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Explosion in Atomkraftwerk Fukushima


gecko911

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Geschrieben
Oder um es mal bildlich zu formulieren, das Abschalten eines AKW entspricht einem Auto, dass man bei Höchstgeschwindigkeit nicht abbremst, sondern lediglich ausrollen lässt. Das kann nur gutgehen, wenn man die Auslaufzone vorher abgesperrt hat. Steht etwas im Weg kommt es zum Crash.

Das ist ein sehr gelungenes Bild, das können wir Carpassionistas uns sehr gut vorstellen. :-))!

Die kleine Abschalte-Diskussion war - so habe ich es verstanden - eher mit Blick auf diejenigen deutschen Meiler gedacht, die jetzt "abgeschaltet" werden sollen. Das japanische Drama hat dagegen leider gar nichts mehr mit kontrolliertem Vorgehen zu tun.

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Geschrieben
Kleine Rechnung: Runden wir "einige Mikrogramm" mal großzügig auf 10 Mikrogramm auf. Dann nehmen wir an, dass ein Handvoll Plutonium rund einem halben Liter, also 10 kg entspricht. 10 kg = 10^4 Gramm = 10^10 Mikrogramm. Eine Handvoll genügt also, um bei 10^9 Menschen SICHER Krebs auszulösen. Das sind 1 Milliarde Menschen ... und im gleichen Wikipedia-Artikel wird der globale Plutonium-Bestand auf etwa 800 bis 100 TONNEN geschätzt .. !!!!

Hallo TB!,

ich möchte keinesfalls angesichts der Lage in Japan diskutieren, ob und wie es möglich wäre, möglichst viele Menschen zu töten. Deshalb würde ich mich gerne mit Dir darauf einigen, daß das verfl*** Plutonium eine potentielle Bedrohung ist und wir alle es mit Sicherheit gerne los wären - meinetwegen per einiger Ariane V - Raketen ins Weltall Richtung Sonne...

Beste Grüße Alex

Geschrieben

wer 700 000 000 000 für die HRE raushaut, der sollte bei der neuverschuldung nicht so zimplerlich sein und für 17 AKWs 8 500 000 000 über haben....

Geschrieben
Mhm ... naja ... ganz so ist es ja nicht. Natürlich kann man ein KKW stilllegen. Aber ebenso natürlich bleiben langjährige Aufgaben bestehen.

Den Reaktor selbst kann man "abschalten", indem man die Steuerstäbe (kontrollieren die Kernreaktion) zur Gänze zwischen die Brennstäbe einfährt. Dadurch kommt die Kernreaktion zum Erliegen, da das Material der Steuerstäbe genügend Neutronen aufnimmt und diese für die Kernreaktion nicht mehr zur Verfügung stehen.

Zusätzlich kann man dem Kühlwasser Borsäure direkt zusetzen, damit wird das Kühlwasser selbst auch noch Neutronen einfangen. Mit dieser Notmaßnahme unterbindet man aber gleichzeitig das Wiederanfahren ohne aufwendige Wartung.

Die Brennstäbe müssen nach einigen Wochen der Abkühlung dann in ein Abklingbecken verbracht werden, in der sie weitere Zeit brauchen, bis sie in ein vorläufiges Endlager gebracht werden können.

Ein immenser Kostenfaktor ist dann noch der Abbau des Reaktors, insb. aufgrund der strahlenden Bauteile...

...aber: Abschalten geht. Nur eben nicht wie ein Computer...

Danke, gute Erklärung, so hatte ich das auch in Erinnerung.

Im Anschluss fällt auch die Dampferzeugung aus und somit Turbinenantrieb und Stromerzeugung.

Die Frage, wie das Ding letztlich "vom Netz genommen" wird, ist damit auch obsolet.

Gestern Abend wurde auch unser Meiler hier runtergefahren: Isar 1, Siedewasserreaktor

Nur 4 mm hat seine äussere Stahlhülle.

16-30 mm hat seine Stahldruckhülle.

