Nachdem die Studie bereits hohes Kundeninteresse hervorrief, wurde in Schweden die Entscheidung getroffen, den Volvo S60 Polestar in Serie zu fertigen. Allerdings wird es erst einmal nur eine Kleinserie für Australien geben, um anzutesten, ob sich das Interesse von der Studie auch tatsächlich in die Serie übertragen lässt. Aus über 500 PS wurden für den Alltagseinsatz immer noch ordentliche 350 PS.

Volvo S60 Polestar

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Aus Studie wird Serie: Der Volvo S60 Polestar rollt ab Ende Juni auf die Straße. Allerdings nur in einer extrem limitierten Auflage in Australien.

Als Volvo vor einiger Zeit eine besonders heiße Variation der Limousine S60 auf einigen Automessen vorstellte, waren nicht wenige Autofans bereit, direkt zu bestellen. Der Wagen war in Zusammenarbeit mit dem Haustuner Polestar entwickelt worden, der auch für diverse Renneinsätze von Volvo verantwortlich zeichnet. Mit über 500 PS auf dem Leistungsdatenblatt konnte das S60 Polestar Concept durchaus überzeugen, war jedoch ursprünglich nie für eine Serienfertigung vorgesehen. Dank der positiven Publikumsreaktionen weltweit entschied sich Volvo in diesem Punkt um und wird nun eine erste Kleinserie des S60 Polestar aufbauen, die allerdings vorerst exklusiv dem australischen Markt vorbehalten bleibt, um dort die Marktakzeptanz auszutesten.

Unter der Haube wird ein weiterentwickelter T6-Motor mit 6 Zylindern und Turboaufladung arbeiten, der es gegenüber der Studie nur auf 247 kW/350 PS bringt. Gegenüber dem normalen T6-Triebwerk verbaut Polestar Borg Warner Turbolader, neue Ladeluftkühler und eine strömungsgünstigere Abgasanlage mit Endrohren, deren Durchmesser 3,5 Zoll aufweist. Dabei handelt es sich allerdings um Klagen auf hohem Niveau. Dank mehr als 500 Newtonmetern maximalen Drehmoments spurtet die Limousine in 4,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und wird bei 250 km/h vom elektronischen Limiter eingefangen – selbst diese Geschwindigkeit lässt sich in Australien kaum legal erreichen. Die Kraftübertragung auf den von Polestar feinabgestimmten Haldex-Allradantrieb übernimmt ein Sechsgang-Automatikgetriebe mit Schaltwippen am Lenkrad und integrierter Launch Control.

Passend zur Motorleistung wurde von Polestar das S60-Fahrwerk mit steiferen Stabilisatoren rundum, ebenfalls steifer ausgelegten Traggelenken hinten und neu abgestimmten Feder-Dämpfer-Einheiten ausgestattet, um das Fahrverhalten deutlich sportlicher zu gestalten. Dabei helfen auch die neuen, 19 Zoll großen Leichtmetallräder im Polestar Design, die mit Michelin Pilot Super Sport Pneus in der Dimension 235/40 R 19 bezogen sind. Dahinter verbirgt sich eine Performance-Bremsanlage mit Scheibendurchmessern von 336 Millimetern vorn und 302 Millimetern hinten. Die Scheiben sind zur besseren Hitzeableitung innenbelüftet und gelocht.

An der serienmäßig in Polestar Blau lackierten Karosserie finden sich einige Anbauteile, die exklusiv für dieses Sondermodell entwickelt wurden und die Aerodynamik verbessern. Die Frontschürze wurde tiefer heruntergezogen und beherbergt größere Kühllufteinlässe in neuem Design. Hinten arbeiten ein in die Schürze integrierter Diffusor und eine Spoilerlippe auf der Kofferraumklappe für Anpressdruck im Hochgeschwindigkeitsbereich. Dazu gesellen sich im Innenraum Edelstahleinstiegsleisten mit dem Schriftzug „Engineered by Polestar“, ein eigenständiger Wählhebel mit Polestar Logo und Plaketten mit der Limitierungsnummer auf der unteren Lenkradspeiche und auf den Türtafeln.

Anhand dieser Nummer können Fans und Besitzer erkennen, das wievielte von nur 100 Fahrzeugen sie vor sich haben. Wenn sich diese extrem limitierte Sonderserie gut verkaufen lässt, sind weitere Polestar-Serienmodelle für die nahe Zukunft nicht ausgeschlossen – dann auch für Märkte außerhalb Australiens.

Quelle: Volvo

Autor: Matthias Kierse