Jump to content
EUROPAS GROßE
SPORTWAGEN COMMUNITY

Sind Limousinen out?


Empfohlene Beiträge

Jetzt registrieren, um Themenwerbung zu deaktivieren »

Einen Rolls-Royce würde ich nur leasen. Denn das ist die respektvollere, distanziertere, ehrerbietende Form des Eigentums, besser: des vorübergehenden Besitzes, bevor ich ihn an die nächste Generation weitergebe, treuhänderisch. Meinen eigenen bescheidenen Namen dick und fett in den Fahrzeugbrief drucken zu lassen, grenzt an Blasphemie. Ich zahle gerne monatlich meine automobile "peppercorn rent", entrichte meinen Tribut. 

 

Vielleicht ist nur Eingeweihten geläufig, dass in vielen Fällen echtes Eigentum am Grund und Boden in England nicht erworben werden kann. Nahezu ganze Stadtteile von London basieren auf dem "Leasehold"-Konstrukt, zumeist die schöneren. 

 

Daher ist auch die nur vorübergehende, durch die eher zarten Bande des Leasings geknüpfte Beziehung zu einem Rolls-Royce die richtige Art und Weise, von diesem Auto Besitz zu ergreifen.

vor 32 Minuten schrieb RMousavian:

echtes Eigentum am Grund und Boden in England nicht erworben werden kann

Interessanter Aspekt. Das Eigentum liegt dann aber bei der Krone. Der Rolls gehört aber irgendeiner Finanzierungsgesellschaft. Ich sehe da einen Unterschied.

Und diejenigen, die sich in den feineren Gegenden Londons mit dem traditionellen leasehold arrangieren, haben i.d.R. durchaus die finanziellen Mittel einen RR käuflich zu erwerben. Den Rückfall an die Leasinggesellschaft mit der Weitergabe des Eigentums zu vergleiche (s. Patek Philippe Werbung) halte dann doch für etwas abwegig.

  • Gefällt mir 2
vor 1 Stunde schrieb Eno:

Jetzt auch ENDLICH mit Fake - Auspuffblenden.

Zwar nur beim Sechszylinder, aber leider - ja. Das liegt an den Kunden die sich seit Jahren beschweren daß das ja bei der Konkurrenz "wertiger" aussähe. Was soll ich sagen - jeder bekommt den Prollkram den er verdient. ? Auch der erhebliche Zuwachs an Interieur Bling vom letzten 5er zum aktuellen - rate mal wer das wollte? "Mimimi, in der E-Klasse ist aber mehr Chrom". Ich bin ja soo dankbar, noch gekauft zu haben bevor mit dem Facelift der Unfug mit dem tollen Alulook-Lenkrad begann. Motorabdeckung in Sichtcarbon? Also die unter der Motorhaube. Was zum... ? Ich fürchte, die Blingbling-Seuche wird uns noch ein paar Jahre begleiten.  

 

Ich weiss auch nicht, vermutlich muß der hier doch auf Dauer bleiben:

 

post-2047-14435446431135_thumb.jpg

 

 

Ist das Erdbeerrot? Gewagt, gewagt. :D 

Nein, ich bin nicht so für rotes Interieur zu haben, aber das ist recht angenehm in der Kombination und wirkt aufgeräumt. 

Interessant. :-))!

  • Gefällt mir 1

Na, ich würde sagen so auf halben Weg zwischen Erdbeerrot und Weinrot. Etwas dunkler wäre mir lieber gewesen, aber ... eigene Lederfärbung wäre dann doch etwas zuviel des Guten gewesen. Die Rückseiten der Vordersitze habe ich aber in Schwarz machen lassen damit es hinten nicht alles Rot ist.

vor 3 Stunden schrieb RMousavian:

Einen Rolls-Royce würde ich nur leasen. Denn das ist die respektvollere, distanziertere, ehrerbietende Form des Eigentums, besser: des vorübergehenden Besitzes, bevor ich ihn an die nächste Generation weitergebe, treuhänderisch. Meinen eigenen bescheidenen Namen dick und fett in den Fahrzeugbrief drucken zu lassen, grenzt an Blasphemie. Ich zahle gerne monatlich meine automobile "peppercorn rent", entrichte meinen Tribut. 

