Mit dem Chevrolet Camaro Z/28 kehrt eines der bekanntesten Kürzel zurück auf amerikanische Straßen. Wie beim legendären Vorbild stand auch bei der Neuauflage die sportliche Ausrichtung des Fahrzeugs an erster Stelle. Für ordentliche Spurtwerte stehen 507 PS zur Verfügung, während der Anpressdruck durch ein neues Spoilerpaket und das Sportfahrwerk für bis zu 1,05g Querbeschleunigung sorgen.

Chevrolet Camaro Z/28

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Der Chevrolet Camaro Z/28 belebt ein Kürzel neu, das erstmals 1967 am Heck eines Camaro zu finden war.

Mit dem neuen Camaro Z/28 bringt Chevrolet ein Kürzel zurück auf die Straße, das man bereits 1967 beim allerersten Camaro eingeführt hatte. Bereits damals stand es für die dynamischeste Variante, einen Camaro zu bewegen und diente als Homologationsfahrzeug für die Trans-Am 2-Klasse des Sports Car Club of America (SCCA). Die Neuauflage ist nicht als Rennfahrzeug vorgesehen, richtet sich als Z/28 jedoch an die Kunden, die gerne bei Touristenfahrten und Trackdays auf die Rennstrecke gehen.

Die komplette Camaro-Palette erhält zum neuen Modelljahr ein leichtes Facelift mit verbesserter Aerodynamik, die jedoch beim Z/28 zusätzlich durch ein Spoilerpaket nachgeschärft wird. Ein größerer Frontsplitter, der direkt an die Unterbodenverkleidung angesetzt wird, Verbreiterungen der Radhäuser, neu gestaltete Schwellerverkleidungen, ein größerer Diffusor und ein großer Heckspoiler sorgen dafür, dass der Wagen mit mehr Anpressdruck auf die Straße gedrückt wird.

Das Interieur zeigt sich in schwarzem Alcantara und verfügt für Fahrer und Beifahrer über zwei Recaro-Sportsitze mit Z/28-Logo auf den Kopfstützen. Im Gegensatz zum Mitbewerber Ford Mustang Boss 302 bleibt die Rückbank im Camaro Z/28 erhalten, wurde jedoch durch den Wegfall der Durchreiche zum Kofferraum und eine leichtere Füllung um 4 Kilogramm erleichtert. Der Fahrer darf sich über das unten abgeflachte Lenkrad aus der Topversion ZL1 und eine Pedalanlage aus Aluminium freuen.

Über diese Pedale hat er direkten Einfluss auf die 373 kW/507 PS, nebst dem maximalen Drehmoment von 637 Newtonmetern, die vorn unter der Haube aus dem 7 Liter großen V8-Saugmotor entlockt werden. Analog zum historischen Vorbild wird es auch der neue Z/28 ausschließlich in Verbindung mit einem manuellen Getriebe geben, das jedoch zeitgemäß über sechs Vorwärtsgänge verfügt. Um die Motorkraft auch in engen Kurven auf den Asphalt zu bekommen, wird ein Sperrdifferenzial verbaut, das direkt mit der Performance Traktionskontrolle zusammenarbeitet, die dem Fahrer im Cockpit erlaubt, den Level des elektronischen Einschreitens per Knopfdruck einzustellen.

Das Hauptaugenmerk der Entwickler lag beim Camaro Z/28 zweifelsfrei auf Fahrdynamik und Agilität. Diese erreicht man in erster Linie durch ein ordentliches Fahrwerk. An dieser Stelle wurden gegenüber dem normalen Camaro rund 200 Änderungen durchgeführt, um die sportliche Seite des Fahrzeugs so gut wie möglich hervorzuholen. Als eines der ersten Serienfahrzeuge ist der Z/28 mit so genannten Spool-Valve Dämpfern ausgestattet, die gegenüber herkömmlichen Dämpfern nicht nur zweifach (ein- und ausfedern) eingestellt werden können, sondern vierfach (ein- und ausfedern jeweils für Hochgeschwindigkeit und langsame Geschwindigkeit). Dazu erhält der Wagen steifere Federn und Federungsbuchsen, sowie weitere Detailänderungen an den Radaufhängungen. An selbigen hängen 19 Zoll große Schmiederäder, die gegenüber den 20 Zoll großen Rädern des Camaro SS und Camaro ZL1 die ungefederten Massen um 19 Kilogramm reduzieren. Bezogen sind sie rundum mit 305/30ZR19-Reifen vom Typ Pirelli P Zero Trofeo R. Hinter den Rädern finden sich Carbon-Ceramic-Bremsscheiben von Brembo, die weitere 12,5 Kilogramm Gewicht einsparen. Dank der Kombination aus mechanischem Grip und Bremskraft kann der Chevrolet Camaro Z/28 Querbeschleunigungswerte bis zu 1,05g aufbauen, während die Negativbeschleunigung beim Bremsen sogar 1,5g erreicht.

Die Gewichtseinsparmaßnahmen gehen über die genannten Dinge noch hinaus. Gegenüber der SS-Variante spart man beim Z/28 das Tire-Flat-System ein (außer in den US-Bundesstaaten Rhode Island und New Hampshire, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist), lässt die Geräuschdämmung im Innenraum und den Teppich im Kofferraum weg, ersetzt die große LN4-Batterie durch eine kleinere und leichtere LN3-Batterie, nutzt bei den hinteren Seitenscheiben und der Heckscheibe 3,2 Millimeter dickes Glas anstelle der normalen 3,5 Millimeter, verkauft den Kunden Audioanlage, Xenon-Scheinwerfer und Nebelscheinwerfer nicht für Geld und gute Worte und setzt sogar die in den USA so beliebte Klimaanlage ausdrücklich auf die Liste der kostenpflichtigen Extras. Somit werden gegenüber dem SS 45 Kilogramm und gegenüber der Topversion ZL1 sogar 136 Kilogramm Gewicht eingespart, die der Fahrdynamik zugute kommen.

Der Modelljahrgang 2014 des Chevrolet Camaro wird ab der zweiten Jahreshälfte 2013 zu den Händlern in den USA rollen. Auf die Z/28 werden Fans allerdings noch bis Frühling 2014 warten müssen. Ob diese Version auch den Weg nach Europa finden wird, bleibt bislang offen.

Quelle: Chevrolet

Autor: Matthias Kierse