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USA Urlaubsbericht 2008


JK

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Tag 0 – Donnerstag, 11. September 2008

Wir haben den 11. September. Jahrestag der Terroranschläge auf das World Trade Center und das Pentagon. Ein Tag den wir alle niemals vergessen werden. An diesem Tag starten wir eine Reise, eine Reise in die USA. Unser Flug führt uns von Stuttgart über Atlanta nach Las Vegas, von wo aus wir eine Rundreise mit dem Wohnmobil starten werden um den Westen der Staaten zu erkunden.

Eine fast identische Tour haben wir bereits 1993 unternommen, da war ich 6 Jahre alt und an allzu viel kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber eines blieb mir bestens in Erinnerung: mein Papa hat mir versprochen dass wir noch einmal nach Las Vegas gehen, sobald ich 21 bin. Ich bin nun in den USA volljährig und darf somit in LV spielen J.

Dies ist nicht nur mein zweiter Trip nach Las Vegas, sondern insgesamt bereits mein 11. Aufenthalt in den USA. Ich bin also schon ziemlich erprobt und fühle mich irgendwie schon etwas heimisch dort.

Es ist 7 Uhr morgens in dem vernebelten Neckartenzlingen als der Wecker klingelt. Wir, also meine Eltern und ich, richten unsere letzten Sachen zusammen und werden zum Flughafen gefahren.

 

Blick von unserem Balkon in den Garten: nass, kalt und nebelig

Abflug ist um 11 Uhr, die Maschine des Typ Boing 767 ist nur zu einem Drittel gefüllt. Der 11. September zeigt seine Nachwirkungen. Der Flug verläuft entspannt mit viel Platz zum Schlafen. Die Flugzeit nach Atlanta beträgt 9 Stunden 40 Minuten.

 

Über den Wolken

Viel Zeit bleibt uns hier nicht, ein kurzer Stop in einer Budweiser-Sport-Raucher-Bar und schon geht es weiter zum Anschlussflug nach LV. Auf dem Weg zum Gate entdecke ich etwas total unbekanntes. Eine Art Colaautomat jedoch gefüllt mit Ipods.

 

iPod Automat

Check in, Platz nehmen und der zweite Teil der Anreise beginnt. Diese 767 verfügt über ein Entertainment System auf jedem Platz. Ich beginne den Flug mit einer Runde „Texas Hold’em Poker“. So langsam überkommt mich die Müdigkeit, schnell noch ein Film und dann 2 Stunden schlafen. Ich klicke mich durch das Menu und entdecke den vierten Teil der Indiana Jones Reihe. PLAY. Leider dauert der Film etwas länger als angenommen. Somit fällt schlafen für diesen Flug aus. Die Flugzeit beträgt 3 Stunden 50 Minuten.

 

Rollbahn des "McCarran Airport" in Las Vegas

 

Bereits im Flughafen von Las Vegas kann man seinem Spieltrieb nachgehen und Videopoker oder Slots spielen.

 

Slotmachines im Flughafen

Wir verlassen den Flughafen um uns ein Taxi zu nehmen. Es ist alles Top organisiert, es gibt eine Wartschlange mit einem Einweiser der einem die Haltestelle des Taxi zuordnet bei dem man einsteigen soll. In Deutschland wäre so etwas undenkbar. Für uns wurde per kurzem Funkspruch ein Van organisiert. Für 3 Personen, 4 Koffer uns einiges an Handgepäck auf alle Fälle die bequemere Variante.

Unser Hotel für die erste Nacht ist das Tuscany Hotel and Casino, nicht weit vom Flughafen entfernt. Um 4.45 Uhr deutscher Zeit beziehen wir unser Zimmer, es ist geräumig und nett, für die eine Nacht reicht das vollkommen. Las Vegas time: 19.45 Uhr.

