Traditionell setzt die Essen Motorshow den Schlusspunkt der jährlichen Automobilmessen in Europa. Hier zeigen sich noch einmal einige Hersteller, viele Tuner und diverse Motorsport-Teams, um den Autofans ihre Produkte und Fahrzeuge näherzubringen. Wie in den Vorjahren gibt es wieder eine ganze Halle voller Motorensounds, sowie mehrere Sonderausstellungen. Neu ist ein vergrößertes Angebot für Motorradfahrer.

Essen Motorshow 2011

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Und wieder heißt es zum Ende des Monats November „Willkommen in Essen zur alljährlichen Motorshow“. Noch einmal versammelt sich in 2011 so ziemlich alles, was im Automobilsektor Rang und Namen hat – egal ob Hersteller, Tuner oder aus dem Rennsport – und zeigt, was man im fast zu Ende gegangenen Jahr so erreicht hat. Mit dabei ist erstmals seit längerer Zeit auch wieder BMW, die das Event nutzen, um neben dem neuen M3 für die DTM-Saison 2012 auch einige Serienmodelle aus Bayern, sowie von Konzerntochter Mini zu zeigen. Daneben zeigen Herstellerabordnungen von Skoda und Abarth in Halle 3, sowie Ford und Renault in Halle 6.0 einige Fahrzeuge, die entweder auf Straße oder Rennstrecke den Begriff „Sport“ ausgeprägt erfahrbar machen.

Auch die Tuningfirmen lassen sich nicht lumpen und so findet man bei 9ff den weiterentwickelten GT9R, bei Startech den ersten umgebauten Range Rover Evoque, bei Brabus Programme für die neue M-Klasse und den SLS Roadster und wer sich in Halle 3 umsieht, entdeckt neben den Techart- und AC Schnitzer-Neuheiten auch einen besonders bunten ABT R8 GT S. In einer kleinen Sondershow auf der Galeria kann man sehen, dass durchaus auch Privatleute ihre Fahrzeuge in der heimischen Garage tunen. Im Extremfall kommen dabei Einzelstücke wie der ausgestellte Rover SD-1 mit einem 12 Zylinder-Flugzeugmotor mit 27 Litern Hubraum heraus, der es auf rund 650 PS bringt. Weitere Privatumbauten finden sich unter anderem auch in Halle 1A.

Eine Tradition der Essen Motorshow ist die Präsentation von Studien, die im vergangenen Jahr auf den Autoausstellungen weltweit für Furore gesorgt haben. Diese finden sich in Halle 3 direkt am Messeeingang und gehen fast nahtlos in die nächste Sonderausstellung über: 100 Jahre Rallye Monte Carlo. Hier können Messebesucher sich Fahrzeuge vom Schlage eines Peugeot 205 Turbo 16 oder Mitsubishi Lancer Evo VI ebenso näher anschauen, wie auch einige Wagen aus der Frühzeit dieser wohl bekanntesten Rallye des Weltmeisterschaftskalenders. In Halle 6 gibt es erstmals einen privaten und gewerblichen Motorsport-Markt, auf dem verschiedenste Rennfahrzeuge der letzten Jahrzehnte erworben werden können. Star des Aufgebots ist unzweifelhaft ein Porsche 962 aus der legendären Gruppe C.

Halle 1 ist wie immer das Zentrum der Klassiker- und Exotenfreunde und enttäuscht diese auch diesmal nicht. Unter den Angeboten finden sich neben diversen Ferrari oder Flügeltürer-300 SL auch eine Fangio-Sonderausstellung oder die Wagen der Coys Auktion, die im Laufe der Messe unter den Hammer kommen sollen. Als Ausblick auf die Techno Classica 2012 wurde ein wunderschöner Pegaso Z102 aufgefahren, dessen Touring-Karosserie Atem raubt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die Messe offenbar nach dem Tiefpunkt vor zwei bis drei Jahren so langsam wieder findet und zu alten Stärken zurückkehrt. Noch etwas mehr Motorsport und ein paar mehr Hersteller, dafür weniger „bumm bumm“ und Billigtuning wäre wünschenswert. Wer die Essen Motorshow selbst besuchen möchte, hat dazu bis zum 4.12. täglich Gelegenheit.

Fotograf und Autor: Matthias Kierse