 

Vielleicht ist nur Eingeweihten geläufig, dass in vielen Fällen echtes Eigentum am Grund und Boden in England nicht erworben werden kann. Nahezu ganze Stadtteile von London basieren auf dem "Leasehold"-Konstrukt, zumeist die schöneren. 

 

Daher ist auch die nur vorübergehende, durch die eher zarten Bande des Leasings geknüpfte Beziehung zu einem Rolls-Royce die richtige Art und Weise, von diesem Auto Besitz zu ergreifen.

 

Mit Verlaub, lieber Herr Mousavian, aber dieser Vergleich ist Unfug.

Daß der Grund des Royal Borough of Kensington and Chelsea über weite Teile in Erbpacht vergeben ist, ist zwar eine seltsame Tatsache, hat aber mit dem Erwerb eines Automobiles in etwa so viel zu tun wie ein Full English Breakfast mit einem Kaffee bei Starbucks.

 

Mein Großvater, der seine Ausbildung und die finstere Zeit des damaligen Dritten Reichs in London verbracht hat, pflegte immer zu sagen, daß ein Rolls Royce nur ein Auto für -  nein, wenn ich das hier schreibe, werde ich wieder gesperrt - egal, daß man keinen Rolls Royce fahren solle.

Er lebte übrigens in Mayfair.

 

Ich für meinen Teil empfand Leasing immer als geborgten Wohlstand, Erbpacht hingegen als ein stadtpolitisches und soziologisches Regulativ.

 

Grüße aus dem Westend, Hugo.

 

 

 

 

 

  • Gefällt mir 1
vor 9 Stunden schrieb fridolin_pt:

Interessanter Aspekt. Das Eigentum liegt dann aber bei der Krone. Der Rolls gehört aber irgendeiner Finanzierungsgesellschaft. Ich sehe da einen Unterschied.

Und diejenigen, die sich in den feineren Gegenden Londons mit dem traditionellen leasehold arrangieren, haben i.d.R. durchaus die finanziellen Mittel einen RR käuflich zu erwerben. Den Rückfall an die Leasinggesellschaft mit der Weitergabe des Eigentums zu vergleiche (s. Patek Philippe Werbung) halte dann doch für etwas abwegig.

Wer sagt, dass die, die einen Rolls-Royce leasen, nicht über die MIttel verfügen, ihn zu kaufen?

 

Jedenfalls ist mein Vergleich soweit gut und derzeit nicht widerlegt.

Fakt ist: Grund und Boden bzw Rolls gehören jemand anderem, und man erwirbt nur temporär den Besitz, nicht das Eigentum. So wie wir ja auch nicht ewig leben. 

 

Streng genommen hat Leasing sogar den melacholischen Charme des Vergänglichen. 

 

Nein, der Vergleich ist nicht gut. Er hinkt.

Und steht im direkten Widerspruch zum Anspruch eines Herstellers wie Rolls Royce, Produkte mit Bestand und jenseits der Moden und des Zeitgeistes zu schaffen.

 

Denn nichts ist an dem Ansatz, einen solchen Wagen zu leasen, hat so etwas wie melancholischen Charme, im Gegenteil.

Von einer gewissen Melancholie geprägt hingegen ist der Moment, wenn man beim Verlassen der Garage in der geerbten Limousine kurz das Schiebedach öffnet und gen Himmel zu grüßt.

 

Aber wahrscheinlich haben wir beide da ganz unterschiedliche Sichtweisen.

 

Feiertäglich-milde gestimmte Grüße, Hugo.