 

Das Zimmer im Tuscany

Wir gehen noch ins Casino und trinken dort etwas. Meine Mama überkommt die Müdigkeit, während Papa und ich noch einige Slots unsicher machen. Gewonnen haben wir natürlich nichts J. Das Casino scheint eher eines für die Einheimischen zu sein, es hängen viele Amis hier ab, viele sind ziemlich Kaputt und sehen aus, als gamblen sie schon Tage lang.

Auch Papa und mich zieht es so langsam ins Bett, morgen werden wir unser Wohnmobil abholen. Die erste Route führt uns in das Death Valley. Ich werde nun täglich berichten und hoffe ihr habt genau so viel Spaß am Lesen wie ich am Schreiben (und natürlich am ganzen Urlaub).

See you tomorrow!

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Hey JK toller Bericht und bin schon auf weitere "Tagebucheinträge" von dir gespannt. Nachdem ich letztes Jahr ein Austauschjahr in den USA verbracht habe, bin ich noch mehr begeistert und fasziniert als ich es vorher war. Ich kannte vorher alles nur vom sehn aus Filmen wie "American Pie" oder vom hören-sagen, alles ist "bigger 'nd better"

Ein beeindruckendes Land was verschiedener und abwechslungsreicher nicht sein könnte (Florida bis Hawaii über Alaska, simply nuts).

Freue mich auf die kommenden Tage hier weiterzulesen, coole Sache :-))!

Du bist aber jetzt schon wiedr in Deutschland oder ? Wie lange warst du in den Staaten ?

Unter diesen Umständen hätte ich auch keine Zeit und Lust auf einen MF5 gehabt. Da ich irgendwann auch mal in den USA Urlaub machen möchte, interessiert mich dies Thema natürlich sehr. Also bitte mehr davon!!! :-))!

Gruss,

Tom

Ich bin heute gelandet um 9 Uhr Ortszeit, Berichte habe ich täglich geschrieben, insgesamt war ich ich einen Monat weg.

Hoffe ihr habt Spaß an den Berichten und an den Bildern, auch wenn ich zum Teil bei wenigen Tagen das Gefühl habe, dass es nicht soooo spannend ist, aber das verkraftet ihr sicherlich :)

Danke auf alle Fälle schönmal für das gute Feedback, habe nämlich bis zum Schluss gezweifelt ob ich es überhaupt posten soll.

Zunächst möchte ich mich entschuldigen, doch ich hatte gestern absolut keine Zeit, daher kommen heute 2 Teile, damit alles wieder passt :)

Dann geht es nun weiter mit:

Tag 1 – Freitag, 12. September 2008

Jetlag, Sonnenaufgang, wir werden für amerikanische Verhältnisse früh wach. Es ist 5.30 Uhr. Nach gemütlichem fertig machen und checken des Frühstücksaals machen wir uns auf den Weg. Es ist noch leicht nebelig und wir schlendern durch die Hotelanlage.

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Auf dem Weg zum Frühstücken

Frühstück gibt es, taktisch sehr gut gewählt, direkt neben dem Casino. Während wir um kurz vor halb Acht wohl die ersten sind die Nahrung aufnehmen wollen, sitzen vereinzelt noch Gambler an den einarmigen Banditen, am Craps Tisch ist neben den beiden Angestellten nichts los. Zwei alte Damen sitzen nebeneinander an Spielautomaten und drücken gelangweilt die „Roll“ Taste mit ihren in Handschuhen geschützten Händen in der Hoffung ihre Rente etwas aufzufrischen. Wir zwängen uns durch die Automaten Richtung American Breakfest. Für meine Eltern gibt es undefinierbares in eine Schüssel gerührt. Der einzige festzumachende Bestandteil ist Fett, alles glänzt wie Schnee in der Sonne. Dazu gibt es Pancakes mit Butter und viel Ahornsirup. Für mich steht ein „Gamblers Breakfest Sandwich“ bereit, oben und unten Toast gefüllt mit 1cm Schinken, 2cm Rührei und dazwischen noch irgendwo Käse. Schmeckt hervorragend, dürfte aber den Kalorienbedarf eines ganzen Tages abdecken. Und als ob das nicht genug wäre gibt es dazu „Hashbrowns“, eine Art Kartoffelpuffer, besser gesagt: eine Art geriebene Kartoffel in Fett :).

