Als zweiten Ableger der R-S Modelle bringt Jaguar den XFR-S mit zur Los Angeles Autoshow. Die 550 PS starke Limousine erreicht Tempo 100 nach 4,6 Sekunden und bei Bedarf bis zu 300 km/h Spitzengeschwindigkeit. Das V8-Triebwerk entstammt dem bereits bekannten XKR-S und überträgt seine Kraft auf eine Achtgang-Automatik mit Schnellschaltfunktion. Fahrwerk und Karosserie erfahren ein Upgrade für mehr Sportlichkeit.

Jaguar XFR-S

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Für den Kofferraumdeckel steht neben diesem Flügel auch eine Spoilerlippe zur Auswahl. Farblich hat der Kunde die Wahl zwischen fünf Lackfarben, darunter auch die französische Rennfarbe Blau.

Als Jaguar im vergangenen Jahr den XKR-S auf den Markt brachte, dachten viele Fans an eine finale Variante mit besonders viel Leistung, bevor die nächste Generation des XK präsentiert würde. Nun, wie wir mittlerweile wissen handelte es sich stattdessen um die Wiederentdeckung der Sportlichkeit, die Jaguar mittels der R-S Modelle auf die unterschiedlichen Baureihen übertragen möchte. Auf der Los Angeles Autoshow folgt nun der nächste Abkömmling in Form des Jaguar XFR-S. Diese Sportlimousine wurde bereits bei ausgiebigen Testfahrten auf der Nordschleife gesichtet und rollt ab kommendem Jahr zu den Händlern. Trotz der Premiere in den USA erhält der dortige Markt jedoch lediglich 100 Exemplare insgesamt.

Beginnen wir direkt mit dem, was den XFR-S ausmacht: Dem Triebwerk. Unter der Motorhaube werkelt der gleiche Kompressor-V8, der schon im XKR-S seinen Dienst verrichtet. 404 kW/550 PS sorgen für eine Beschleunigung von 4,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und ermöglichen eine elektronisch limitierte Höchstgeschwindigkeit von exakt 300 km/h. Dank Spray-Guided-Direct-Injection (SGDI), also sprühgesteuerter Direkteinspritzung, Start-Stopp-System und einer Achtgang-Automatik mit Schnellschaltfunktion und automatischem Zwischengas beim runterschalten bleibt neben aller Leistung keinesfalls der Verbrauch auf der Strecke. Durchschnittlich genügen rund 13 Liter pro 100 Kilometer, um den XFR-S voranzubringen.

Für mehr Performance und Sound wird eine Abgasanlage mit X-Stück und nahezu durchgehenden Rohren verbaut. Neben dem deutlicheren V8-Bollern lässt sich so auch beim herunterschalten das sonst nur von reinrassigen Rennwagen bekannte Knallen im Abgasstrang herauskitzeln. Das Fahrwerk wurde auf zehntausenden Testkilometern auf der Nürburgring Nordschleife und im italienischen Nardo, sowie auf walisischen Landstraßen nachgeschärft. Federn und Dämpfer erhielten eine Straffung um 30% rundum. Dank adaptiver Dämpfer passt sich der Fahrkomfort der jeweiligen Fahrsituation an. Den Bodenkontakt stellen 20 Zoll große Schmiedefelgen mit vorn 265/35 R 20er und hinten 295/30 R 20er Reifen, die in Zusammenarbeit mit Pirelli entwickelt wurden, her. Das Fahrsystem Adaptive Dynamics, die Dynamic Stability Control und das aktive elektronische Differential sorgen dafür, dass die 550 Pferdestärken möglichst vollständig auf der Straße ankommen. 380 Millimeter Durchmesser stehen den vorderen, innenbelüfteten Bremsscheiben gut zu Gesicht, sind jedoch nur minimal größer als die hinteren Scheiben, die 376 Millimeter Durchmesser aufweisen.

Passend zum umfassenden Technikprogramm erhält der Jaguar XFR-S auch eine optische Überarbeitung. Bereits die tief heruntergezogene Frontschürze mit integriertem Splitter und großen Lufteinlässen für Kühler und Bremsen macht den Anspruch des Wagens deutlich. Der mittlere Einlass trägt einen Rahmen in Sichtcarbon. Auch die Seitenschweller sind tiefer heruntergezogen und führen die sportlichere Optik gekonnt von der Front zum Heck weiter, wo in die Schürze ein Diffusoreinsatz integriert wurde. Auf dem Kofferraum kommen wahlweise eine Spoilerlippe oder ein vollwertiger Heckflügel mit Carbonmittelteil zum Einsatz. Anstelle von Chrom tragen der Kühlergrill, die seitliche Fenstereinfassung und die Designblende oberhalb des hinteren Kennzeichens glänzendes Schwarz. Für die Karosserie stehen fünf Farben zur Auswahl: Ultimate Black, Stratus Grey, Polaris White, Italian Racing Red oder das auf den Pressefotos ersichtliche French Racing Blue.

Im Interieur kommen verschiedene Lederverarbeitungstechniken zum Einsatz. Auf den Sitzpolstern und den Armauflagen in den Türverkleidungen findet sich Carbon-Leder, das mit kohleschwarzem Leder auf den restlichen Sitzflächen, Türverkleidungen, dem Lenkrad, dem Mitteltunnel und dem Armaturenbrett ergänzt wird. Farbige Kontrastnähte, wahlweise in blau, rot oder elfenbeinweiß, sorgen für optische Auflockerung. Zusätzlich wird auf die Sitzlehnen ein XFR-S Logo eingestickt. Leicht abgedunkeltes Aluminium zeigt sich rund um die Schalter und auf den Dekorblenden auf Armaturenbrett und Türen. Sollte neben dem V8-Grollen einmal Bedarf nach weiterer Musik aufkommen, sorgt die serienmäßige Meridian-Soundanlage mit 825 Watt und 18 Surround-Sound-Lautsprechern für entsprechende akustische Untermalung.

Während der Jaguar XFR-S zwar bereits heute seine Weltpremiere auf der Los Angeles Autoshow feiert, beginnt die Produktion erst im Sommer 2013. In den USA liegt der Einstandspreis bei 99.000,- US$ (rund 76.562,- €), die Preise für Deutschland stehen noch nicht fest.

Quelle: Jaguar

Autor: Matthias Kierse