Mit dem 631 PS starken Mercedes-Benz SLS AMG Black Series fügen die Schwaben bereits das fünfte Fahrzeug zur schwarzen Familie der besonders veredelten AMG-Produkte hinzu. Breiter, flacher und leichter präsentiert sich das Flügeltürer-Coupé, dem zusätzlich optional auch auf der Heckklappe ein verstellbares Luftleitwerk wächst. Die ersten Bilder dienen zum Appetit anregen, da die Markteinführung erst im Juni 2013 stattfinden wird.

Mercedes-Benz SLS AMG Black Series

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Die Lackierung im Gelbton Solarbeam ist exklusiv der Black Series vorbehalten. Weitere sechs Farbtöne aus dem SLS-Portfolio stehen zur Auswahl.

Bereits zum fünften Mal klebt am linken unteren Rand des AMG-Logos ein schwarzes Balken mit der Aufschrift „Black Series“. Nach SLK 55, CLK 63, SL 65 und C 63 Coupé folgt nun mit der schwarzen Edition des Sportwagens SLS die bislang krasseste Variation der dunklen Macht aus Affalterbach. Gleichzeitig ist es auch die fünfte Abwandlung des SLS Coupé-Themas nach dem normalen Coupé, dem SLS GT, dem Electric Drive und der Kundensport-Rennvariante SLS GT3. Von letzterem wurden einige optische Einflüsse bei der Entwicklung des SLS Black Series herangezogen.

Bereits die Front zeigt sich optisch deutlich aggressiver als am normalen SLS. Ein Carbon-Splitter unterhalb der unteren Lufteinlässe sorgt für deutlich mehr Abtrieb an der Vorderachse. An den äußeren beiden Lufteinlässen finden sich Carbon-Flics, die eine zielgenauere Anströmung der Kühler gewährleisten. Wie beim SLS GT sind auch beim Black Series die Scheinwerfergehäuse in schwarz gehalten. Die Motorhaube ist aus Carbon gefertigt und verfügt über einen zentralen Luftauslass wie am GT3-Rennauto. Hierdurch wird der Luftwiderstand verringert, der Abtrieb erhöht und die Motorabwärme effizient abtransportiert. Der Luftauslass hinter den Vorderrädern wurde deutlich vergrößert und trägt hier ein Inlay aus Sichtcarbon. Durch die vorn um 13 und hinten um 26 Millimeter je Seite weiter ausgestellten Kotflügel wird Platz für die 19 Zoll großen Räder vorn, sowie 20 Zoll hinten geschaffen und gleichzeitig der sportliche Eindruck noch einmal deutlicher hervorgehoben. Mattschwarz lackierte Zehnspeichen-AMG-Felgen mit glanzgedrehtem Felgenhorn füllen die Radhäuser aus. Sie sind mit Michelin Pilot Sport Cup 2-Reifen mit 275er Breite vorn und 325er hinten besohlt.

Am Heck geben die breiten Kotflügel Raum frei für Entlüftungsöffnungen, durch die die heiße Luft, die rund um die Abgasanlage entsteht, ins Freie entweichen kann. Diese tritt mit je zwei trapez-förmigen Endrohren pro Seite im unteren Bereich der Heckschürze nach außen. Darunter zieht sich ein großer Diffusor von einer Fahrzeugseite zur anderen, der über das Profil der eigentlichen Schürze hinausragt und für viel Anpressdruck auf der Hinterachse sorgt. Gegen Aufpreis ist das AMG Aerodynamik-Paket erhältlich, bei dem der serienmäßig bei 120 km/h automatisch ausfahrende Heckflügel gegen ein feststehendes Luftleitwerk mit verstellbarem Flügel getauscht wird. An der hinteren Kante des Flügelprofils ist ein so genannter Gurney-Flap angebracht, der vom früheren Rennfahrer und Rennteamchef Dan Gurney vor vielen Jahren entwickelt wurde. Dieser Flap ragt acht Millimeter senkrecht nach oben, erhöht damit den Anpressdruck deutlich aber nicht sonderlich signifikant den Luftwiderstand. Vorn gesellen sich zusätzliche Carbon-Flics dazu, die auch hier weiteren Abtrieb generieren. Für die farbliche Gestaltung des SLS AMG Black Series stellt Mercedes-Benz sechs bereits vom normalen SLS bekannte Farben, wie beispielsweise den Mattlack designo magno Alanitgrau zur Verfügung und erweitert die Palette exklusiv für das Flaggschiff um den Farbton Solarbeam, den Fans bereits von den Pressebildern des C 63 AMG Coupé Black Series kennen.

