten Aufbauten verwendet man gerne mal ein Stück aus irgendeinem baugleichen Auto) das in der Regel nur noch "alte" Papiere hat. Original vom neu erstellten Fahrzeug sind nur noch die Papiere. Ein Neuaufbau ist in meinen Augen klar als Replica zu sehen. 

 

Mittlerweile gibt es auch so gut wie keine Käufer mehr, die sich solche Fahrzeuge als original einreden lassen. Das war vor 10/15 Jahren noch anders. 

 

Es gibt z.B. mehrere Replicas vom 250 GTO oder 250 California etc. All diese Fahrzeuge tragen weiterhin die VIN-Nummer des Fahrzeuges auf dem sie aufgebaut wurden. Hier würde gar niemand auf die Idee kommen, eine andere VIN zu implantieren. 

 

 

Über das, was Ferrari so ab und zu bei Classiche zertifiert, hüllen wir hier mal lieber den Mantel des Schweigens. Money talks. 

 

 

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@F40org

Nochmals danke für deine Expertise. Ich habe mir deinen Beitrag eben noch mal durchgelesen und dabei ist mir ein ganz wichtiger Aspekt ins Auge gestochen - das Thema der Fahrzeugpapiere. Wie sieht es in Deutschland (oder weltweit!) eigentlich mit Papieren für eine Replica beziehungsweise für einen Eigenbau aus? Bekommen solche Fahrzeuge überhaupt einen Fahrzeugbrief und eine Zulassungsbescheinigung? Vielleicht sind das jetzt völlig blöde Fragen, aber ich weiß es wirklich nicht. Die Papiere belegen doch final die Historie und auch irgendwo die Originalität des Objektes. Demgegenüber steht nun ein „Liebhaberei“-Fahrzeug mit Implantierter VIN. Hat sowas denn dann überhaupt Papiere (ich hab keine Ahnung)? Der Name des Herstellers, dessen Produkt das Auto klonen will, kann ja unmöglich in den Papieren stehen, es wurde nicht vom Hersteller gebaut. Und damit wäre für mich die Frage ein für allemal geklärt, was es ist - garantiert kein Original. Ist alles etwas kompliziert, ich hoffe du verstehst was ich meine. Danke.

 

Deswegen wird ja die FIN verwendet, damit Du die Zulassung bekommst. Zu der FIN gehört die alte Betriebserlaubnis, wenn das Fahrzeug schonmal zugelassen war. Und wenn es Brief und Schein zu der FIN gibt, machst Du eine neue Hauptuntersuchung und lässt die Kiste zu. Da überprüft dann keiner mehr die Originalität. Der Prüfer freut sich an dem schönen Fahrzeug und wie gut das restauriert wurde.

Und dann kannst Du fahren.

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vor 19 Stunden schrieb Sarah-Timo:

Gute Frage Thorsten, der ich mich gerne anschließen würde. Auch das wäre interessant zu erfahren wie hier die Expertenmeinung lautet. Danke in diesem Zusammenhang für den tollen Input auf diesem Board.

Hier gibt es wohl auch einen Unterschied um welches(n) Fahrzeug und Hersteller es sich handelt. Man darf nicht vergessen dass es viele frühere Hersteller gar nicht mehr gibt. Preislich sind Factory Aufbauten sicher höher bewertet als externe Restaurationen sofern es das Werk überhaupt macht. Und diese gelten dann sicher auch als „originaler“ (den Duden Begriff gedehnt) als andere. 

 

vor 21 Stunden schrieb Sarah-Timo:

Wenn ich es richtig verstehe, dann besteht in der allgemeinen Auffassung der VIN-Thematik ein Unterschied darin, ob ich eine VIN aus einem Unfallfahrzeug entferne + in ein anderes Fahrzeug einpflanze oder eben nur eine komplett zertörtes Fahrzeug  mit der VIN wieder aufbaue. Ok, soweit kapiere ich das und sehe das auch so. Was aber, wenn das echte Fahrzeug komplett zerstört und völlig runtergebrannt ist, man wirklich absolut nichts mehr retten konnte, gar nichts, nur noch eine platte geschmolzene Pfütze Irgendwas übrig geblieben ist. Dann ist ein auf der lediglich noch überlebten VIN erfolgter Neuaufbau für mich nicht mehr wirklich so weit entfernt von einer Replika, die mit 90% Originalteile aufgebaut und mit einer VIN geadelt wurde. Vielleicht sehe ich das falsch, bitte korrigiert mich gerne, danke. 

Ist zwar wieder kein „CarPassion Fahrzeug“ aber ich werfe mal folgende Kiste in den Raum. Hat man solch eine Basis, bestückt man sie mit einem baugleichen Motor und Getriebe, versucht mühsam über Jahre/Jahrzehnte die restlichen Originalteile zusammenzutragen, was es nicht mehr gibt wird nach Vorlagen/Konstruktionspläne detailgetreu nachgebaut, so ist das Fahrzeug in dieser Szene sehr hoch angesehen. Es wird nicht von einem Replica gesprochen, allerdings auch nicht von einem 100% Original. Was aber den Wert nicht mindert da kein Fahrzeug komplett überlebt hat, und der Hersteller auch nicht mehr existiert. 
Wichtig und in der heutigen Zeit auch einfacher, ist die Dokumentation des Wiederaufbaus. Wichtig ist auch die Kommunikation nach außen, einfach ehrlich sein was wie wo gemacht wurde. 

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Am 25.5.2023 um 17:52 schrieb Thorsten0815:

Ich denke es ist auch eine "administrative Notwendigkeit" die VIN zu "recyceln", da man sonst das Ding nie auf die Strasse bringt, oder wie ist es mit solchen historischen Nachbauten aus "90% Originalteilen"?

