Als sportlicher Wettbewerber in der Kompaktklasse hat sich der Volvo C30 bereits einen Namen gemacht, allerdings fehlt ein wenig der „Überhammer“ mit reichlich Leistung und entsprechender Optik. Zeit zum Handeln für die Schweden. In Zusammenarbeit mit Polestar, dem Einsatzteam des C30 in der STCC, kam ein 411 PS und 510 Newtonmeter starkes, knallblau lackiertes Geschoss dabei heraus, der Volvo C30 Polestar Performance.

Seit 2006 findet der Volvo C30 weltweit immer mehr Fans. Auch das kürzlich durchgeführte, umfassende Facelift tat der Nachfrage keinen Abbruch. Dennoch fehlt im Modellprogramm etwas entscheidendes: Ein Sportcoupé ohne wahrhaft sportlichen Motor ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.

Das sieht auch Volvo so. Und da man in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Rennteam Polestar die fünfzehnte gemeinsame Rennsaison in der STCC (Swedish Touring Car Championship) begeht, bot sich eine Zusammenarbeit mit diesen Experten durchaus an. Zumal bei den Rennen auch der C30 zum Einsatz kommt. So rollte, wenige Tage vor dem ersten Training der 2010er Meisterschaft, ein knallblau lackierter und wild verbreiterter Kompaktsportler erstmals ins Licht der ersten Frühlings-Sonne und zeigt sich in seiner vollen Pracht. Bei der Entwicklung dieses Prototypen wurden den Polestar-Ingenieuren keinerlei Limits gesetzt, die sie sonst beim Aufbau der Rennfahrzeuge einhalten müssen.

Um zu verstehen, wieviel Erfahrung Polestar mit Renn-Volvos hat, muss man sich vor Augen führen, dass in den 15 gemeinsamen Jahren Fahrzeuge wie der 850 in Limousinen- und Kombi-Form, der S40 und der S60 rennfertig gemacht wurden und erfolgreich an Rennen teilnehmen konnten. Die langjährige Zusammenarbeit führte zu Polestar Performance-Leistungssteigerungen, die direkt über Volvo für bestimmte Modelle bezogen werden können und mit der Original Volvo-Garantie versehen sind.

Nun stand aber erstmals eine eigenständige Neuinterpretation eines kompletten Straßenfahrzeuges auf dem Programm und wie bereits weiter oben geschrieben, wurde für das Fahrzeug ein auffälliges Blau als Farbton gewählt. Die Aerodynamik-Bauteile orientieren sich am STCC-Rennfahrzeug. Im Innenraum kommen lederbezogene Rennsitze mit Vierpunkt-Gurten zum Einsatz, um Fahrer, Beifahrer und Auto zu einer Einheit werden zu lassen.

Unterm Blech wurde das Fahrwerk umgekrempelt und mit Öhlins-Federn und -Dämpfern ausgestattet. Brembo-Bremsen mit 380 Millimeter-Scheiben und Sechskolben-Sätteln vorn, sowie 330 Millimeter-Scheiben und Vierkolben-Sätteln hinten sorgen für fantastische Verzögerungswerte.

Das ist auch nötig, denn unter der Haube arbeitet ein 2,5 Liter großer Fünfzylinder-Motor, der mittels eines KKK-Turboladers und einem großen Ladeluftkühler 302 kW/411 PS auf alle vier Räder wirft. Gigantische 510 Newtonmeter Drehmoment brechen dabei über die Antriebswellen herein, wie früher die Wikinger über wehrlose Dörfer.

Leider wird diese späte Heimsuchung des berühmten nordischen Kriegervölkchens vorerst lediglich eine Studie bleiben, die auf der Göteburg Motor Show Ende April ihre Weltpremiere feiern wird. Doch wer weiß, wenn sich genug interessierte Wikingerfans finden, könnte es vielleicht doch zu Angriffen durch den C30 Polestar Performance kommen – auch auf deutschen Landstraßen.

Quelle: Volvo

Autor: Matthias Kierse