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Frühstück Teil 1

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Frühstück Teil 2

Um halb 10 holt uns das Shuttle zu El Monte ab, unserem RV (also Wohnmobil) Vermieter. Dort die Formalitäten erledigt und ab zum Ungetüm. Na ja, für deutsche Verhältnisse vielleicht. Die 30 Feet, also knapp 10 Meter Länge reichen in den USA nicht aus um jemanden zu beeindrucken. Das RV ist Bj. 2007 mit Slideouts in der Sitzecke und im Schlafzimmer. Schöner Wohnen per Knopfdruck. Das Wohnmobil übernehmen wir mit 30415,5 Meilen auf dem Tacho. Die erste Etappe führt direkt zum Einkaufen, die Auswahl ist einfach riesig, die 4 Wochen Aufenthalt reichen niemals aus um alles Farbenfrohe, was einen aus den Regalen geradezu anspringt, auszuprobieren. Das absolute muss für mich (wer hätte es gedacht :D): Mountain Dew aus der praktischen 2 Liter Flasche und Vanilla Pepsi. Ungesund hoch Zehn aber trotzdem Lecker. Apropos ungesund, der kleine Zwischenstopp beim McDonalds lieferte mir 2 double Cheeseburger, jeweils ein Dollar und je 440 kcal. (Zum Vergleich: in Deutschland kostet ein normaler Cheeseburger ein Euro und hat 300 kcal)

Ich könnte mich die ganzen 4 Wochen von Mountain Dew und double Cheeseburger ernähren :D

15.15 Uhr, jetzt beginnt eigentlich erst der Urlaub. Papa fährt, ich mache einen auf Navigator und führe uns in prompt in die erste Baustelle. Stau. Und dazu eine Affenhitze. Ein Glück dass die Klimaanlage funktioniert und uns in der Fahrerkabine eine angenehme Kühlschranktemperatur schenkt. Der Stau ist recht erträglich, es gibt einiges zu schauen, von den brandneuen SL AMG, über einige C6, mehr H3 und Massen Mustang. Ich habe mein Leben lang noch nie so viele Mustang in Deutschland gesehen wie hier in einigen Stunden. Sehr beliebt scheint die Farbe gelb zu sein.

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shoot a machine gun....

Stau überwunden, heading westwards. Ziel: Furnace Creek im Death Valley. Schell wird klar, wir haben uns mal wieder in der Strecke getäuscht. Aus geplanten ca. 2 Stunden wurden am Ende inkl. Fotostops fast 5 Stunden. Warum uns das immer passieren muss? Ich weiß es auch nicht, man könnte meinen dass man beim elften mal USA Urlaub mit den Dimensionen zurecht kommt.

Der Weg zum Zielort ist ein Traum, die Landschaft trostlos, alleingelassen, fast schon zum Fürchten. Wer den Film „The Hills have Eyes“ kennt, weiß genau was für ein Gefühl es ist diese elends langen Straßen zu fahren ohne auch nur ein einziges Auto zu sehen. Hier, besonders im Death Valley, bleibt mal lieber nicht liegen. Es wir später, die Sonne verschwindet langsam hinter den Bergen und das restliche Sonnenlicht lässt die Gesteinsformationen in einem rot Ton schimmern. Lange Schatten ziehen sich über die Felsen. Allein das Durchfahren des Tales lässt einem bei diesem Anblick das Herz aufgehen.

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Irgendwelche schwarzen Steine die aussehen als seien sie aus dem All :)

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Unser Camper

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Fotostop kurz vor Badwater

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Aufgenommen vom Wohnmobildach

Wir kommen Badwater näher, der tiefste überirdische Ort der USA. 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel. Um 19.15 Uhr kommen wir dort an. Etwas Licht hängt noch über den Hügeln. Es wirkt frisch draußen, so richtig kalt kann es dort nicht sein zu dieser Jahreszeit. Ich öffne die Tür und falle fast rückwärts wieder in das RV, es ist schwül und selbst ohne Sonne noch viel zu heiß. Damit habe ich nicht gerechnet.

