Nach 500 produzierten Exemplaren endete am 14. Dezember die Produktion des Lexus LFA fast auf den Tag genau zwei Jahre nach ihrem Beginn. Der 560 PS starke japanische Sportwagen fand weltweit Fans und Sammler, die ihn in normaler oder nochmals extra limitierter Nürburgring Edition in die Garagen stellten. Das letztgebaute Fahrzeug gehörte zu dieser 10 PS stärkeren Variante und wurde weiß lackiert.

Lexus LFA

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Diese Plakette mit der jeweiligen Baunummer findet sich bei jedem Lexus LFA zwischen den Sitzlehnen. Wohin genau Nummer 500 ausgeliefert wurde behielten die Japaner für sich.

Der Lexus LFA ist das erste japanische Mitglied im Sportwagenclub jenseits von 550 PS. Sein zusammen mit Yamaha entwickelter V10-Motor mit 4,8 Litern Hubraum leistet 412 kW/560 PS und beschleunigt den 1.480 Kilogramm schweren Wagen bis zu einer Spitzengeschwindigkeit von 325 km/h. Dieser Eintritt in die Highperformance-Liga blieb jedoch lediglich 500 glücklichen Besitzern rund um den Globus vorbehalten, denn mehr Exemplare wurden im extra dafür eingerichteten Werk in Motomachi in der japanischen Präfektur Aichi nicht gefertigt. Der LFA mit Baunummer 500 rollte am 14. Dezember 2012 vom Band und beendete damit fast auf den Tag genau zwei Jahre später die Produktion, die am 15. Dezember 2010 mit Baunummer 001 begonnen hatte. Bei Nummer 500 handelt es sich zusätzlich um ein besonderes Exemplar der LFA-Baureihe: Ein Zehntel der eh schon geringen Anzahl erhielt auf besonderen Kundenwunsch das Nürburgring Paket mit 10 PS Mehrleistung und deutlich aufgerüsteter Aerodynamik.

Dieses Paket sollte an die langjährige Entwicklung des Lexus LFA erinnern, die auch zu einem großen Teil auf der legendären Nordschleife des Nürburgring erfolgte. Annähernd 10 lange Jahre verfeinerten die Japaner ihren ersten Vorstoß in die Supersportwagen-Region. Dabei wurde mitten in der Entwicklung von einer Aluminium- auf eine Vollcarbon-Karosserie umgeschwenkt, was nicht nur zusätzliche Kosten, sondern auch weitere Erprobungen nach sich zog. VLN-Fans konnten schließlich die letzten Prototypenfahrten live im Renntempo erleben – auch beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. An diese Rennversion des LFA erinnert das Nürburgring Paket optisch durch Flics an der und eine Spoilerlippe unter der Frontschürze und einen feststehenden Heckflügel. Zusätzlich erhielt der Kunde die Zusicherung, eines von lediglich 50 baugleichen Autos zu besitzen und eine Einjahreskarte für die Touristenfahrten auf der Nordschleife.

Wieviele Besitzer von dieser Möglichkeit jedoch Gebrauch machen werden, lässt sich kaum schätzen. Immerhin gehörte der LFA bereits in seiner Basisversion mit einem Grundpreis von rund 375.000,- € nicht unbedingt zu den Schnäppchen. Dafür gab es 30 verschiedene Lackierungen und 12 Kombinationen für das Interieur (mit Nürburgring Paket nur vier verschiedene Außenfarben und drei Innenraumkombinationen), um sich ein ganz persönliches Unikat aufbauen zu lassen. Wohin genau der 500ste LFA geliefert wird, wurde nicht bekanntgegeben. Aufgrund seiner Konfiguration als Rechtslenker ist die Marktgröße jedoch relativ beschränkt. Noch eingeschränkter blieb die Verbreitung des LFA Roadster, von dem Lexus lediglich einen seriennahen Prototypen herstellte. Dieser verbleibt in der werkseigenen Fahrzeugsammlung und ist unverkäuflich.

Ein weiterer interessanter Sportwagen mit infernalischen V10-Gekreische tritt von der Bühne ab. Lexus wird jedoch Fertigkeiten und Erkenntnisse aus dieser limitierten Produktion auf kommende Modelle übertragen. So wird die hauseigene Herstellung von Kohlefaser-verstärkten Kunststoffen und die anschließende Verarbeitung dieses Werkstoffes auch für Großserienprodukte interessant – nicht nur für die leistungsstarken F Sport-Versionen.

Quelle: Lexus

Autor: Matthias Kierse