  • Gefällt mir 2

Und:

 

Wie auch bei Grund und Boden, so könnte ein reines Leasingmodell, ohne die Möglichkeit, tatsächliches Eigentum zu erwerben, jegliche Spekulation und Hamsterkäufe ausmerzen. Der neue Rolls-Royce Silver Sparrow, nur zu erleasen nach umfangreicher Bonitäts- und Persönlichkeitsprüfung, so wäre profitorientierter Weiterverkauf, unbotmäßiges "Tuning" und das Indiehändevondenfalschenleutenfallen des Wagens vor Anfang an vom Tisch.

 

Beträgt man sich als R-R-Leaser, so gibt es die Möglichkeit zur Verlängerung. Entpuppt man sich als Intergram-Influencer, fällt der Wagen nach Ablauf der Leasinglegislaturperiode zurück an den Hersteller. 

 

Aghaye Mansori wäre aus dem Geschäft.

Ja, ein neues Bodenrecht und Limousinen nur noch leasen zu dürfen, hätte sicher Vor- und Nachteile die ich gerne mit diskutieren würde, aber bringt uns das dem Thema näher?

 

Limousinen sind momentan eben nicht die erste Wahl bei den jungen Käufern und allgemein denen, durchaus auch älteren Käuferschichten, die eher auffallen möchten anstatt gediegen zu reisen. Da ist es egal was die Queen fährt, der Opa sagte und Earl of Essex dachte.

 

Oder braucht es doch diese gesellschaftliche Diskussion um zu verstehen warum der Mensch in der Masse immer diese, letztendlich nicht zu seinem Vorteil reichenden Entscheidungen trifft, sondern macht was man Ihm in der Werbung, Politik und den Medien sagt?

 

Oder war es doch eher eine intrinsische Motivation der Mütter die zum Einkauf und als Kindergartentaxi unnütze Familienlimousine gegen diese praktischen, geländeuntauglichen, ja sogar Bordstein untauglichen Schrankwände mit Niederquerschnittbereifung und hoher Ladekannte zu tauschen? Im Wettkampf mit anderen Frauen? Um durch Leasing und mit Krediten geborgten, automobilen Attribute einen höheren Wohlstand zu suggerieren und damit die anderen Mütter beim Einkauf und vor der Grundschule aus zu stechen? Mit der mütterlichen Weitsicht durch Kredite unser Wachstum zu fördern?

 

Nein, ich glaube es ist einfacher. Papa wollte auch so einen dicken, mächtigen Wagen wie man Ihm gezeigt und angepriesen hatte. Nachgedacht hat er wohl nicht als er die gute alte Mercedes Limousine zum zweiten Leben nach Afrika abgegeben hatte.  

 

So, und nun muss ich ein wenig fahren wie Papa. Es soll ja schön warm werden.  :D 

  • Gefällt mir 1
vor 2 Stunden schrieb hugoservatius:

Aber wahrscheinlich haben wir beide da ganz unterschiedliche Sichtweisen.

Staatspersonen/Wohlhabende, welche im RR chauffiert werden, „leihen“ sich das Fahrzeug auch nur aus. Es gibt auch Limoservice, wo ich als Kunde im fremden Fahrzeug chauffiert werde.

Wo ist der Unterschied?

Es gibt Menschen, die geniessen den Augenblick. Nicht das gestern, nicht das morgen. Und im Augenblick ist es unerheblich, ob Eigentümer, Besitzer oder Nutzer. Wichtig ist nur, wie sich die Person verhält und damit umgeht.

 

Der „Neureiche“ kauft den RR und bastelt auf bling-bling um. Der „das Produkt schätzende Mieter“ bewahrt es, hegt & pflegt es während der Nutzung :)

„Wohlhabend“ und „Staatsperson“ ist in unserer nivellierten Mittelstandsgesellschaft in der Regel ein unüberbrückbarer Gegensatz...

 

So wie heute leider der Besitz (oder, meistens: die Miete) eines Rolls Royce nur selten mit dem entsprechenden Hintergrund einher geht.

 

Realistische Grüße, Hugo.

