Werksteams im GT-Sport gibt es schon länger nicht mehr, das hält Porsche aber nicht davon ab, stets ganz vorn mit dabei zu sein. Nach großen Erfolgen mit den GT3 Cup-, Cup S- und RSR-Fahrzeugen gesellt sich nun eine weitere Version zur Familie. Mit dem Porsche 997 GT3 R wird die auf 4 Liter aufgebohrte, damit 353 kW/480 PS leistende, vierte Rennmaschine, rein für Privatteams, auf der Birmingham Motorshow 2010 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Porsche 997 GT3 R - RSR light

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Als Porsche 1999 offiziell das Werksteam aus dem Motorsport zurückzog, erwartete man von den übriggebliebenen privaten Rennställen nicht mehr allzugroße Erfolge gegen die weiterhin voll aufwartende Werks-Konkurrenz. Diese staunte aber nicht schlecht, als nun mehrere Privatteams mit dem Porsche 996 GT3 R, mit Fahrer- und Mechaniker-Unterstützung der Porsche AG, in Le Mans antraten. Die Fahrzeuge litten, im Verhältnis zu den motorisch sehr vulominösen Chrysler Viper, unter erheblichen Leistungsdefiziten, ließen sich aber dennoch nicht abschütteln. So erfuhr sich damals Manthey den 13ten Gesamtplatz, überboten nur von zwei Chrysler Viper des Teams Oreca.

Während damals noch ein 3,6 Liter Boxer-Motor in einem rund 1.100 kg leichten Rennfahrzeug der Konkurrenz einheizte, werkelt im kommenden, 1.200 kg schweren Porsche 997 GT3 R ein 353 kW/480 PS starkes, auf 4 Liter Hubraum aufgebohrtes Aggregat. Der Wagen wird auf der vorhandenen Grundlage des 997 GT3 Cup aufgebaut, welcher widerum auf dem 997 GT3 RS Straßenwagen basiert. 30 PS Mehrleistung, ein größerer Heckflügel und eine veränderte Aerodynamik an der Front machen den Unterschied aus. Versehen mit verbesserten technischen Spielereien, wie Traktionskontrolle und elektronischem Zwischengas, arbeitete die Porsche Motorsport Abteilung darauf hin, den Einstieg in FIA-GT3-konforme Rennserien besonders für Amateur-Teams zu erleichtern.

Nach der Vorstellung in Großbritannien wird die Produktion in Weissach aufgenommen und ab Frühjahr 2010 werden die neuen Fahrzeuge in alle Welt ausgeliefert. Wenn sich jetzt die Ambition einstellen sollte, sich einmal als Rennfahrer zu versuchen, sollte man allerdings schon allein für das Auto 279.000,- Euro, wie üblich ohne Mehrwertsteuer, zusammensuchen. Ist das Problem überwunden, werden die ersten Fahrzeuge wahrscheinlich in der American Le Mans Serie, oder der hierzulande zumindest TV-übertragenen, umstrukturierten FIA GT Serie zu bewundern sein.

Quelle: Porsche Presseserver

Autor: Michael Müller