Restaurierter Lamborghini Espada

[Jarama]

 

vor 1 Stunde schrieb BWQ:

Und anschauen ist noch viel interessanter…

Dann hier noch ein paar Fotos, die ersten beiden historisch, die anderen aus diversen Aktivitäten an meiner Kiste. Die Handtasche ist ein Einzelstück, hergestellt von der Firma https://olbrish.de/ aus übrig gebliebenem Leder und einem übrig gebliebenen Perforationsstreifen. Sowas kriegt meine Frau geschenkt, ich dafür sowas wie die unten gezeigte Schlauchhülsenpresse

 

 

 

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[Jarama]

Ein Späßken war auch die Federung der Vorderräder. Als ich den kaufte fiel mir schon auf, dass der Wagen vorne recht tief stand und plante daher den Einbau neuer Federn gleich ein, zumal ich ohnehin einen Satz noch herumliegen hatte.

 

Bei der Demontage staunte ich dann nicht schlecht, offenbar hatten irgendwelche Künstler den vorne tiefer gelegt, und zwar in einer Weise, die gemeingefährlich ist.

 

So sieht ein Federende aus, wie es soll.

 

So sahen die beiden oberen Federenden tatsächlich aus.

 

 

Schon dies bedenklich, weil die Belastung schlechter verteilt wird. Mit dem Dämpfer sah das dann so aus.

 

 

Der obere Teller ist zweiteilig und muss durch den Federdruck eigentlich so stehen.

 

Andere Ansicht:

 

So ist es natürlich sehr "montagefreundlich", denn einen Federspanner braucht man nicht, um den Dämpfer auszubauen. Einfach die beiden Tellerhälften raus nehmen, fettich.

 

Warum gefährlich? Wenn der Wagen normal steht, ist die Feder ja unter Spannung und das ganzen wird zusammen gehalten. Federt ein Rad jedoch aus und wird dabei auch noch erschüttert, dann ist die Chance groß, dass beide Tellerhälften raus springen, die Feder schlagartig wirkungslos ist, ihr oberes Ende im Radhaus guten Tag sagt und der Dämpfer auf Anschlag geht. War wohl offenbar auch schon mal ansatzweise passiert, wie die Macke hier zeigt.

 

 

Da kann man nur sagen *auweia*!

 

Mein unmittelbarer Vorbesitzer übrigens ein ehemaliger F1 Rennstall-Eigner ...

 

 

[herbstblues]

gruss an jarama ,

 

an dir ist eine exellenter türprüfer verloren gegangen,smile .

 

tippe bei dem tieferlegen auf folgendes : espada stand auf der grube ,

                                                                         einer stand mit dem schweissbrenner i.d. grube ,

                                                                         ein anderer oben am espada und nahm mass für die tieferlegung !

 

fazit : feder erwärmen und warten bis sie nachgibt und das gewünschte mass erreicht ist....

 

bei den opel mantas ( a+b ) haben die das auch so gemacht !

 

mist aber auch beim bobbycar vom enkel klappt das nicht , da keine feder vorhanden .

 

wieder abtauche und mich unwichtigem zuwende .

 

gruss

 

[Jarama]

vor 12 Stunden schrieb herbstblues:

feder erwärmen und warten bis sie nachgibt und das gewünschte mass erreicht ist....

Hier ja nicht, es wurde offensichtlich einfach eine Windung der Feder abgeflext. So dass das obere Ende überhaupt nicht mehr vernünftig am oberen Teller zum Anliegen kam.

 

Direkt nach den Kauf und bevor die anderen Federn eingebaut waren, hatte ich einen Gutachter für ein Wertgutachten bei mir vor Ort. Ich zeigte ihm die vordere Aufhängung auf der Bühne mit der Folge, dass er die sonst übliche Probefahrt rundheraus verweigerte .

 

So kanns sein, wenn ein Fahrzeug aus einer vermeintlich renommierten "Sammlung" kommt, was meine ohnehin gegen "Sammlerfahrzeuge" bestehenden Vorurteile (mal wieder) bestätigte. Immerhin mußte sich mein übliches "Durchreparieren" nach Kauf nicht auch noch auf Motor und Getriebe erstrecken, davon hatte die Spezialisten *Ironie* glücklicherweise die Pfoten gelassen .

