Von der Sonne und vielen schönen Autos verwöhnt kamen wir am Sonntag aus der Eifel zurück und mussten feststellen: Der 40. AvD Oldtimer Grand Prix hat sich absolut gelohnt! Es war wieder für jeden Autoliebhaber mehr als genug dabei, um sich sattzusehen und -zuhören. Beispiele gefällig? Alte Formel 1-Rennwagen, die Fahrzeuge der Deutschen Rennsportmeisterschaft, Markenrennen von BMW und Jaguar und nicht zuletzt die Markenclubs.

Oldtimer Grand Prix 2012

Bild 7 von 7

Die Marken- und Modellclubs, die im Infield der Mercedes-Benz-Arena und auf einigen Parkplätzen rund um die Strecke ihre Autos präsentierten, waren wieder zahlreich vertreten.

Wo im Vorjahr noch die Eifeler Wasserfestspiele uraufgeführt wurden (regelmäßige CPzine-Leser werden sich an den entsprechenden OGP-Nachbericht erinnern), verwöhnte in diesem Jahr annähernd ungestörter Sonnenschein die zahlreich erschienenen Besucher und Fahrer. Letztere nutzten das gute Wetter umgehend für schnelle Runden auf der Rennstrecke. Bereits am Freitag ging es hoch her, was wir für einen beinahe schon traditionellen Ausflug an die Nordschleife nutzten. Immerhin wird hier bereits am ersten Event-Tag erstmals um Sieg oder Niederlage gefahren, wenn es beim Historic Marathon auf der 20,83 Kilometer langen Strecke im wahrsten Wortsinne rund geht. Parallel starteten pünktlich um 14:30 Uhr auch die Kontrahenten um die Nürburgring Trophy und den Tourenwagen Cup ins Rennen, wurden jedoch deutlich vor dem Hauptfeld bereits um 16:30 Uhr (TC), beziehungsweise 17:00 Uhr mit dem schwarz-weiß-karierten Tuch abgewunken. Der Historic Marathon endete um 18:00 Uhr und ließ bei allen anwesenden Rennfans bereits die Vorfreude auf die beiden noch folgenden Tage anwachsen.

Und die folgenden Tage boten in der Tat allerlei feine Sachen, die das Herz des Rennsportfans höher schlagen lassen. Ob es sich dabei nun um das Schaulaufen einiger DTM-Fahrzeuge aus der alten DTM der 80er und 90er Jahre handelte oder ob sich rund 20 Jaguar E-Type in der gleichnamigen Challenge auf Haaresbreite auf’s Blech rückten – die Begeisterung auf den Tribünen und in den Cockpits war gleichermaßen groß. Natürlich gab es hier und dort auch einmal leichte Berührungen, deren schlimmste am Sonntag leider zu gleich zwei nachhaltig verbogenen Arrows-Formel 1-Wagen führte. Zum Glück ist jedoch keinem Fahrer etwas ernsthaftes zugestoßen.

Gerade die Teilnehmer der Grand Prix Masters, die mit ihren Formel 1-Fahrzeugen bis Baujahr 1985 an den Start gingen, konnten gleich zwei interne Wertungen für sich verbuchen: Zum einen handelte es sich zweifelsfrei um die schnellste Rennklasse des gesamten Wochenendes – Rundenzeiten um 1:40 Minuten waren hier an der Tagesordnung – zum anderen gewannen sie auch die Soundwertung. Dies jedoch recht knapp, denn auch die Besitzer von alten DRM-Fahrzeugen, sowie die in diesem Starterfeld geduldeten BMW M1 Procar hatten hier ein Wörtchen mitzureden. Und auch die World Sportscar Masters, in der so unterschiedliche Fahrzeuge wie ein Porsche 911 Carrera RSR 2.8 gegen Ford GT40 oder Lola T70 antritt, konnte geräuschtechnisch ebenso begeistern wie durch tolle Überholmanöver.

Wenn man dann einmal genug von der Kurvenhatz auf der Strecke hatte und sich nach etwas mehr Ruhe und Schatten sehnte, war es wie immer problemlos möglich, im Fahrerlager den diversen Teams auf die Finger zu schauen, die die mitgebrachten Rennfahrzeuge nach kleinen Missgeschicken wieder in Form brachten oder die Abstimmungen an die Strecke anpassten. Zusätzlich boten sich diverse Möglichkeiten, um die eigene Modellauto- oder Literatursammlung um das eine oder andere Exemplar zu ergänzen. Und wer lieber stehende Autos begutachten wollte, hatte dazu im Infield der Mercedes-Benz-Arena und auf den außerhalb der Strecke liegenden Club-Parkplätzen wieder alle Gelegenheiten. Selbst auf den Zuschauerparkplätzen ließen sich Exoten sichten, die man sonst lange suchen müsste. Teilweise wusste man gar nicht, in welche Richtung man die Kamera zuerst halten sollte.

Die 40ste Ausgabe des AvD Oldtimer Grand Prix war jede noch so weite Anreise wert, was sich auch durch das internationale Fahrerfeld ausdrückte. Selbst aus Australien reisen Jahr für Jahr Rennfahrer an, um an diesem außergewöhnlich tollen Event teilzunehmen. Wir freuen uns bereits jetzt auf den August 2013, wenn es erneut heißt: Auf zum Oldtimer Grand Prix!

Fotografen: Matthias und Heinz Kierse

Autoren: Lutz Abel und Matthias Kierse