Samstag, 8. August, zweiter Tag des AvD Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring. Erinnerungen an 2007 werden beim Blick auf den Nebel wach, denn wieder werden Trainings und Rennen erst verschoben. Viele fallen schließlich ganz aus, da erst am Nachmittag gefahren werden konnte. Dennoch waren viele Fans angereist und durchschritten das Fahrerlager auf der Suche nach Modellautos, Autogrammen oder Fotomotiven – und gerade davon gab es reichlich.

Der morgendliche Blick aus dem Fenster sorgte für Ernüchterung: eine dicke Wolke umhüllte Adenau, wo ich in einer Pension untergekommen war. Kleine Hoffnung: Nürburg liegt auf der anderen Seite vom Hügel, vielleicht ist dort ja das Wetter anders? War es auch. Anstelle der Wolken hatte sich in Nürburg dicker Nebel festgesetzt. „Das hatten wir 2006 doch erst“, ging es mir durch den Kopf. Damals hatte noch dichterer Nebel dafür gesorgt, dass am Freitag gar nicht gefahren werden konnte und es Samstags erst verspätet mit dem Fahren losging. Nun also wieder Nebel.

37. AvD Oldtimer Grand Prix 2009

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Aus Mangel an Rennaction lief ich wieder das Fahrerlager ab, vorbei an einer schönen AC Ace und kam in die Mercedes-Arena. Gegenüber Freitag war hier nun einiges mehr los. Bei Ferrari standen zwar beiweitem nicht so viele Autos wie in den Vorjahren, aber das eine oder andere Schmankerl war vertreten. Daneben war Porsche wie immer mit einem großen Areal vertreten und einige Kunden waren mit seltenen Autos vorgefahren. Darunter auch ein 964 Turbo 3.6 Cabrio. Ebenso waren schon einige neue Panamera vor Ort. Die Mitglieder des Alfa Romeo Club waren vielfach mit normalen Straßen-Alfas angereist, einige jedoch hatten auch Spezialitäten wie den Roadster Zagato, kurz RZ genannt, mitgebracht und auch beim Maserati Club war manche Sonderfarbe und manch Oldtimer zu begutachten.

Als es zum Nachmittag hin immer noch nicht aufklarte, beschloss ich, mir die Coys of Kensington Auktionsfahrzeuge näher anzusehen und anschließend auch der Auktion beizuwohnen. Unter den schlussendlich versteigerten Fahrzeugen fand sich ein Gumpert Apollo Sport. Es handelte sich um exakt das Auto, das in der britischen TV Sendung „Top Gear“ den Rundenrekord gesetzt hat, versteigert wurde er für 275.000,- €. Ein Lamborghini Miura P400, der bei seiner Restaurierung zum P400 S umgerüstet worden war, brachte es auf 200.000,- € und ein Ralt RT1 Formelrennfahrzeug auf immerhin 19.000,- €. Teuerstes Auto der Auktion war ein Kremer Porsche 962, Siegerwagen der 1988er Interserie, für 395.000,- €. Für mich persönlich gab es zwei Überraschungen. Zum einen wurde ein Jaguar E Type Roadster versteigert, der seit 44 Jahren in einer texanischen Scheune gestanden hatte und auch entsprechend aussah. Dieser Wagen erreichte dennoch 50.000,- €, was sich wohl nur durch die einwandfrei belegbare Historie und die Vollständigkeit des Wagens erklären lässt. Zum anderen stand ein Maserati 3200GT Trofeo Lightweight zur Auktion dort. Die Worte „handgeschnitzt“ und „mundgelutscht“ machten angesichts des Zustandes und der Verarbeitungsqualität vor der Auktion die Runde, dennoch fiel der Hammer erst bei 240.000,- €. Auf alle genannten Preise kommen noch Auktionsaufgeld und Umsatzsteuer.

Nach der Auktion führte mich mein Weg noch einmal durch das Fahrerlager, wo trotz des schlechten Wetters noch einige schöne Fahrzeuge standen, so auch ein Fiat Dino Spider. Im alten Fahrerlager wurde wie immer geschraubt, um die Wagen für Sonntag vorzubereiten und auf dem Weg zurück zu meiner Pension erblickte ich mitten in Nürburg noch einen Mercedes-Benz SL65 Black Series.

Weiter geht es in Kürze mit dem Sonntags-Bericht

Text und Bilder: Matthias Kierse