Damit gilt er z.B. als zu schwach gegen potentiell reinkrachende Flieger. Andere sind da viel massiver gebaut.

(Risiko wurde weiter oben diskutiert im Zusammenhang 9/11, Pentagon)

Geschrieben

Die erklärte Vorgehensweise des kontrollierten Abschaltens ist aber völlig widersprüchlich zu dem, was sich in Japan abspielt. Wenn es so einfach ist, die Kernreaktion zu unterbrechen, weshalb kühlen sich die Brennstäbe dann nur so extrem langsam ab?

Ich meine, wenn ich mir glühend heisses Metall vorstelle, dass man in Wasser taucht, dann kann man es selbst bei extremer Dicke innerhalb von ein paar Stunden anfassen. Aber die Brennstäbe werden auch nach Tagen/Wochen/Monaten Temperaturen von 2000 Grad Celsius haben, das spricht doch dafür, dass die Kernreaktion immer noch so heftig abläuft, dass von Abschalten keine Rede sein kann.

Geschrieben
Die erklärte Vorgehensweise des kontrollierten Abschaltens ist aber völlig widersprüchlich zu dem, was sich in Japan abspielt. Wenn es so einfach ist, die Kernreaktion zu unterbrechen, weshalb kühlen sich die Brennstäbe dann nur so extrem langsam ab?

Ich meine, wenn ich mir glühend heisses Metall vorstelle, dass man in Wasser taucht, dann kann man es selbst bei extremer Dicke innerhalb von ein paar Stunden anfassen. Aber die Brennstäbe werden auch nach Tagen/Wochen/Monaten Temperaturen von 2000 Grad Celsius haben, das spricht doch dafür, dass die Kernreaktion immer noch so heftig abläuft, dass von Abschalten keine Rede sein kann.

Kontrolliertes Runterfahren ist den Tepco Leuten offenbar nicht mehr gelungen.

Jedenfalls war der Tsunami schon da und beschädigte u.a. das Kühlsystem.

Ob man innerhalb der Tsunami-Vorwarnzeit noch die Steuerstäbe voll zwischen die Brennstäbe einfuhr und dem Kühlwasser Borsäure zusetzte?

Das war u.U. noch eine Entscheidung des Managements.

Man weiss ja nicht, ob das noch veranlasst wurde, bzw. bei welchen seismischen Vorkommnissen die automatische "Abschaltung", von der die Rede war, diese Schritte durchführt.

Geschrieben
Die erklärte Vorgehensweise des kontrollierten Abschaltens ist aber völlig widersprüchlich zu dem, was sich in Japan abspielt. Wenn es so einfach ist, die Kernreaktion zu unterbrechen, weshalb kühlen sich die Brennstäbe dann nur so extrem langsam ab?

Widersprüchlich ist es nicht. Aber eine völlig andere Situation: ich hatte das "normale kontrollierte Abschalten" hinsichtlich der jetzt in Deutschland stillzulegenden AKWs geschildert.

In Japan dagegen ist die Situation außer Kontrolle geraten, da sowohl der Primär-, als auch der Sekundär-Stromkreislauf durch Erdbeben & Tsunami zerstört wurden. Nach ein paar Stunden waren dann auch die Notstrom-Batterien leer.

Man braucht aber sogar noch nach Wochen nach den ersten Schritten der Abschaltung einen funktionierenden Kühlkreislauf, da die Kernreaktion sich nur langsam beruhigt und die dabei anfallende Wärme abgeführt werden muß. Für den Kühlkreislauf braucht man Strom - und der ist in 3 separaten Systemen ausgefallen.

Verschärfend kommt hinzu, daß es sich in Fukushima zudem um Siedewasserreaktoren handelt.

Bei diesem Typ müssen im Störfall die Steuerstäbe mit Motorkraft zwischen die Brennstäbe gefahren werden. Dies unterblieb meines Wissens, da kein Strom vorhanden war...