Für das Interieur kann der Kunde zwischen komplett schwarzem Alcantara und Leder oder einer Bicolor-Ausstattung in schwarz und rot wählen. Hierbei sind die mittleren Türfelder und Applikationen oberhalb des Handschuhfaches und an der Mittelkonsole in rot ausgeführt. Hinter dem unten abgeflachten Sportlenkrad mit roter Nullstellenmarkierung zeigen sich die Tachotuben mit dazwischen angeordneten, farbigen LEDs, die den optimalen Schaltzeitpunkt anzeigen. In der Mittelkonsole ist serienmäßig eine Carbonblende anstelle des Comand-APS-Bildschirms verbaut. Somit werden sechs Kilogramm Gewicht eingespart und der puristische Anspruch des Fahrzeugs aufgezeigt – gegen Aufpreis ist das Audiosystem dennoch erhältlich. Weitere 15 Kilogramm werden durch den Einsatz von Sportschalensitzen eingespart. Rote Ziernähte und in die Kopfstützen eingeprägte AMG Logos runden den Innenraum gekonnt ab.

Unter der Haube bleibt es beim 6,2 Liter großen V8-Saugmotor, der jedoch durch einen überarbeiteten Hochdrehzahl-Verntiltrieb, eine Erhöhung der Maximaldrehzahl von 7.200 auf 8.000 Umdrehungen pro Minute, eine neu gestaltete Ansaugluftführung und eine angepasste Motorsoftware um 60 auf nun 631 PS (464 kW) erstarkt. Der Standardspurt auf Tempo 100 gelingt in 3,6 Sekunden, während die Höchstgeschwindigkeit mit 315 km/h angegeben wird. Für bessere Standfestigkeit beim harten Rennstreckeneinsatz wurde der Kurbeltrieb mit anderen Ölbohrungen in der Kurbelwelle, neuer Ölpumpe, neuen Kurbelwellenlagern und hochfesten Pleuelverschraubungen optimiert. Um unerwünschte Lastwechselreaktionen nach Möglichkeit im Keim zu ersticken, werden sowohl der Motor, als auch das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe über Gasdruckdämpfer an der Karosserie abgestützt. Letzteres verfügt in den Modi „Sport +“ und „Manuell“ über noch schnellere Schaltzeiten als im SLS GT und ist zudem um zehn Millimeter tiefer eingebaut, um den Schwerpunkt abzusenken. Dank einer komplett aus Titan gefertigten Sportabgasanlage liegt das Leergewicht des SLS AMG Black Series um 70 Kilogramm unterhalb der normalen SLS-Varianten: 1.550 kg stehen serienmäßig ausgestattet auf der Waage.

An der Hinterachse kommt ein neu entwickeltes, elektronisches Sperrdifferenzial in Verbindung mit einer kürzeren Hinterachsübersetzung innerhalb des Getriebegehäuses zum Einsatz. Das System arbeitet dank der Elektronik deutlich präziser als die manuelle Sperre im normalen SLS und ist in der Lage, die Gierraten um die Hochachse deutlich zu dämpfen. Zusätzlich arbeitet das Sperrdifferenzial mit dem ESP-System zusammen, um bei jedem Reibwert optimale Traktion zu liefern. Als i-Tüpfelchen wird auch die Race-Start-Funktion durch das E-Diff unterstützt. Eine straffere Grundabstimmung des AMG Ride Control Performance Fahrwerks mit elektronisch geregelter, zweistufiger Dämpfung sorgt für sportliche Fahrdynamik auf Straße und Rennstrecke.

Seine Weltpremiere wird der neue Mercedes-Benz SLS AMG Black Series auf der Los Angeles Autoshow Ende diesen Monats feiern. Bis zur Markteinführung vergehen dann jedoch noch einmal mehr als sechs Monate. Die Preise werden noch bekanntgegeben.

Quelle: Mercedes-Benz

Autor: Matthias Kierse