 

vor 11 Stunden schrieb Sarah-Timo:

das Thema der Fahrzeugpapiere. Wie sieht es in Deutschland (oder weltweit!) eigentlich mit Papieren für eine Replica beziehungsweise für einen Eigenbau aus? Bekommen solche Fahrzeuge überhaupt einen Fahrzeugbrief und eine Zulassungsbescheinigung

 

Das war auch meine Annahme zum Grund der VIN/FIN Transplantation. 

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vor 21 Stunden schrieb F40org:

Es gibt z.B. mehrere Replicas vom 250 GTO oder 250 California etc. All diese Fahrzeuge tragen weiterhin die VIN-Nummer des Fahrzeuges auf dem sie aufgebaut wurden. Hier würde gar niemand auf die Idee kommen, eine andere VIN zu implantieren. 

Das liegt aber daran das es keine Spender VIN gibt sonst würden das sehr wohl einige machen!

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Guten Morgen,

jetzt mal an alle Spezialisten ......

Ein sehr sehr guter Freund von mir (aus Bonn) besitzt einen Porsche 993, welcher in  jahrelanger Kleinarbeit in einen 993 RS CS umgebaut wurde. Es ist wirklich eine 100% 1:1 Kopie......jetzt kommt das Problem: Wir finden keinen TÜVler der die Originalen Teile einträgt. Irgendwie merkwürdig, aber dank der ganzen Araber Mit Geld hat offensichtlich jeder sonst sehr großzügige TÜV Prüfer angst vor gewissen Eintragungen. Ein TÜV Prüfer meinte zu mir ,das er bei einem Nachweis des Gewichts auf einer geeichten Radlastwaage die Eintragungen vornehmen würde..........gemacht, getan......und wieder gekniffen:default_abgelehnt:

 

Eine Kopie des Fahrzeugscheines vom Spenderfahrzeug liegt auch vor......um gewisse Fragen vorweg zu nehmen: Ein Baum hatte Platz auf dem Beifahrersitz des Spenderfahrzeugs genommen.

 

Antworten gerne auch per PN😉

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...jeder a.a.p (amtlich anerkannter prüfer ) hat einen gewissen gesetzlichen /eigenen spielraum zum thema eintragungen,manche sind zugänglich mit argumenten (beispiele wo besagtes auf eingetragen wurde ) andere lassen sich überzeugen mit gutachten , festigkeitsgutachten ,schlechten kopien von gutachten etc .

 

fakt ist , der wo die sache einträgt muß im schadensfalle dafür gerade stehen und das kann ihn ggf. seine berufliche zukunft kosten .

 

bei uns ist jedenfalls ein "gefälle" feststellbar was den ermessensraum der eintragung betrifft .

sind hier im dreiländeck (hessen,bayern,bw)

 

gruss an michael 308 habe dir PN geschickt

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Wenn dir Nordbayern nicht zu weit ist kann ich gerne mal mit meinem Kumpel reden, der ist Kfz-Sachverständiger beim TÜV. Und solche Sonderfälle interessieren ihn eigentlich immer.

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vor 1 Minute schrieb coolbeans:

Wenn dir Nordbayern nicht zu weit ist kann ich gerne mal mit meinem Kumpel reden, der ist Kfz-Sachverständiger beim TÜV. Und solche Sonderfälle interessieren ihn eigentlich immer.

Kein Weg ist zu weit......solange der Weg nicht umsonst ist😉.

ich wäre dir wirklich dankbar🤗

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Dann schick mir doch bitte mal per PN eine Liste was alles vom Spender zum Fahrzeug transferiert wurde. Baujahr der beiden Fahrzeuge ist meist auch noch wichtig. Aber so wie ich den Matthias kenne sollte das klappen.

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Ist es nicht letztendlich völlig schnuppe. Wenn der Besitzer seine Freude daran hat. Er lebt seine Leidenschaft aus, indem er das so zusammenbaut, dass es für Ihn ein Original ist. Kommt es nicht letztendlich immer auf die Leidenschaft an?
Wir reden ja hier nicht von einem Fahrzeug das verkauft werden soll.
Ich tue mich da echt schwer. Wenn es ein Freund von mir wäre, würde ich dass auch nicht in Frage zu stellen. Ich würde meinen Hut ziehen vor der Detailverliebtheit.

Natürlich habt ihr damit recht, dass man die Fahrgestellnummer nicht umschweißen sollte, denn letztendlich gehört diese ja nicht zu diesem Fahrgestell. Mich persönlich würde das immer stören, aber wenn der Besitzer das anders sieht, dann ist es auch gut.

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Am 19.5.2023 um 21:58 schrieb luxury_david:

Mit der FIN eines verunfallten Fahrzeugs klingt es tatsächlich ein wenig nach Frankenstein. Halt ein bißchen von allen. 

Also kein Uhlenhaut-Coupe, sondern vielleicht ein Frankenstein-Speedster? 👍😜

Hmmm echt traurig. Bestätigt aber auch meine Haltung dass ich ungern meine Fahrgestellnummern für diverse Registryseiten/Plattformen/Liebhaber/Spezialisten hergebe. Andererseits sind es aber auch genau jene Experten die in der Szene die Originalität bestätigen. 😭

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Nicht nur Jean Todt. Auch Peter Kraus und viele andere bekannte Namen sowie Königshäuser zählen zu seinen Kunden, da er die einzigste Firma ist, die im Werk 2 auch auf die Restauration der alten 600er Staatskarossen spezialisiert ist. Dort stehen schon ein paar nette Sachen rum. 

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