...also: keine Unterbrechung der Kernreaktion, keine ausreichende Kühlung, keine Kontrolle = Riesen-Schlamassel.

Geschrieben
Ja, dann ist das KKW aber noch lange nicht gegen etwaige Katastrophen wie in Japan oder Terroranschläge immun. Und um das Kraftwerk so weit runterzufahren bis es dies ist kann es nunmal Jahre dauern, wie das Beispiel in Japan zeigt. Der Reaktor wird schon lange nicht mehr zur Stromerzeugung genutzt und trotzdem droht nun die Kernschmelze :wink:

Deshalb ist der Begriff "Notabschaltung" auch so bescheuert. In den 3 Monaten kann das Kraftwerk niemals soweit runtergefahren werden, dass es gegen Katastrophen usw. immun ist. Mit anderen Worten: Ob sie das Kraftwerk in den 3 Monaten nun weiter nutzen und Strom ins Netz speisen oder nicht ist völlig egal, das Risiko bleibt das gleiche.

Da sind wir doch einer Meinung.

Was die Abschaltung angeht, wie bereits geschrieben, die Brennstäbe emitieren weiterhin (neben radioaktiver Strahlung) Wärme. Und müssen auch weiterhin gekühlt werden.

Ich persönlich bin gegen Atomkraft seit mir das Funktionsprinzip und die Risiken/ Konsequenzen bewußt sind. Ich persönlich empfinde es als mehr als abartig eine Technologie einzusetzen welche im Schlimmstenfall nicht nur hier und heute viele Menschen töten und verletzen kann, sodnern auch noch für Jahrhunderte und Jahrtausende Schäden verursacht. Keiner von uns hat das Recht sowas mal locker aus der Hüfte für die nächsten Generationen zu entscheiden.

Geschrieben
...Ich persönlich bin gegen Atomkraft seit mir das Funktionsprinzip und die Risiken/ Konsequenzen bewußt sind...

Ich glaube, die Gefahren der Atomenergie werden vielen erst jetzt bewusst. Ich bin bestimmt nicht der einzige, der um die nicht wirkliche Abschaltbarkeit dieser Monster nicht wusste. Man muss sich das wirklich mal vorstellen, selbst in den Medien galt Reaktor 4 anfangs als völlig ungefährdet, weil ja wegen Wartungsarbeiten ausser Betrieb. Und jetzt verhält sich dieser inaktive Reaktor genau so gefährlich wie seine bis zum Tsunami aktiven "Kollegen".

Wenn man daran denkt, dass alles an der Kühlwasserversorgung hängt, möchte ich mir gar nicht ausmalen, was angerichtet werden könnte, wenn Terroristen diese Wasserversorgung unterbrechen, verstopfen oder das Wasser mit kontraproduktiven Zusätzen vermischen. Klar, alles sehr futuristische Gedanken, aber wenn das Risiko Unbewohnbarkeit grosser Flächen für Hunderte von Jahren ist muss man auch das äusserst Unwahrscheinliche berücksichtigen.

Geschrieben
Wenn man daran denkt, dass alles an der Kühlwasserversorgung hängt, möchte ich mir gar nicht ausmalen, was angerichtet werden könnte, wenn Terroristen diese Wasserversorgung unterbrechen, verstopfen oder das Wasser mit kontraproduktiven Zusätzen vermischen. Klar, alles sehr futuristische Gedanken, aber wenn das Risiko Unbewohnbarkeit grosser Flächen für Hunderte von Jahren ist muss man auch das äusserst Unwahrscheinliche berücksichtigen.