  • Gefällt mir 1
vor 53 Minuten schrieb hugoservatius:

„Wohlhabend“ und „Staatsperson“ ist in unserer nivellierten Mittelstandsgesellschaft in der Regel ein unüberbrückbarer Gegensatz...

Eben, dann schaue über „deinen“ Tellerrand „deiner“ nivellierten Mittelstandsgesellschaft ;) So lösen sich Gegensätze auf.

Alles kommt mal wieder.... Auch die SUV-Plage wird irgendwann vorüber gehen...

 

Aber aktuell scheint es so, dass die klassische Limousine kein gutes Standing mehr hat. Auch Kombis und Roadster haben zu kämpfen.

Wenn dann alle "oben" sitzen gehts wieder abwärts, vorausgesetzt die Akkus werden dann auch flacher.

Ui, da habe ich mit meinem Leasing Spruch aber etwas losgetreten.

Ich persönlich bin auch kein Freund des Leasing, kann aber in einigen Fällen einen wirtschaftlichen Vorteil nicht leugnen.

Bei einem Rolls Royce sehe ich den nicht, zumal Leasing nicht zu Luxus passt.

Fakt ist doch das die meisten leasen weil die Liquidität fehlt oder geschont werden soll. Ich habe gelernt wenn dem so ist kann man es sich auch nicht leisten.

Allerdings kann man auch nicht abstreiten das ein Großteil unseres Wirtschaftswachstums auf Pump basiert.

Ich finde es gut das Limousinen nicht mehr in Mode sind, so hebt sich eine Giulia wenigstens etwas mehr von dem schlechten Geschmack der Audi A7 Fahrer ab und glänzt zwischen den ganzen SUV.

Rolls Royce fände ich auch herrlich, aber ein Silver Cloud ist im Alltag einfach unpraktisch.

  • Gefällt mir 3
  • Haha 1

Leasing kostet Geld. Ich bekomme heute für eine Anleihe Negativzinsen. Wenn ich Leasing brauche ist eine andere Finanzierung also nicht verfügbar.

Privates Leasing für Luxus kann bedeuten etwas haben wollen was man sich nicht leisten kann. Leasing eines Alltagsautos kann bedeuten „ex und hop“ da nach Ablauf der Garantiezeit die Karre eh in die Tonne gehört.

Bei börsennotierten Gesellschaften spielt Bilanzkosmetik bei der Wahl der Finanzierung immer eine Rolle.

Leasingfahrzeuge können auch billiger sein als gekauft wenn der Hersteller bestimmte Modell subventioniert. BMW hat da schon einiges abgeschrieben.

  • Gefällt mir 1
vor 17 Minuten schrieb RMousavian:

Schaut man sich die Firmenwagenflotten an, so sind die doch alle geleast, heisst das also, das diese Firmen alle unterkapitaisiert sind?

Das stimmt so nicht. Auch große Flotten, wie etwa von SAP, sind durchaus gekauft.

Wobei meiner Meinung nach gerade bei großen Flotten die Nachteile überwiegen.

 

Ansonsten bin ich immer ein Freund der Weisheit Liquidität geht vor Rentabilität.

 

Darüber hinaus, wozu Alltagswagen kaufen? geleast oder gemietet kannst du den Karton wieder abgeben und musst dich um nichts kümmern. Wobei ich im Moment auch nicht lease.

  • Gefällt mir 1

Ich dachte immer, die Leasinggeber übernehmen auch das Fuhrparkmanagement, damit sich das Unternehmen auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann und nicht der Vorstandsassistent von Herrn Ackermann sagen muss, es sei Zeit für den Winterreifenwechsel.

Schreibe eine Antwort

Du kannst jetzt einen Beitrag schreiben und dich dann später registrieren. Wenn du bereits ein Benutzerkonto hast, melde dich zuerst an.

Gast
Unfortunately, your content contains terms that we do not allow. Please edit your content to remove the highlighted words below.
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorhergehender Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



×
×
  • Neu erstellen...