Die Gerüchteküche brodelte schon länger: plant Porsche ein radikales Modell auf Basis des Boxster? Vor kurzem gingen dann die ersten Prototypenbilder durchs Internet und es war klar: da kommt was. Nun ist es da, oder besser er, der neue Porsche Boxster Spyder. Er wird das neue Topmodell der Boxster-Baureihe und bekommt daher 10 PS-Expresszuschlag und darf ein wenig abspecken.

Porsche Boxster Spyder

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Die Legendenbildung der Spyder-Modelle aus dem Hause Porsche begann 1953 mit dem Mittelmotorsportwagen 550 Spyder. Der Name leitete sich zum einen von der Konstruktionsnummer ab, es war also die 550ste Konstruktion von Ferdinand Porsches Ingenieursbüro, zum anderen lag aber auch das Gesamtgewicht dieses Aluminium-Geschosses bei nur sensationellen 550 Kilogramm. Ein Wert, den man bei heutigen Großserienautos wohl nie wieder erreichen wird. Der Porsche 550 Spyder war zwar als Rennfahrzeug konzipiert, da aber damals viele Rennen wie zum Beispiel die legendäre Carrera Panamericana in Mexiko, nach deren Gewinn Porsche den Namen Carrera für hochmotorisierte Modelle übernahm, oder die Targa Florio auf Sizilien auf ganz normalen Straßen stattfanden und die Trainingssitzungen sogar teilweise im offenen Berufsverkehr ausgefahren wurden, mussten die Autos auch straßenzugelassen sein. Über die Jahre gab es mit dem 718 RSK, dem 908 Bergspyder und dem heute in Le Mans startenden RS Spyder bei Porsche immer wieder die Rückbesinnung auf den Spyder-Namenszusatz.

Beim erfolgreichen Mittelmotorsportwagen Boxster gab es bislang schon zwei Sondermodelle, die an die legendären Rennfahrzeuge erinnern sollten. 2004 gab es auf Basis des ersten Boxster, Baucode 986, das auf 1.953 Stück limitierte Sondermodell „50 Jahre 550 Spyder“, 2008 folgte auf aktueller Basis, Baucode 987, das Sondermodell „RS 60 Spyder“, welches auf 1.960 Stück limitiert war.

Nun stellt Porsche ein nicht limitiertes Serienmodell auf Boxster-Basis mit dem Namenszusatz Spyder vor. Gegenüber den bekannten Modellen Boxster und Boxster S wurden einige Änderungen durchgeführt. Von außen werden diese Änderungen direkt sichtbar. Hinter den Sitzen erstrecken sich zwei Hutzen, die sich im Design an den letzten Porsche Supersportwagen, den Carrera GT, anlehnen. Das Auto ist fürs Offenfahren konzipiert worden. Es gibt zwar ein Verdeck, dieses taugt aber allenfalls als Regenschutz für den Innenraum. Geschlossen dürfte man das Fahrzeug auch gar nicht allzu schnell fahren, da das Notverdeck nicht darauf ausgelegt ist.

Die Höchstgeschwindigkeit von 267 km/h kann und darf also nur offen erreicht werden. Beschleunigen kann der Boxster Spyder auch, zum Beispiel in 4,8 Sekunden aus der Tiefgarage auf 100 km/h. Möglich macht dies das optionale Porsche Doppelkupplungs-Getriebe (PDK) in Verbindung mit dem Sport Chrono-Paket und einer Launch Control. Der Boxster S Motor bekommt im Spyder einen Aufschlag von 10 PS und leistet somit nun 235 kW/320 PS. Dank Benzindirekteinspritzung liegt der Durchschnittsverbrauch bei 9,3 Litern, was auch durch das abgesenkte Gesamtgewicht von 1.275 Kilogramm möglich wird. Dazu wurde der Schwerpunkt deutlich abgesenkt und ein neues Sportfahrwerk verbaut, welches dem Boxster Spyder noch mehr Fahrdynamik ermöglicht.

Seine Premiere feiert der Porsche Boxster Spyder auf der Los Angeles Motorshow im Dezember, zu den Händlern rollt er im Februar 2010. Die deutsche Preisliste beginnt bei 63.404,- Euro (inklusive Mehrwersteuer).

Quelle: Porsche Presseserver

Autor: Matthias Kierse