Jetzt zahlt es sich aus erst so spät in Badwater angekommen zu sein. Das Licht ist herrlich und außer uns sind noch 6 Leute dort. Was kann einem als Fotograf besseres passieren? Ich lasse mir Zeit, probiere etwas herum. Hier das Ergebnis:

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Es wird dunkel, wir machen uns auf unseren Campingplatz zu erreichen. Im Lichte der Scheinwerfen bahnen wir uns den Weg zu einer vor 15 Jahren sehr verlassenen „Stadt“ mit einer Bar, einem Restaurant und einer Tankstelle. Heute ist daraus wirklich etwas geworden, es gibt sogar einen Golfplatz mitten in der Wüste. Wir kommen am Campground bei einem Meilenstand von 30582,0 an, somit liegt die heute zurückgelegte Strecke bei 167,5 Meilen.

Wohnmobil anschließen, etwas trinken und den Tag Revue passieren lassen. Als wir noch einen kurzen Blick ins deutsche Handbuch des RV stecken, stoßen wir auf folgendes:

Problem:

Frischwassertank kann nicht gefüllt werden.

Mögliche Ursache:

Tank bereits voll.

Lösung:

Den Stand an der Konsole ablesen und Wasser laufen lassen.

So endet nun Tag Nummer eins auf unserer Reise und wir können uns mit einem Schmunzeln auf den Lippen ins Bett legen.

Morgen folgt der zweite Teil.

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Vegas, Einkaufen, über Shoshone ins Death Valley, Badwater, Furnace Creek

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Hallo JK,

 

schau doch mal hier zum Thema Aus dem Alltag (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

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Sind wieder schöne Bilder entstanden vorallem das mit dem Zaun und dem Berg im Hintergrund sieht super aus. Ich glaube man kann sich selbst garnicht vorstellen was dort für eine Hitze bei Tag herrscht muss man einfach erlebt haben.

Einfach ein toller Bericht, wie schon gesagt :-))! Macht mir sehr viel Freude, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst und bei einigen Dingen komme ich direkt ins Schmunzeln (Autocockpits haben Kühlschranktemperatur oder dein "American Breakfast" - welcome to America X-) )

Wenn du doch so auf Mountain Dew abfährst, hast du schonmal Monster probiert ?

*Seufz* Beeindruckend!

Ich brauch unbedingt ein paar Kröten und Zeit um sowas auch mal zu machen. Leider schließt das eine das andere im Moment irgendwie aus... :cry:

Naja... zumindest mit Abschuss des Studiums will ich unbedingt mal von Ost zu Westküste fahren.

Für wieviel Leute ist so ein Wohnmobil und in welchem Bereich bewegt sich die Miete?

Hey idontknow, ich bin zwar nicht JK, aber glaube das ich dir auch helfen kann :wink:

Wenn du zum Beispiel in Vegas ladest, und da dann deinen Camper/RV abholst und ihn für zwei Wochen gemietet hast, kannst du ja besuchen und hinfahren wo du willst. Ich sage jetzt einfach mal du reist von Vegas nach Miami, von West richtung down-south. Jetzt kommt es natürlich darauf an wie viele Tage du unterwegs sein willst, JK war ja 4 Wochen unterwegs, finde ich eine gute Zeit, da man eine Menge besichtigen und "travelln" kann, allerdings immer noch zu kurz, man wird einfach süchtig, nach dem "American way of life", aber das ist ein anderes Thema :wink:

Also wie gesagt 4 Wochen, welchen Camper du brauchst bzw. möchtest ist natürlich auch entscheident, dass ganze beginnt bei einem Wohnmobil für 5 Leute für knapp 2.200$...