Nicht nur futuristische, sondern auch unrealistische Gedanken :wink: Ich meine, die potenziellen Terroristen müssten zunächst erst einmal an die Pläne des Kraftwerks kommen um die Wasserversorgung zu lokalisieren. Dann müssten sie quasi zu Fuß ins KKW reinmarschieren, in den mehrfach abgesperrten inneren Sicherheitsbereich eindrigen und dort dann die Wasserversorgung manipulieren bzw. zerstören (wenn sie die den finden X-))

Da isses doch leichter ne Boeing klar zu machen und da einfach rein zu Fliegen :lol:

Aber zurück zu Japan:

Was nicht verstehe ist das das gesamte Notstromkonzept aus nen paar luschigen Batterien besteht, die nach nen paar Stunden keinen Saft mehr haben. Warum keine dieselbetriebenen Notstromaggregate die nachgefüllt werden können und im Notfall ganze Wochen oder Monate für Strom sorgen können? Jedes kleine Vorort Krankenhaus hat solche Dinger im Keller stehn. Warum zur Hölle dann nicht in nem KERNKRAFTWERK!? Die fatalen Folgen sieht man ja grade ...

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Geschrieben
Geschrieben

Hallo gecko911,

 

schau doch mal hier zum Thema Zubehör für Aus dem Alltag (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

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Geschrieben

Auf diesem Niveau kann ich mich an dieser Diskussion nicht mehr aktiv beteiligen.:wink:

Ich finde eure technisch versierten Beiträge allerdings sehr informativ und interessant,

unabhängig von der jeweiligen Gesinnung.

Zudem finde ich es sehr löblich, dass es hier solche Diskussionen gibt, es muß ja nicht immer nur darum gehen, wer das Auto mit den geilsten Felgen und der höchsten Leistung hat:-))!:-))!:-))!

Geschrieben

brobox: das normale, gluehende Metall erzeugt aber auch keine Waerme. Der Nachzerfall wurde ja schon erwaehnt. Das macht den feinen, aber deutlichen Unterschied.

So ein Block von 50t bringt "problemlos" 10MW Nachzerfall. Ueber Monate (!) abklingend.

Im Regelbetrieb werden die Staebe - zB fuer einen Castor-Transport, da haben sie "nur" noch 300 Grad - ca. 4-5 Jahre abgekuehlt (sic!).

Die Situation in Fukushima ist sicherlich weitaus dramatischer, da erstens keine geregelte Stromversorgung da war und wenn die Restmannschaft sich auf das akute Problem Reaktor konzentrieren muss, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man mal so ein Abkling-Becken "ausser Acht laesst".

Der zur Explosion gebrachte Wasserstoff braucht ca 800 Grad um auszugasen, wenn die Medien da also was von "kochendem Wasser" schreiben (die Becken sind OFFEN) - dann ist das einfach nur Kappes.

Auch das Geblubber von wegen "die lassen dann das Wasser einfach wieder ins Meer fliessen"..

ehmja, ein Brennstab, der schon Iod-131 und Caesium-137 aus dem Zirkalloy aussondert hat schon weit ueber 1000 Grad "drauf".

Da fliesst nix mehr - zumindest nicht unter Normaldruck ("ins Meer").

Ein Hohelied auf den ARD-Yoga hat SpON schon gesungen:

http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,750972,00.html

Ich finde, der M. Sailer vom Oeko-Institut hat das auch "verdient". Unaufgeregt, sachlich, technisch kompetent ohne zuviel 'Fachchinesisch'.

Zu weiteren "Beteiligten der Diskussion in DE" sag ich mal eher nichts, das wird dann politisch *hust*.

Geschrieben

Aber zurück zu Japan:

Was nicht verstehe ist das das gesamte Notstromkonzept aus nen paar luschigen Batterien besteht, die nach nen paar Stunden keinen Saft mehr haben. Warum keine dieselbetriebenen Notstromaggregate die nachgefüllt werden können und im Notfall ganze Wochen oder Monate für Strom sorgen können? Jedes kleine Vorort Krankenhaus hat solche Dinger im Keller stehn. Warum zur Hölle dann nicht in nem KERNKRAFTWERK!? Die fatalen Folgen sieht man ja grade ...

