Modellpflege kann nahezu alles heißen. Oft sind es einzelne Designelemente, die geändert werden. Die 2013er Modellpflege der Mercedes-Benz E-Klasse und ihrer AMG-Version bringt neben neuer Optik und mehr Leistung gleich noch ein neues Antriebskonzept und eine ganze Leistungsklasse obendrauf mit. Der gewöhnliche E 63 AMG wird ab April 557 PS, als E 63 AMG S sogar 585 PS auf die Straße bringen.

Mercedes-Benz E 63 AMG

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Die modellgepflegten Versionen des Mercedes-Benz E 63 AMG rollen ab April zu den Händlern.

Gekleckert wird bei AMG bekanntlich von vornherein nicht, daher liefert man gleich alles, was ein Kundenherz begehren könnte, zusammen mit der grossen Modellpflege der E-Klasse von Mercedes-Benz. Im heckgetriebenen E 63 AMG findet sich mit der Modellpflege ein wenig mehr Leistung aus dem 5,5 Liter großen Bi-Turbo-V8. So steigen die Zahlen von 525 PS auf 410 kW/557 PS und 720 Newtonmeter Drehmoment – die Leistungsdaten des früheren Performance Package.

Das Aggregat findet sich in einer neu gestalteten Front wieder, die mit neuen Leuchtelementen und Lufteinlässen ausgestattet wurde. Als erstes Modell mit der neuen Desginphilosophie wird für die Lampen der E-Klasse ein Voll-LED-Element benutzt. Einen eindrucksvollen Vergleich mit normalen Leuchten oder sogar Xenon-Scheinwerfern konnte man zum Beispiel während der Nacht beim letzten 24-Stunden-Rennen in Le Mans begutachten, wo die LMP1-Fahrzeuge eine ganze LED-Batterie an Leuchten einsetzten. Das neue Design der E-Klasse endet aber nicht an der Front, sondern erst an den beiden schräg angeordneten Doppel-Endrohren der Abgasanlage, die links und rechts neben einem Diffusoreinsatz in der Heckschürze angebracht sind.

Die größten Änderungen, neben dem auffälligen Design, finden sich allerdigs gegen Aufpreis im Antriebsstrang der normalen AMG E-Klasse, sowie als Standard in der neuen S-Variante, die das frühere Performance Package sogar noch übertrifft. E 63 AMG S Limousine und Kombi erhalten das speziell für sportliches fahren ausgelegte, ja gar Rennstrecken-taugliche Allradsystem 4Matic in Kombination mit noch einem Schub an Leistung. 430 kW/585 PS und 800 Newtonmeter Drehmoment werden auf alle vier Räder verteilt, bei einem maximalen Verhältnis von 33% vorn und 67% hinten. Für die normale E 63-Variante der Limousine ist das Allradsystem optional erhältlich, das T-Modell gibt es nur als 4Matic.

Das System ermöglicht eine Beschleunigung von 3,7 Sekunden auf 100 km/h und ist damit eine halbe Sekunde schneller als der Hecktriebler. Das T-Modell ist nur marginal (um 0,1 Sekunden) langsamer – wenn man diesen Wert denn als „langsam“ bezeichnen möchte. Die elektronische Grenze ist wie immer bei 250 km/h gesetzt, lässt sich aber gegen Aufpreis anheben. Gezähmt werden die Pferde von einem speziell abgestimmten 3-Stufen-ESP-System, welches im „Sport Handling“ Modus durch gezielte, kurze Eingriffe der einzelnen Bremsen Untersteuern verhindern und besseres Eindrehen in eine Kurve ermöglichen soll. Dazu gibt es noch eine Sperre für das Hinterachsdifferenzial, sodass das volle Potenzial der neuen Fahrdynamik auf Rennstrecken genutzt werden kann. Dort wird der Fahrer eines S-Modells vielleicht auch an der Option der Keramik-Bremse gefallen finden, bei der sich hinter den 19-Zöllern vorne 402 Millimeter grosse 6-Kolben Carbon-Verbundbremsen mit rot lackierten Zangen verstecken. In den normalen Versionen sind es ebenfalls Verbundscheiben im Format von 360 Millimetern.

Neben einer guten Grundausstattung in gewohnt hoher Qualität lässt sich spätestens durch das designo Programm nahezu jeder Kundenwunsch erfüllen. Ab April können die neuen, individuell ausgestatteten Hecktriebler bestellt werden. Auf den Allradantrieb und die S-Modelle muss der Kunde allerdings noch zwei Monate länger warten.

Quelle: Mercedes-Benz

Autor: Michael Müller