 

Was den ganzen peripheren "Kleinkram" angeht, hatte ich so manchesmal nur den Kopf schütteln können über den verbrochenen Murks. Die Elektrik war auch abenteuerlich bis gemeingefährlich. Unter anderem war ein Nato Knochen ins Armaturenbrett gefrickelt worden (sah echt scheiße aus), dazu das Hauptstromkabel aus dem Heck kommend vom Terminal im Motorraum gelöst, ein Stück daran angerödelt und diese Verbindung mit ein paar Windungen Isolierband umwickelt. Und in die mehr oder weniger blanke Blech(!)struktur des Armaturenbrettes gequetscht, bis zum Knochen links im Armaturenbrett. Bedeutet, wenn das olle Band irgendwie durchgescheuert wäre, wäre nicht abgesichertes Batterie-Plus an das Chassis gekommen, Funkenschlag und "E-Schweißen" inbegriffen. Der Nato Knochen hätte auch nichts genutzt, weil der ja erst nach dieser fachmännischen *Sarkasmus* Verbindung kam.

 

Oder was unterlassen wurde. Beispielsweise die Benzinleitungen waren noch werksoriginal. Der lange und durch den Innenraum verlaufende Schlauch ist beim Ausbau tatsächlich in Teile zerbrochen, kein Witz und keine Übertreibung. Ist halt mühsam den zu erneuern, weil er original u.a. innen am Schweller und unter verklebtem Dämmstoff verläuft.

 

Sowas alles bemerkt man erst beim "vorsorglichen" Teilzerlegen eines Vehikels.

 

Ich lege beim Kauf meiner Vehikel im Grunde "nur" Wert darauf, dass die Karosserie rostfrei, möglichst ungeschweißt und der Lack gut ist, und dass Motor und Getriebe unauffällig sind. Das war hier der Fall, was bei einem Espada eher ungewöhnlich ist. Beim Zerlegen des Innenraumes und damit Einblick in sonst nicht einsehbare Bereiche zeigte sich der praktisch perfekte Blechzustand. Beispielsweise der Bereich der Tanks, einschließlich selbiger, ist bei Espadas meist ein Bereich des Grauens, wie ich von anderen Espadas weiß. Von außen und ohne die Innenausstattung heraus zu rupfen sieht man das nicht. Auch nicht, ob bei den Tanks Handlungsbedarf besteht. Oder die Türen innen. Neben den üblichen "Verdächtigen".

[330GTS]

Wir haben das gerade bei einem Iso Grifo: Vieles an der Elektrik wurde "professionell" erneuert: Vorn links beim Sicherungskasten scheuert der Haubenverschluss auf den Kabeln. Die Zündspule wurde offenbar versetzt und das Kabel vom Unterbrecher mithilfe einer VW-Flachsteckerhülse verlängert. Irgendein Trottel hat wohl Mal versucht, die Haube zu schließen, ohne vorher den Rastmechanismus zu lösen -- alles verbogen. Mal sehen, was wir noch alles finden...

[AC/DC_Gallardo]

vor 2 Stunden schrieb Jarama:

Nato Knochen

Kann mir kurz mal jemand helfen? 

[Jarama]

[Jarama]

Dieser Nato-Knochen Batterietrennschalter war an dieser Stelle in das Armaturenbrett hinein gemetzgert gewesen. Sah toll aus, insbesondere wenn der Kochen drin war.

 

 

Die Befestigungslöcher wurden verschlossen und das große Loch umgewidmet, da sitzt jetzt ein zeitgenössischer Warnblinkerschalter.

 

 

Auf einen Batterietrennschalter möchte man natürlich nicht verzichten und als Fetischist für fernsteuerbare Trennschalter habe ich einen Blue Sea Schalter hinten direkt bei der Batterie installiert. Passt perfekt an diese Stelle, wo rechts ohnehin unter einem Verkleidungteil ein Hohlraum ist. Ersetzt dann dieses Verkleidungsteil. Direkt hinten bei der Batterie macht auch eher Sinn. Problemlos rückrüstbar, den Schalter kann man abschrauben und das Verkleidungteil wieder dran schrauben.

 

 

Mit Teppich sieht das dann so aus (der Teppich liegt hier noch nicht richtig)

 

 

Gesteuert (per Draht) wird der von einem Ein/Aus/Ein Taster im Armaturenbrett. Und zwar ein originaler Taster aus dem Lambo Programm von ca. 1970, eingebaut an einer nicht belegten Stelle für Zubehör. Erkennt der normale Betrachter daher nicht.

 

P.S.: Grad noch ein altes Foto gefunden, mit dem gesteckten Nato Knochen, sieht toll aus, oder? Das Lenkrad war auch falsch. Die Innenausstattung umgefärbt, jetzt ist es die originale Farbe, wie ausgeliefert. Apropo Lenkrad, wie das befestigt und mit Rödeldraht gesichert war, war auch abenteuerlich .