Ich denke solche werden sie auch gehabt haben. Nur ob diese das Erdbeben wohl überstanden haben ist eine andere Frage. Ich denke nicht das sie da kleine Motoren haben die eine Laie reperieren kann. Bei uns ist ein russischer Transmash Motor aus Panzern wie den T34, T55 etc. sehr beliebt. Das ist eine Hochkomplizierte V12-Maschine mit 4 Obenliegenden Nockenwellen, Königswelle...

Ich denk nicht das genug geeignete Mechaniker Vorort waren.

Geschrieben

Aber zurück zu Japan:

Was nicht verstehe ist das das gesamte Notstromkonzept aus nen paar luschigen Batterien besteht, die nach nen paar Stunden keinen Saft mehr haben. Warum keine dieselbetriebenen Notstromaggregate die nachgefüllt werden können und im Notfall ganze Wochen oder Monate für Strom sorgen können? Jedes kleine Vorort Krankenhaus hat solche Dinger im Keller stehn. Warum zur Hölle dann nicht in nem KERNKRAFTWERK!? Die fatalen Folgen sieht man ja grade ...

Hallo?

Nur mal zum Mitschreiben.

Es gab 2-3 Diesel-Notstromer. Die hat der Tsunami aber nach <1 Stunde weggespuelt oder

kurzgeschlossen. So wie die Struktur nur bis Erdbeben bis 8.2 ausgelegt war, war auch der Hochwasser-Schutz nur bis so und soviel Meter - und es kamen halt mehr.

Immerhin hatten sie ACHT Stunden Batterien. See above, >10MW "wegkuehlen" macht man nicht mit'm Stromer-von-Obi. Die Pumpen dazu sind so fett, da braucht man nichtmal was von "Umarmung" probieren. (1m Schaufeldurchmesser geschaetzt).

Dafuer ACHT Stunden Batterie-Kapazitaet zu haben ist schon fast weise.

Gretchenfrage: wieviel in DE? Antwort: ZWEI Stunden.

Bitte informiere Dich mal grundlegendst, bevor Du hier so einen Aufriss machen, dass die in Japan da keinen blassen Dunst von der Materie haetten.

Die so wohlgeruehmten 70er-Meiler in DE stehen bedeutend schlechter da.

Geschrieben
Nicht nur futuristische, sondern auch unrealistische Gedanken :wink: Ich meine, die potenziellen Terroristen müssten zunächst erst einmal an die Pläne des Kraftwerks kommen um die Wasserversorgung zu lokalisieren. Dann müssten sie quasi zu Fuß ins KKW reinmarschieren, in den mehrfach abgesperrten inneren Sicherheitsbereich eindrigen und dort dann die Wasserversorgung manipulieren bzw. zerstören (wenn sie die den finden X-))

Da isses doch leichter ne Boeing klar zu machen und da einfach rein zu Fliegen :lol:

Aber zurück zu Japan:

Was nicht verstehe ist das das gesamte Notstromkonzept aus nen paar luschigen Batterien besteht, die nach nen paar Stunden keinen Saft mehr haben. Warum keine dieselbetriebenen Notstromaggregate die nachgefüllt werden können und im Notfall ganze Wochen oder Monate für Strom sorgen können? Jedes kleine Vorort Krankenhaus hat solche Dinger im Keller stehn. Warum zur Hölle dann nicht in nem KERNKRAFTWERK!? Die fatalen Folgen sieht man ja grade ...

Zu 99,99% hast du völlig recht. Aber: Interne Informationen kann man leicht bekommen, wenn man den richtigen Leuten ein Messer an den Hals setzt. Auch wird das Wasser nicht innerhalb des Reaktors erzeugt. Es muss von ausserhalb kommen. Und an die äusseren Leitungen kommt man sicher leichter ran. Wie gesagt, aller sehr unwahrscheinlich, aber es geht um das Risiko, bei ungünstigen Folgen ein riesiges Gebiet auf Jahrhunderte auszulöschen.

Geschrieben
Hallo?

Nur mal zum Mitschreiben.