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... und geht bis zum Riesen-RV für knapp 6.000 "bucks", der dann natürlich schon ein Haus auf Rädern darstellt.

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Klick dich hier mal durch, dann erfährst du noch mehr :wink:

http://www.campertravelusa.com/campers.asp?home=yes&pickup_stateid=28&PickupDate_day=20&PickupDate_month=October-2008&cityid=35&dropoff_stateid=9&ReturnDate_day=17&ReturnDate_month=November-2008&cityid=16&SUBMIT=SEARCH+ALL+RATES

Tag 2 – Samstag, 13. September 2008

Am zweiten Tag unserer Reise lassen wir den Morgen gemütlich angehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Wohnmobil mit knusprigen (!!!) Brötchen verlassen wir unseren Campground zu Fuß direkt hinter unserem Stellplatz. Dort beginnt sofort die Wüste, bereits um 9.30 Uhr ist es drückend heiß. Ein paar Meter weiter verläuft der Namensgeber der Wüstenstadt, der Furnace Creek. Ein reißender Fluss mitten durch die Wüste.

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Der riesen Fluss

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Noch einmal

Tatsächlich leben sogar kleine Fische in der fließenden Pfütze. Wir packen zusammen und reisen ab. Ein kurzer Blick um 10.30 Uhr auf das Thermometer verrät uns die Temperatur von 100° F, also Körpertemperatur. Zunächst geht es tanken, mitten im Death Valley. 5.09 Dollar pro Gallone. Gerade mal 50 Meter weiter ist das Furnace Creek Visitor Center, doch außer Modellen des Tales und einem Dinosaurierschädel gibt es dort nichts zu bestaunen.

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Wir entscheiden uns einen Jahrespass für die Nationalparks zu kaufen. Dieser gilt für alle Parks in den USA bis Ende September 2009. Die Kosten belaufen sich auf 80$. Wir werden schön mitrechnen und ich berichte den täglichen Zwischenstand. Tagespreis Death Valley 20$.

Um 11.20 Uhr verlassen wir Furnace Creek bei einem Meilenstand von 30582 Richtung Norden. Um 11.50 erreichen wir die Sand Dunes im Tal des Todes. Die Hitze hier ist unerträglich. Um so mehr staune ich als am Straßenrand 8 tapfere Frauen und Männer in Läuferkluft die Straße entlang joggen. Begleitet werden sie von einem Kameramotorrad. Angekommen an unserem Wohnmobil machen sie kehrt und laufen in die andere Richtung. Extremsport à la bonheur. Von Bikern, die im Schatten unseres RVs etwas kühle suchen, erfahren wir, dass einer der Läufer finnischer Weltmeister im 5000 Meter Lauf sei.

Ich packe meine Fotosachen zusammen und mache mich auf den Weg auf die Dünen. Es ist high noon, die Sonne steht im Lot und prallt auf die Erde. Schatten gibt es fast keine, der Sand reflektiert das Licht und auf dem Sand irgendwelche Kontraste auszumachen fällt sehr schwer.

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Immer wieder entdeckt man Schlangenspuren im Sand. Manche enden abrupt und dort wo die Spur sein sollte ist ein kleines geschlängeltes Tal im Sand zu sehen. Hier sollte man besser nicht drauf treten.

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Klapperschlangen Alarm

Unser Weg aus dem Death Valley führt uns nach Westen. Die Maschine plagt sich den Berg nach oben, die Automatik schaltet munter hoch und runter, manchmal aber auch nicht mehr hoch, sodass der ganze Innenraum vibriert und wir fast schon Angst haben einen Defekt zu erleiden. Also lieber etwas vom Gas gehen und gemütlich mit 25 mph den Berg hoch zuckeln.

Kurz hinter der Kuppe legen wir eine Mittagspause ein, es gibt Hotdogs mit Senf, Ketchup und Relish. Wieder mal ein total unvernünftiges Essen, dafür aber so verdammt lecker. Der wunderbare Ausblick lässt die Kalorien gleich vergessen.

