Wie wir spätestens seit der Autoshow in Paris im Vorjahr wissen, wird bei Lotus alles auf den Kopf gestellt. Neue Modelle, neue Ausrichtung der Marke und nun die Ankündigung eines offiziellen Haustuners. Dafür sicherte man sich den renommierten Tuner Mansory aus Deutschland, der im Luxussegment bereits eine feste Fangemeinde hat. Mit dem Lotus Evora Bespoke by Mansory stellte man die neue Zusammenarbeit in Genf vor.

Lotus Evora Bespoke by Mansory

Bild 4 von 4

Den Innenraum wertete Mansory durch weiße Tachoscheiben, Carbonteile und Leder mit roter Keder und Ziernähten auf.

Den Hardcore-Fans der Marke Lotus stehen seit der Neuaufstellung der britischen Traditionsmarke in Paris Ende September die Nackenhaare zu Berge. Die traditionellen Werte sollen ein wenig in den Hintergrund treten, dafür möchte man auf lange Sicht gegen die großen Namen wie Ferrari und Aston Martin antreten. Ob dies gut gehen wird, kann nur die Zukunft zeigen. Pünktlich zum Genfer Salon kam eine weitere Neuigkeit zur geplanten Modelloffensive hinzu: Lotus wird ein Individualisierungsprogramm für alle Modelle anbieten, wie es zum Beispiel Mercedes-Benz mit AMG oder BMW mit der M GmbH vorgemacht haben.

Dafür sicherte sich der kleine britische Hersteller die Unterstützung des deutschen Nobeltuners Mansory. Als ersten Ausblick auf das, was da kommen wird, durfte Mansory einen Evora überarbeiten, der als Bespoke Concept in Genf vorgestellt wurde. Die Entscheidung für den deutschen Tuner fiel aufgrund der Kompetenz in Sachen Carbonverarbeitung, die Mansory in der Vergangenheit an verschiedenen Fahrzeugen wie beispielsweise dem Cyrrus unter Beweis gestellt hat. So kommen auch beim Lotus Evory Bespoke viele Kohlefaserteile zum Einsatz, um die sportliche Optik des Coupés zu betonen.

Mansory fertigte das komplette Dach aus Carbon, um den Schwerpunkt des Evora abzusenken. Dazu gibt es einen Heckflügel und Außenspiegelkappen aus dem ultraleichten Werkstoff. Eine neue Frontschürze mit zusätzlichen Lufteinlässen schärft das Überholprestige des Sportlers nach und sorgt für bessere Kühlung der vorderen Bremsen. Auch am Heck legte Mansory Hand an und verpasst dem Evora mittels eines dreigeteilten Luftauslasses und eines großen Diffusors auch hier mehr Pep.

Mittig atmet der unveränderte V6-Motor durch zwei Auspuffendrohre aus. Ob das Showcar auf dem normalen Evora oder dem Evora S basiert, wurde nicht bekanntgegeben. Da Mansory sich allerdings vorerst auf die Optik konzentrieren soll, darf davon ausgegangen werden, dass weiterhin maximal 350 PS an der Hinterachse zerren. Dafür nahm sich der neue Haustuner den Innenraum vor und verbaute Carbonsitze mit handvernähtem schwarzen Leder, das mit rot abgesetzten Kontrastnähten und Kedern aufgewertet wurde. Dazu gibt es auch hier Carbonapplikationen auf dem Armaturenbrett und der Mittelkonsole.

Donato Coco, Lotus Designchef, sagte in Genf, dass man mit dem Evora Bespoke by Mansory die Akzeptanz einer Individualisierungslinie testen wolle und auf die Stimmen der Fans gespannt seie. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, aber unsere Meinung ist nicht notwendigerweise die, die uns Autos verkaufen lässt.“

Quellen: Lotus und Mansory

Autor: Matthias Kierse