Es gab 2-3 Diesel-Notstromer. Die hat der Tsunami aber nach <1 Stunde weggespuelt....

Die Frage mit den Notstromern hatte ich mir auch schon gestellt!

Ich hab mich jedoch nicht getraut zu fragen!

Sonst würde ich ja als vollkommener Depp da stehen und bekäme verbal eins von dir übergebraten! :-o

@double-p: Echt Respekt vor deinem Wissen und dafür, das du es weitergibst! :-))!

Entschuldige die teilweisen naiven Fragen von uns Unwissenden!

In diesem Moment muss ich, wie Sumita schon geschrieben hat, auch feststellen, das wir Normalsterblichen eigentlich nichts über Akw´s oder Kkw´s wissen!

Geschrieben

Ein Hohelied auf den ARD-Yoga hat SpON schon gesungen:

http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,750972,00.html

Danke für den Artikel, Yogeshwar ist hierzulande über das WDR bzw. seine Sendung Quarks und Co. schon sehr lange bekannt und von mir auch sehr geschätzt. Schade das er im SpON-Forum von den Leuten schon wieder zerrissen wird :(

Grüße,

Felix

EDIT: Hier noch ein (wie ich finde) sehr gelungener Beitrag, der vieles zum Atom-Thema erklärt. Sehr anschaulich finde ich die winzigen aber um so gefährlicheren Gewichts- und Größenverhältnisse erklärt, die TB! hier ja schon ansprach.

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=5794560

Geschrieben

Muss ich da Ironie rauslesen, Toni?

Wenn nicht.. es ist quasi "traurig" nun dauernd zu hoeren, dass manchen Politikern vor Augen gefuehrt wird, dass in dem Wort Restrisiko (oder "mit an Sicherheit GRENZENDER Wahrscheinlichkeit") halt TROTZDEM ein Risiko enthalten ist.

Der XXX-Parteivogel hat es zuletzt richtig erkannt: "was hilft mir einmal in 10.000 Jahren, wenn ich in DEM Jahr lebe, in dem es passiert" (sinngemaess zitiert).

Ansonsten.. jeder weiss doch, wie es "schmerzt", wenn Laien ueber ein eigenes Fachgebiet labern.

Und jeder, der mal einen Artikel "ueber sich selbst" bekommen hat, wird das zehnfach erleben.

Leider macht diese nicht-Ahnung halt auch eine Zustimmung auf einer Basis von Vertrauen aus und

das kann bei solchen extremen Technologieen halt auch extreme Folgen haben. Wir bzw unsere Eltern

waren dafuer - die nachfolgenden muessen halt damit leben.

Geschrieben
Muss ich da Ironie rauslesen, Toni?

Nein, ganz im Gegenteil!

Du solltest nur nicht einen Unwissenden so forsch anfahren!

Ich oute mich auch als Unwissender und bin dankbar über jede fundierte Aussage!

Den Medien traue ich keinen Meter mehr, hier drin gibt es einige die sich scheinbar äußerst gut mit der Materie auskennen!

Geschrieben

Informativ finde ich im Moment vor allem die deutschen und englischen Wiki- Seiten zu den Zwischenfällen in Fukushima:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fukushima_1

http://en.wikipedia.org/wiki/Fukushima_I_nuclear_accidents

Die enorme Wärme die durch die Nachzerfallswärme entsteht ist immens, man braucht Jahre der aktiven Kühlung und funktionierende Kühlkreisläufe um das zu bewälltigen.

Der Reaktorblock 1 hatte eine elektrische Leistung von 439 MW, die Blöcke 2 bis 4 hatten eine Leistung von 760 MW. Bei einem Wirkungsgrad von 30% produziert Block 2 eine thermische Leistung von 2500 MW, die Nachzerfallswärme direkt nach dem Abschalten beträgt ca 5 bis 10%, also zwischen 126 und 250 MW.