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Ich :)

Ein paar mal noch Berg auf und ab. Inzwischen hängt mir Wüste schon ziemlich zum Hals heraus. Doch ein Lichtblick, es grünt! Es geht ganz schnell, erst einige Bäume, dann Wiesen und dann sind wir wieder in bewohntem Gebiet. Ein kurzer Fotostop in Lone Pine um 14.30 Uhr und der weitere Plan: wir fahren bis an die Grenze des Yosemite (nicht „Tscho-Se-Mait“, sondern „Jo-Si-Mi-Ti“) National Parks und suchen uns dort einen Campingplatz.

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Kurz nach der Wüste

Auf Höhe des Tioga Passes, der in den Yosemite führt, machten wir einen weiteren Zwischenstop am Mono Lake. Der See hat einen doppelt so hohen Salzgehalt wie das Meer. In den letzten Jahrzehnten (von den 1920er an bis 1994) wurde aus ihm ein Großteil des Frischwassers von Los Angeles abgeleitet. Dadurch sank der See ziemlich ab (15 Meter) und fantastische Steinformationen kamen zum Vorschein.

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Inzwischen fehlen dem See „nur noch“ 11 Meter bis zum erklärten Ziel, dem Stand aus dem Jahre 1941. Die einzigen Wasserlebewesen, die mit dem hohen Salzgehalt zurechtkommen, sind kleine Krebse.

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Wir haben ein weiteres mal Glück. Es ist wieder Sonnenuntergang, 18 Uhr. Der eigentliche Eintrittspreis von 3$ pro Person entfällt aufgrund des Jahrespasses: 9$ gespart.

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In der Hoffnung das Wohnmobil nicht wieder in völliger Dunkelheit anschließen zu müssen satteln wir die Pferde und fahren den Tioga Pass hoch. Nach 40 Minuten erreichen wir den ersten Campground: „Full“. Also weiter den Berg hinauf, doch auch die nächsten beiden Campingplätze sind belegt. Am vierten Platz treffen wir auf einen Amerikaner der mit seinem RV gerade aus dem Yosemite kommt. Er meint, dass die nächsten 100 Meilen kein Campingplatz frei ist. Also umdrehen und wieder bergab.

Tag%2002%20-%2066%20Kopie.jpgZum

Hier dürfen wir leider nicht übernachten

Glück dauert es runter nicht ganz so lange wie Berg auf. Und tatsächlich finden wir am Fuße des Berges noch einen Campground, zwar ohne Hook-up (also Abwasser Entleerung) und Strom aber immerhin ein Platz zum Nächtigen. Die Kosten hier sind dank des Jahrespasses der National Parks 7$ günstiger (somit haben wir von den 80$ bereits 36$ wieder eingespart).

Um 19.45 Uhr stellen wir den Camper auf dem Aspen Campground ab bei einem Meilenstand von 30841 was eine zurückgelegte Strecke von 259 Meilen bedeutet.

Hier auf ca. 2000 Meter Höhe ist es recht frisch, hoffen wir dass wir die Nacht gut überstehen. Morgen folgt der dritte Teil und mit dem Yosemite steht ein echtes Highlight an.

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Death Valley, Lone Pine, Mono Lake, Tioga Pass hoch, Tioga Pass runter

...habe nämlich bis zum Schluss gezweifelt ob ich es überhaupt posten soll.

Was gibt es denn da zu zweifeln???

Wirklich tolle Infos und schöne Bilder :-))!

Weiter so...

Wieviel Kilo hast Du in den 4 Wochen eigentlich zugenommen O:-) ?

P.S.: 5,09 USD für 1 Gallone bedeutet ca. 1,3 USD pro Liter. Habe ich richtig gerechnet? Das finde ich für Ami-Verhältnisse schon sehr viel. Ist das ein üblicher Preis oder nur der "Spezialtarif" im Death Valley?

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