Eigentlich hatten alle Experten erwartet, dass mit dem GT3 RS 4.0 die letzte Variante des Porsche 997 auf den Markt käme. Nun ja, eigentlich ist das richtig. Aber der Porsche 997 Carrera 4 GTS ist eigentlich nur die logische Weiterentwicklung des bereits bekannten Modellprogramms. 408 PS und Allradantrieb bilden das Spitzenmodell der normalen 911er. Ab Juli steht die vermutlich letzte Variante beim Porsche-Händler bereit.

Porsche 997 Carrera 4 GTS

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...als auch als Cabriolet ist er ein durchaus hübsches Fahrzeug, dem die breite Allradkarosserie gut zu Gesicht steht.

Nach den limitierten Sondermodellen Sport Classic, Speedster, Black Edition und GT2 RS, sowie dem kürzlich präsentierten GT3 RS 4.0 sollte eigentlich Schluss für den Porsche 911 mit Baucode 997 sein. Eigentlich, denn jetzt zeigen die Zuffenhausener den Carrera 4 GTS. Dabei handelt es sich, wenn man es streng betrachtet, eigentlich nur um die konsequente Weiterentwicklung der Modellpalette, nachdem es bereits den Carrera GTS mit Heckantrieb und der breiten Karosserie gibt.

Die breiten hinteren Kotflügel bleiben auch am Carrera 4 GTS erhalten. Hier kommt jedoch der Allradantrieb zum Zuge, für den der Breitbau einst erdacht wurde. Eigentlich würde das bereits ausreichen für ein Topmodell im normalen 11er-Kleidchen, doch Porsche verpasst ihm zusätzlich den Reflektorstreifen zwischen den Rückleuchten, den alle Allradmodelle tragen, und „Carrera 4 GTS“-Schriftzüge am Heck und an den Türen. Dazu gibt es schwarz lackierte RS Spyder-Leichtmetallräder in 19 Zoll mit Zentralverschlüssen. Serienmäßig sind zusätzlich die Sport-Design-Frontschürze mit schwarzer Spoilerlippe und ebenso schwarze Seitenschwellerverkleidungen verbaut.

Unter der Motorhaube im Heck sitzt der traditionelle Sechszylinder-Boxermotor, der wie im Carrera GTS auch in der Allradvariante über 300 kW/408 PS und 420 Newtonmeter maximales Drehmoment verfügt. Durch die serienmäßig verbaute Sportabgasanlage mit schwarzen Endrohren entwickelt der Carrera 4 GTS einen kernigeren Sound als seine kleineren Geschwistermodelle. Die volle Kraft wird wahlweise über das Porsche Doppelkupplungsgetriebe PDK oder eine manuelle Sechsgang-Schaltung permanent auf alle vier Räder übertragen. So gerüstet spurtet der geschlossene Zuffenhausener in nur 4,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die nach oben weit offene Cabrio-Variante benötigt zwei Zehntelsekunden mehr für diese Übung, während die Zeit durch das PDK um jeweils 0,2 Sekunden sinkt. Eine mechanische Quersperre an der Hinterachse sorgt dafür, dass die Kraft auch in Kurven da ankommt, wo sie der Fahrer eigentlich haben möchte.

Im Interieur kommt ein Mix aus Leder und Alcantara zum Einsatz. Dadurch werden die Oberflächen sowohl unempfindlicher als auch optisch interessanter. Dazu gibt es die bekannt gute und langstreckentaugliche Sitzanlage vorne in Verbindung mit sowohl komfortablen, wie auch sportlichen Ausstattungsdetails, die das Alltagsleben mit dem Carrera 4 GTS ebenso versüßen, wie gelegentliche Rennstreckenausflüge. Eigentlich eben doch nur ein normaler Porsche.

Eigentlich sollte das bereits genug sein. Wer seinen Porsche 997 Carrera 4 GTS jedoch noch weiter individualisieren möchte, findet in der Ausstattungsliste noch diverse Punkte, die er seinem persönlichen Fahrzeug mit auf den Weg geben kann. Ob Porsche Ceramic Composite Bremsen PCCB, das Sport Chrono Paket Plus mit Stoppuhr oder in Wagenfarbe lackierte Felgen – wer hier nichts findet ist wohl eigentlich nur schwer zufriedenzustellen. Auf Wunsch ist auch eine Tieferlegung um rund 20 Millimeter machbar. Zusätzlich gibt es momentan das „25 Jahre Porsche Exclusive“-Paket (auch für andere Modelle), in dem lackierte Spiegeldreiecke, ein Tankdeckel in Alu-Optik, eingeprägte Porsche-Wappen auf den Kopfstützen und ein eingeprägter Porsche-Schriftzug auf dem Ablagefachdeckel zwischen den Vordersitzen, exklusive Fußmatten und beleuchtete Einstiegsleisten beinhaltet sind.

Der neue Porsche 997 Carrera 4 GTS steht im Juli zu Preisen ab 111.956,- € als Coupé, sowie ab 122.071,- € als Cabrio (je inklusive MwSt.) bei den Händlern parat.

Quelle: Porsche

Autor: Matthias Kierse