250 MW reichen aus um 2500 m³ Wasser in knapp 60 Minuten von 15 °C auf 100 °C zu erhitzen. :-o

http://de.wikipedia.org/wiki/Nachzerfallsw%C3%A4rme

Grüße,

Chris

Geschrieben

Toni: ah ok.. naja, wer schon so forsch und in bold rumkrakehlt, muss halt auch das Echo einfangen.

Ich bin da auch sicherlich kein "Experte" und kein Oeko-Fundi (hehe..). Aber ich hab mich schon zur Diplom-Arbeit anno 1996 sehr intensiv mit dem Thema Energiegewinnung auseinander gesetzt.

Effektiv zu den physikalischen Eigenschaften von Oberflaechen von Solarzellen, und wie sich das auf die Energiegewinnung auswirkt. Ich sag nur "know your enemy" - wobei man das nicht so martialisch sehen sollte(!)....

Achja.. es hatte hier einer was zur Gesamtkosten-Situation von KKW gegenueber Solarzellen geschrieben:

Richtig.. wenn man wirklich *alles* reinzaehlt, was zu einer Photovoltaik (PV) Anlagegehoert, dann ist das energetisch UND oekologisch eigentlich eine ziemliche Katastrophe.

Es ist und wird in der PV eine reine Nische bleiben - eben dort, wo die Alternativen fehlen. Sei es ob Transport von Kohle oder Uran auf die ISS oder die Menge an Energie die sonst isoliert gebraucht wird (Hint: ein 50kW Atomkraftwerk ergibt keinen Sinn).

Auf der anderen Seite werden aber die Gesamtkosten (incl Endlagerung oder Katastrophen ala Fukushima) komplett "ignoriert". Es gibt Schaetzungen, dass ein komplettes Aufraeumen von Tschernobyl weit ueber fuenf Billionen Euro kosten wuerde. Von der "Miete" fuer ein Endlager ueber mehrere 10, 100-tausende Jahre mal ganz abgesehen.

Auch wenn man in einer hocheffizienten Solarzelle ziemlich giftige Stoffe einsetzte, so sind diese Stoffe neutralisierbar - per Geld statt per Zeit. Einem radioaktivem Nuklid kann ich nicht sagen "hier ist der Aufwand 1 Million Dollar -- HAU AB". Es geht nicht - physikalisch nicht. Nada. Das Zeug ist da und man wird es nicht los.

Und das ist nicht "Propaganda", das ist wissenschaftlich-technischer Fakt. Think..

Geschrieben

Vielen Dank für die Infos, Phil. :-))!

Geschrieben
Vielen Dank für die Infos, Phil. :-))!

Bitte sehr, ich bevorzuge aber fips oder Philipp. Phil klingt mir zu ..naja.

Anyway.. was sollten WIR eigentlich lernen aus dem ganzen Thema Harrisburg, Tschernobyl, Fukushima?

Man wird grundsaetzlich belogen - v.a. im "Stoerfall".

Also wenn es hier mal heisst, dass in Brunsbuettel der Notstrom fehlt, dann sitz ich nachts um 3 im Auto und bin unterwegs. Jod-Tabletten? Ich bin schneller... :D

Es ist auf jeden Fall gut, dass jetzt Reaktoren abgeschaltet werden - speziell die Siedereaktoren. Randnotiz: mit dem "Baujahr" hat das eigentlich nichts zu tun. Aber das Risiko ist damit erstmal nicht weg. Es wird nur (deutlich)

minimiert.

Aber ein zB Neckarwestheim I ist noch mind. FUENF JAHRE ein "Klotz am Bein" -- merkt Euch das.

Geschrieben

Fips find ich jetzt "Naja" und bei Phil denk ich immer an "Punxsutawney Phil". :wink:

Wie auch immer, ich finde die Infos sehr interessant und fände es gut, wenn du noch mehr posten würdest.

Was mich z.B. sehr interessieren würde, ob es zum derzeitigen Stand der Technik möglich ist, auf Atomenergie zu verzichten..???? Ohne auf Kohle etc. ausweichen zu müssen....

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