Klein und fein – eigentlich trifft dieses Attribut eher auf den Genfer Automobilsalon zu und man bringt es nicht unbedingt mit dem Auto Salon im belgischen Brüssel in Verbindung. Alle zwei Jahre geben sich hier die Edelmarken die Klinke in die Hand und zeigen ihre sportlichen und luxuriösen Neuheiten neben den normalen Marken. Dieses Jahr ist für die Luxusmarken eine eigene Halle reserviert.

Brüssel Auto Salon 2012

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Das neue Porsche 991 Carrera S Cabrio feiert auf der Brüsseler Motorshow seine Europapremiere.

Halle 11 – Hier sind sie alle versammelt. Die großen Marken, welche das Herz des Enthusiasten so erfreuen. Sind wir mal ehrlich: Der Brüsseler Auto Salon hat für die meisten Automobilenthusiasten und Automobilhersteller nur geringe Bedeutung. Während auf der nahezu gleichzeitig stattfindenden NAIAS in Detroit/USA die Journalisten von einer Weltpremiere zur anderen hecheln geht es unter dem Atomium in Belgiens Hauptstadt eher gemächlich zu. Große Premieren? Fehlanzeige – Einzig der Peugeot 107, sowie seine Modellgeschwister Citroën C1 und Toyota Aygo wurden in ihrer modellgepflegten Variante das erste Mal in Brüssel enthüllt. Zugegeben – für die Carpassionisten eher uninteressant.

Interessanter hingegen ist die Europapremiere der neuen 991 Cabrios, die auf dem Porsche-Stand stattfindet. Gelungen ist er – überraschend geschmeidig im Design ohne den vom 996 und 997 bekannten Wulst am Heck unter dem sich das Verdeck versteckt. Die Motorenpalette ist bereits aus dem Coupé bekannt und so gibt es einen Grund mehr sich auf die kommende Frischluftsaison zu freuen. Gleich neben Porsche wird es britisch: Bentley zeigt auf dem Brüsseler Auto Salon den Flying Spur, sowie das neue Cabrio GTC, welches in Frankfurt letztes Jahr Weltpremiere feierte, sowie die Coupe Version Continental GT. Aber Bentley wäre nicht Bentley wenn man sein Flaggschiff Mulsanne zu Hause ließe.

Naturgemäß sportlicher geht es nebenan bei Lamborghini zu, die neben dem Gallardo Super Trofeo Stradale auch einen weißen Aventadór mit nach Brüssel gebracht haben. Der Super Trofeo Stradale erscheint im grellen Rot der Weltpremiere und zieht alle Blicke magisch auf sich. Rot und selten geht es bei Aston Martin weiter, die die Gelegenheit nutzen, um den Aston Martin V12 Zagato auch in Brüssel zu zeigen. Natürlich kommt auch der Rest der Palette nicht zu kurz und so erfreut man sich an allen Modellen vom Cygnet bis hin zum Rapide. Alpina und Fisker teilen sich einen Stand, da sie vom selben Importeur vertreten werden. Der Stand ist mit 3 Fahrzeugen bestückt und eher das, was man als übersichtlich bezeichnen mag.

Italienisch geht es dann gegenüber von Fisker zu. Hier hat sich Maserati einquartiert und zeigt seine Modelle. Sportlich geht es nebendran weiter, wo McLaren den MP4-12C erstmals auf einer Automobilmesse zeigt. Um die Fans zu erfreuen hat man gleich zwei Fahrzeuge auf dem Stand platziert. Einmal ein durchaus serienmäßiges, beinahe unscheinbares Exemplar in silber. Das Hauptaugenmerk gilt aber dem mattorangenen Wagen, der die vielfältigen Möglichkeiten des hauseigenen Veredelungsprogramms der Special Operations aufzeigt. Hierzu gehört selbstverständlich die verschwenderische Verwendung von edelstem Sichtcarbon, welches zudem rund um den Türeinsteig in orange eingefärbt ist. Ferrari darf natürlich im Reigen der Exklusivhersteller ebenso wenig fehlen. Neben den 8-Zylinder-Berlinettas als Coupé und Spider haben die Italiener zudem einen Schwarz Metallic farbenen 458 Challenge mit auf den Stand gestellt. Als Kontrast dazu steht gleich nebenan der „Kombi“ des Hauses namens FF.

Neben der Sportwagenhalle bleibt es in Brüssel ansonsten recht ruhig hinsichtlich emotionaler Automobile. Am interessantesten für den Enthusiasten ist sicherlich noch der Stand zum 90-jährigen Jubiläum des Brüsseler Auto Salons, sowie „110 Jahre Autos in Belgien“. Hier werden herausragende Fahrzeuge der unterschiedlichen Epochen gezeigt. Neben legendären Klassikern findet man auch einen Lamborghini Countach und einen Bugatti Veyron dort am Stand. Ansonsten gibt es natürlich noch die sportlichen Topmodelle der „normalen“ Hersteller. Hierbei stechen sicherlich die drei BMW M-Modelle M3, M5 und X6M, sowie die AMG Modelle SLS Roadster und C 63 AMG Coupé Black Series hervor. Audi brachte einen R8 mit nach Brüssel, ebenso wie einen RS3. Grundsätzlich sind die Autos jedoch bereits bekannt und es ist wahrhaft schade, dass man den A1 Quattro nicht mitgebracht hat. Das erhöht allerdings die Vorfreude auf Genf im März.

Ingesamt gesehen ist der Brüsseler Auto Salon eine kleine aber feine Alternative zu den großen bekannten Automobilmessen und zumindest dieses Jahr auch für den Carpassionisten interessant. Bis zum 22. Januar können interessierte Leser sich noch selbst auf den Weg machen, um sich die Messe selbst anzusehen.