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Motoröl MF3 - ist ein 10W-60 ok?


hobbeshh

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  • 2 Jahre später...

Ist ja schon ein Weilchen her, daß hier etwas geschrieben wurde.

Ich hab' mich an meine Vorgabe eghalten und bis zum Ende der Garantie/Kulanzphase (also die Ereignisse aus 2013 :evil::evil: in der Manufaktur) an "!0 W 60" Castrol gehalten. Wechsel alle 7.500 km mit Filter. Ölverbrauch: Null Nachfüllmenge auf 60.300 km.

Dann und wegen des näherrückenden "vorsichtshalber Pleuellagerschalen-Wechseltermins" habe ich aus den zuvor schon gründlich erörterten Erwägungen auf 5 W 50 umgestellt.

Gerade sind die ersten 7500 km mit dem dafür verwendeten Mobil1 "Peak Life" herum und der erste Ölwechsel seitdem auch erledigt. Drin ist wieder Mobil1.

Lassen wir die technisch-methodischen Fragen beiseite (steht ja schon alles da) und wenden uns dem Ergebnis zu, das nach dieser Laufstrecke sicher eine gewisse Aussagekraft hat.

Feststellungen sind:

1. leichterer Kaltstart bei 0°C (kälter war's diesen Winter ja nicht bei uns)

2. VANOS-Klappern bei sehr kaltem Motor ist anfangs leiser geworden, jetzt weg

3. erhöhte Leerlaufdrehzahl fällt schneller ab nach Kaltstart

4. kalter Motor erwärmt sich schneller als vorher (Erreichen des ersten Zeigerausschlags am Ölthermometer)

5. warm gefahren spritzigere Leistungsabgabe vor allem im höheren Drehzahlbereich ab 5000/min (subjektiver Eindruck)

6. bei normaler Belastung ca. 5° kältere Motoröltemperatur - Referenzfahrt mit 5000/min bei ca. 20° Außentemperatur und das Öl bleibt bei "Zeigerbreite unter 100°" (vorher "Zeigerbreite drüber" dank großen ölkühlers und kontrollierter Durchströmung am Dahmann Special)

7. bei sehr scharfem Fahren (dauerhaft 6000/min und mehr) werden 115° nicht mehr überschritten, vorher konnten da schon etwas mehr als 120° anstehen

8. der heißgefahrene Motor kühlt schneller ab bei gemäßigter Weiterfahrt

9. Nachfüllbedarf: 0,0 L, Pegelstand am Meßstab wie zuvor bei 10 W 60 auf dieselbe Laufstrecke

10. Motoröl nach 7500 km deutlich brauner als Castrol - optisches Indiz für bessere Schmutztragefähigkeit; Kontrolle durch Öleinfüllöffnung mit "Hohlraumkamera" ergibt tadellos saubere Nockenwelle und Ventiltrieb, der vorher vorhandene "leicht gelbe Schleim" ist weg (war natürlich kein "Schleim", sondern ein dauerhafter Ölfilm)

11. veränderter Motoröldruck kann anfangs etwas beunruhigen

Letzter Punkt bedarf etwas mehr Angaben: Kalt ist der Druck des zähen Öls wegen (auch 5W50 ist dann zu zäh) 4 bar und ein bißchen auch im Leerlauf. Bei heißem Motor waren da vorher etwa 1,5 bar abzulesen, jetzt ist's 1 bar. Bis 3000/min steigt der Öldruck und erreicht erst dann den Abregelwert des Druckreduzierventils von 4,5 bar.

Bei ganz heißem Öl mit mehr als 110° dauert das sogar bis 4000/min, aber der Abregeldruck wird immer sicher schon bei mittlerer Drehzahl ereicht. Die Daumenregel "10 psi pro 1000/min" (entspricht etwa 0,75 bar/1000 min) für besten Ölfluß bei ausreichendem Öldruck wird also eingehalten, bis der Maximalöldruck anliegt.

Bei unserem S54er Motor gilt das noch, weil die Ölpumpe mechanisch vom Kurbeltrieb angetrieben wird und nicht elektrisch geregelt ist; in modernen Motoren ist das ein komplexes Steuerungssystem, bei uns nur ein Regelkolben ...

Also: Alles gut, sogar besser als mit dem Castrolsaft nach meiner Erfahrung.

Weitergehende intensive Erörterungen finden sich im amerikanischen Forum "Bob is the oilguy", wo auch Gebrauchtölanalysen aus M3-Motoren gepostet werden. Interessant und letzten Endes für mich dann ausschlaggebend: Castrols Öl hält die 60er Kennung nicht lange und sinkt in der Heißschmierfähigkeit nach kurzer Laufstrecke auf 50er Niveau. Dann brauche ich die Kaltstartzähigkeit mit den Nachteilen nicht hinzunehmen und bin mit dem 5W50 auf der besseren Seite.

Grüße aus dem heißen Ölsumpf

Markus

  • Gefällt mir 3

Hallo Markus,

das "Mobil 1" ist eines der besten Öle am Markt, ein wirklich gutes Additvpaket ist darin enthalten.

Vielleicht ist es dunkel weil es den Schmutz löst was das TWS hinterlassen hat.

Bin neugierig wenn du schon 2 bis 3 mal gewechselt hast ob es immer noch dunkel ist.

Castrols Öl hält die 60er Kennung nicht lange und sinkt in der Heißschmierfähigkeit nach kurzer Laufstrecke auf 50er Niveau. (...) und bin mit dem 5W50 auf der besseren Seite.

He Markus,

findet das durch Einträge im Öl nicht eh immer statt, dass die ursprünglichen Kennungen im Verlauf nicht mehr ganz eingehalten werden?

Was ich damit andeuten will: ggf. findet das beim 50er auch statt - und die 50er Kennung ist nach einer Weile keine mehr. (Wobei das bei Deinen Wechselintervallen wohl keine Rolle spielt. Da dürfte das "Altöl" von Dir besser sein, als das, was manche sich neu in den Motor kippen. :wink: )

Gruß

Eno.

Dachte ich auch, Eno.

Die Meßwerte sprechen eine andere Sprache beim Amiforum: Schon nach 3000 km ist die Hochtemperaturvisco um eine komplette Stufe auf 50er Niveau abgefallen (die Zahlen sind von 17,8 cst auf 14,5 cst in den meisten Protokollen). Da bleibt's dann aber bis nach mehr als 12.000 km. Da gleichzeitig auch Kraftstoffanteil im Öl gemessen wird (und der bei den M-Motoren generell erstaunlich gering ist), schließe ich "Verdünnungseffekte durch Laufstrecke" aus. Das Additiv bricht in der Spitzenleistung recht schnell ein.

Wobei ein Wert der Klasse "50" locker ausreicht - man also mit dem Castrol insofern keinen Schaden anrichtet, nur etwas zu sehr geblendet wird vom Versprechen der "60er-Klasse". Quasi wie ein Quickdetailer auf'm Lack, der nach zwei Regentagen weg ist ... :wink:

Mich überzeugte zum Wechsel auch, daß der Bleianteil im Öl (Auswaschungen von den Pleuellagern) bei Castrolölen merklich höher als bei mobilbefüllten Motoren war.

Markus

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