Der letztes Jahr auf dem Pariser Autosalon vorgestellte Bentley Continental GT3 hat die nächste Entwicklungsstufe auf dem Weg zur Rennpremiere erklommen. In Zusammenarbeit mit M-Sport wird das luxuriöse Coupé rigoros auf Diät gesetzt und verliert neben dem gewohnten Komfort auch den vorderen Teil des Allradantriebs, auf den man beim Basisfahrzeug Continental GT V8 vertrauen kann. Ende des Jahres geht es auf ins Rennen.

Bentley Continental GT3

Bild 1 von 4

Vorgestellt wurde das Fahrzeug im vergangenen Jahr auf dem Pariser Autosalon. Seitdem wurde hinter den Kulissen weiterentwickelt, um ein möglichst konkurrenzfähiges Fahrzeug zu haben.

Als Bentley auf dem Pariser Autosalon im vergangenen September eine Rennversion des Continental GT präsentierte, rieben sich viele Besucher verwundert die Augen. Solch ein Fahrzeug hatte man den Briten fast nicht zugetraut. Inzwischen ist die Entwicklung dieses Fahrzeugs für die internationale GT3-Kategorie weiter fortgeschritten. Beim namhaften Partner M-Sport Ltd., den man für das Projekt begeistern konnte, werden erste Rohkarosserien des Continental GT V8, der als Basis dient, auf Diät gesetzt. Dass dabei die von Bentley bekannte und gewohnte Komfortausstattung komplett auf der Strecke bleibt, erklärt sich beim Einsatzzweck von selbst. Allein hier wurde bereits viel Gewicht im Vergleich zur Serie eingespart – am einfachsten zu verdeutlichen durch die mehr als 50 elektronischen Steuergeräte nebst Verkabelung, die im Continental GT normalerweise für Komfort an allen Ecken und Enden sorgen.

Auch die Karosserie selbst wird auf Diät gesetzt und erhält anstelle der schweren Doppelverglasung dünne Makrolonscheiben. Dazu werden diverse Karosserieteile gegen ultraleichte Kohlefaser-Bauteile ausgetauscht. So bringen beispielsweise die Türen der GT3-Variante lediglich 12% des Gewichtes auf die Waage, was bei den Serientüren erreicht wird. Insgesamt wiegt der Continental GT3 über 1.000 Kilogramm weniger als der Basis Continental GT V8. Gleichzeitig verfügt der Wagen natürlich über alle relevanten Sicherheitsbauteile, um die FIA-Homologation zu erhalten. Rund um den Piloten zieht sich ein vollwertiger Überrollkäfig durch das Interieur, der als positiven Nebeneffekt für deutlich mehr Steifigkeit des Fahrzeugs sorgt. Dazu gibt es einen Rennschalensitz mit Mehrpunktgurten und ein abnehmbares Lenkrad, die beide von den hauseigenen Sattlern mit viel Aufwand verarbeitet wurden.

Unter der abnehmbaren Carbon-Motorhaube arbeitet das 4 Liter große Biturbo-V8-Triebwerk aus dem Continental V8, das in der Serie 373 kW/507 PS auf die Straße bringt. Die finalen Leistungsdaten der Rennvariante unterliegen der Geheimhaltung. Als Kraftübertragung dient hier ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe, über das die Hinterräder angesteuert werden. Der aus dem Serien-Coupé bekannte Allradantrieb ist in der GT3-Klasse nicht zugelassen. Um dort erfolgreich anzutreten, wird in Kürze mit dem Testprogramm auf abgesperrten Prüfstrecken begonnen. Später in diesem Jahr könnten bereits erste Renneinsätze zu Testzwecken folgen. Ab der nächsten Saison wird der Bentley Continental GT3 schließlich gegen seine Konkurrenten von Porsche, Mercedes-Benz, Ferrari, Lamborghini, Alpina, BMW, McLaren, Audi, Nissan und so weiter antreten.

Quelle: Bentley

Autor: Matthias Kierse