Mit dem CLS warfen die Schwaben im Oktober 2004 erstmals die Frage auf, mit dem neuen Mercedes-Benz Concept Shooting Break wird sie jetzt erneut gestellt: Ist das noch ein Coupé, oder ist es eine neue Fahrzeuggattung? Oder doch nur ein Kombi? Letzteres definitiv nicht, ein richtiges Coupé oder eine eigene Fahrzeuggattung aber auch nicht. Eigentlich vereint das Concept Shooting Break das Beste von allem in einer Karosserie.

CONCEPT Shooting Break (x218) 2010

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Der Nachfolger des beliebten CLS wird aller Voraussicht nach auf dem Pariser Autosalon im Oktober präsentiert. Bis dahin zeigen die Schwaben jedoch schon den einen oder anderen Ausblick auf das neue viertürige Coupé, mit dem man 2004 eine neue Fahrzeugklasse im eigenen Modellprogramm eröffnete.

Auf der Auto China 2010 in Peking rollt nun das Mercedes-Benz Concept Shooting Break ins Rampenlicht und wirft die Frage „Ist das noch ein Coupé?“ erneut auf. Im Gegensatz zum CLS verfügt dieses Fahrzeug nicht nur über vier Türen, sondern zusätzlich auch noch über einen Kombi-artigen Heckabschluß mit großer Klappe. Dennoch ist die Linienführung sportlich elegant und Coupé-haft geduckt gehalten.

Dies beginnt bereits bei einer neuen Variation des Mercedes-Benz-Designs an der Front. Zwar ein wenig am Sportwagen SLS angelehnt, dennoch mittels akzentuierender Kanten neu interpretiert und mit Voll-LED-Leuchteinheiten ausgestattet, präsentiert sich der Shooting Brake bereits von vorn sehr interessant. Die neuen Leuchten werden wohl recht bald den Weg in die Serie finden und übernehmen alle Beleuchtungsfunktionen mit LED-Technik. Die Seitenansicht wird von einer hohen Schulterlinie geprägt, die durch eine Charakterlinie vom vorderen Kotflügel bis zur hinteren Tür unterstrichen wird. Über die Hinterräder spannt sich eine muskelähnliche Ausprägung, die man bereits von der aktuellen E-Klasse kennt und durch die die Kraft des Fahrzeugs auch optisch betont werden soll. Am Heck angekommen finden sich erneut Leuchten mit LED-Technik, sowie eine sportlich gestaltete Heckschürze und eine große Heckklappe, durch die der Lifestyle-Laster bequem beladen werden kann. Durch die Lackierung in Allanitgrau magno mit einem seidenmatten Klarlack schimmert das Concept Shooting Break fast magisch im Licht. 20 Zoll große Räder unterstreichen noch einmal den sportlichen Anspruch.

Das Interieur ist auf vier Personen ausgerichtet und bietet diesen allen notwendigen Luxus. Bicolor-Ledersitze, eine dritte Lederfarbe an weiteren Innenraumteilen, Echtholz-Zierleisten aus Seideneiche und eine durchgehende Mittelkonsole mit Armlehne, Klimaanlagen-Bedienung und Getränkehaltern in Reihe zwei zählen ebenso dazu, wie ein großes Glasdach oder der Holzboden mit Aluminium-Ladeschutzleisten im Kofferraum. Alles ist in bester handwerklicher Qualität zusammengesetzt und bietet dem Auge einen wunderbaren Anblick. Ein Beispiel dieser Handwerkskunst befindet sich am Ende der Mittelkonsole im Übergang zum Gepäckabteil: Ein geschwungener Mercedes-Schriftzug im Stile der 20er Jahre ist als Intarsie im Holz eingelassen. Ähnliche Schriftzüge zieren die Einstiegsleisten der vorderen Türen. Seitlich im Kofferraum befinden sich vier Fächer im Satteltaschen-Design, in denen Kleinkram problemfrei untergebracht werden kann.

Unter der Motorhaube des Concept Shooting Break steckt ein erster Ausblick auf die neue Motorengeneration mit dem Stern. Der 3,5 Liter große V6-Motor mit Benzindirekteinspritzung verfügt über piezo-elektrische Einspritzventile der neuesten Generation und eine Start-/Stopp-Automatik. 225 kW/306 PS sowie 370 Newtonmeter Drehmoment sorgen für den Vortrieb.

Wer sich bislang wunderte, wie Mercedes-Benz auf den Namen „Shooting Break“ für die neue Studie kam, dem helfen wir gern weiter: Ein „Break“ oder auch „Brake“ war in England früher ein Fuhrwerk, mit dem der Widerstand wilder Pferde gebrochen wurde (englisch „to break“) und um den Bewegungsdrang einzubremsen (englisch „to brake“). Diese Fahrzeuge wurden nur mit dem allernötigsten ausgestattet, da sie bei ihrer Benutzung gerne zu Bruch gingen. Aufgrund ihrer spartanischen Ausstattung eigneten sie sich jedoch auch gut für die Jagd und die Fahrt auf engen Waldwegen und wurden daher bald auch als Shooting Brake oder Shooting Break bekannt. In den 1960er und 1970er Jahren erinnerte man sich in Großbritannien an diesen Begriff und einige wohlhabende Kunden ließen sich auf Basis ihrer Jaguar, Aston Martin oder Bentley exklusive Kombis schneidern, mit denen sie stilvoll zur Fuchsjagd ihres Jagdclubs anreisen konnten. Diese Fahrzeuge verbanden Luxus und Stil von Coupé und Limousine mit der praktischen Ladefläche eines Kombis.

Quelle: Mercedes-Benz

Autor: Matthias Kierse