 

[Driver A.J. CO]

Die abgeflexten Federn liefen damals bei uns unter "Bosch-Fahrwerk ohne ABE", weil die meisten Einhand-Winkelschleifer von Bosch waren/sind! 

 

@Jarama Das Auto kann sich glücklich schätzen bei Dir gelandet zu sein. Tolle Arbeit, Respekt! 

 

Kannst Du nochmal genaueres zu deinem Trennschalter erzählen und wo man den bekommt? Danke!

[Jarama]

Klar. Hier ein Link zum Hersteller https://www.bluesea.com/products/7700/ML-RBS_Remote_Battery_Switch_with_Manual_Control_-_12V_DC_500A

 

Wird in der Bootstechnik verwendet, wo oft eine größere Zahl von Bleiakkus unten im Rumpf untergebracht sind. Da man nicht immer da runter klettern will, um Batterien manuell abzuklemmen, wurden diese Trennschalter entwickelt, der sich von Kommandodeck aus bedienen lassen.

 

Es ist ein bistabiles Relais. Das bedeutet, dass es in dem Zustand verbleibt, in dem es gerade ist, egal ob an oder aus. Durch einen Impuls auf eine Steuerspule springt das Relais von dem einen Zustand in den anderen Zustand. Die Steuerspule braucht dafür nur Strom für deutlich weniger als eine Sekunde. Deswegen ist das System stromlos, solange nicht der Taster zur Steuerung betätigt wird.

 

Geschaltet werden 500A Dauerstrom. Für 30 Sekunden sind rund 1500A verkraftbar. Das bedeutet, dass selbst Anlasserströme direkt geschaltet werden können, was natürlich nie vorkommt. Für den nicht geschalteten Anlasserstrom ist die Kontaktbelastbarkeit also mehr als ausreichend.

 

Eine Handbetätigung direkt am Trennschalter ist auch möglich.

 

Hier der Schaltplan für geschaltetes Plus, wie es wohl meist bei Schiffen gemacht wird.

 

 

Beim Jarama ist Plus geschaltet, aus räumlichen Gründen. Bei der Gelegenheit hatte ich auch gleich ein neues Anlasserkabel nach vorne durchgezogen, das verläuft u.a. durch Hohlräume und dort um Ecken und die Isolierung hatte dann auch schon rund 50 Jahre auf dem Buckel. Zuschätzlich kam um das neue Kabel noch eine Schutzhülle. Beim Espada ist das Hauptstromkabel natürlich auch neu eingezogen worden.

 

Der Winkel, auf den der Pfeil zeigt ist keine Jarama-Frickelei, sondern werksoriginal, daran wird die vordere Verkleidung des Kofferraumes angeschraubt, hinter der dann auch der Schalter verschwindet und unsichtbar wird. Der Winkel, welcher den Schalter trägt, ist von mir gefertigt.

 

 

Genausogut kann man auch Masse schalten (habe ich beim Espada so gemacht), denn die beiden Starkstromanschlüsse sind potentialfrei. Mitgeliefert wird ein ein/aus/ein Taster mit Beleuchtung, wobei für unseren Einsatzbereich die Beleuchtung entbehrlich ist und auch der moderne Taster nicht wirklich passt. Wenn man irgendwo unauffällig beispielsweise einen zum Fahrzeug passenden Fensterhebertaster unterbringen kann, kann man einen solchen einsetzen.

 

Im Betrieb muss man nur achtgeben, dass man nicht versehentlich während laufendem Motor den Trennschalter auf "aus" stellt, denn ohne Batterie geht die Lima bald hoch, Steuergeräte, wenn vorhanden, natürlich auch. Also "Schalterausprobierer" auf dem Beifahrersitz sofort mit "Pfoten weg!!!" ausbremsen .

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[991 CO]

Du bist ein Hexer 👍

[biturbo i CO]

Ich freue mich auch schon auf die Fortsetzung! 👍😉

 

[AC/DC_Gallardo]

vor 21 Stunden schrieb Jarama:

 

Danke, konnte ich als Schweizer ja nicht wissen 

 

Aber mal ernsthaft, wer sowas mitten ins Armaturenbrett ballert hat echte Schwierigkeiten mit seinem Leben...

[fridolin_pt CO]

Ich hab den im Handschuhfach. Abschließbar. 😎

[Driver A.J. CO]

Es gibt von Herth&Buss eine abschließbare Version. Den würde ich in den 360 anstelle des Originalen einbauen! Das müsste fast p&p gehen.