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Porsche 911 RS mit Schiebedach?


Einsamerwolf
Zur Lösung Gelöst von LittlePorker-Fan,

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Gehe ich recht in der Annahme,  daß Du den Carrera RS 2,7 meinst?

Nein, beim Carrera RS 2,7 gab es kein Schiebedach, in keiner der vier Versionen (RS/RSH, RS/RS, RS/RSL, RS/R), auch nicht auf Z-Antrag.

 

Jepp, meine den 72/73er Carrera RS.

 

Hatte ich auch so in Erinnerung. In der ARD-Mediathek läuft momentan eine schöne Doku “Porsche 911 - der Sportwagen“.

 

Dort schwärmt eine Frau von ihrem Carrera RS in blau. Der hat ein Schiebedach! Fake oder Original?

 

Schau mal rein in die Doku...

 

Minute 24:14

 

 

 

 

 

Nun ja, das generelle Problem beim Carrera RS 2,7 ist, daß es "den" originalen Carrera RS 2,7 nicht wirklich gibt.

 

Angefangen hat es mit der Homologationsausführung, das ist die sehr spartanische Grundversion zum Wiegen gewesen. Die ersten und ursprünglich geplanten 500 Stk. entsprachen zunächst dieser Version "RS/RSH". Die Karosserie bestand an vielen Stellen aus Dünnblechen (0,8 statt 0,88 mm) und teilweise aus Aluminium, die Stoßfänger bestanden aus Kunststoff, die Ausstattung war stark reduziert (bis hin zum fehlenden Unterbodenschutz). Die Scheiben bestanden aus Dünnglas. Keine Schalldämmung. Nur 17 Fahrzeuge verblieben meiner Kenntnis nach in dieser Homologationsausführung. Die restlichen Fahrzeuge wurden vor der Auslieferung an Kunden entweder mit dem Sportpaket (M 471, "RS/RS", plus 20 kg) oder dem Touringpaket (M 472, "RS/RSL", plus 100 kg) ausgerüstet. Zum Touringpaket gehörten u.a. hintere Stoßfänger aus Stahl, Tür-, Fond- und Heckscheiben aus der Serie (kein Dünnglas), der Frontdeckel bestand teilweise aus Aluminium statt Dünnblech. Dann gab es letztlich noch die deutlich unterscheidbare "RS/R" Version, der radikalen Sportausführung des RS (M 491 Paket), die jedoch nicht Teil der Homologationsserie war.

 

Die ursprüngliche Produktion von 500 Exemplaren wurde zweimal auf insgesamt 1580 Stück aufgestockt (Nebeneffekt: Der Carrera RS 2,7 konnte so im Jahr 1973 auch in den Gruppen 4 und 3 homologiert werden). Und während der gesamten Bauzeit zwischen dem 19.10.1972 und dem 10.07.1973 flossen insgesamt 58 Änderungen im Detail, u.a. durch Verbauen abweichender Zulieferteile, ein. Die erste und zweite Aufstockung der Stückzahl bedeutete auch, daß immer mehr spezifische RS-Bauteile fehlten (ursprünglich waren ja nur 500 Fahrzeuge geplant). Hierunter fällt z.B. die separate Ölpumpe für das Getriebe, deren Einbau nur bis Fahrgestellnummer 911-360-0889 erfolgte. Andere spezifische Teile wurden einfach durch Serienteile ersetzt und der Carrera 2,7 so dem 911 S immer weiter angeglichen.

 

Insofern gibt es nur eine Möglichkeit herauszufinden, ob ein Carrera RS  2,7 tatsächlich ab Werk mit einem Schiebedach ausgerüstet wurde oder nicht: Entweder die Ausstattung der betreffenden Fahrzeug-VIN bei Porsche abfragen oder direkt Jürgen Barth konsultieren. Vorgesehen war ein Schiebedach jedoch nicht und bei den 500 Homologationsexemplaren konnte dies auch im Rahmen des Touringpakets aufgrund der speziellen Dünnbleche im Dachbereich nicht geordert werden.

 

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Die Dünnbleche wurden bis zur Gruppe 3 Homogolation (1.000 Fahrzeuge) verwendet;
und wurden im Anschluss noch aufbrauchend als Übergangsphase verbaut (bis FIN #1035).

Danach lief die Fertigung am Band der Standardmodelle.

 

Das M650 war von Anfang an lieferbar. Die Außenhaut des Daches war auch nur um 0,08 mm dünner als bei den Standardmodellen (0,8 zu 0,88mm). Darunter entsprach der RS dem Standard.

 

Generell waren sämtliche Extras lieferbar wie bei den Standardmodellen, außer es schloss sich aus (z.B. Metallic-Lackierungen).

Egal ob M471 oder M472.

 

Das M650 wurde bei den M472 recht oft geordert, angefangen mit FIN #0021 (zum Vergleich, #0016 war der Paris-Showcar),  #0026, #0028, #0030, #0031, #0032, usw usw. Es gab auch frühe RS mit Klimaanlage (M559) und elektrischen Schiebedach wie die #0228.

Von den M472 haben ca. ein Drittel ein M650.

 

Auch ein paar M471 gab es mit M650 - z.B. die #0365 oder die #0465

 

Das komplette Auflisten ist mir aber zu zeitaufwändig. Die Bücher von Gruber und Konradsheim und auch von Starkey haben jeweils komplette Listen der jeweiligen Fahrzeuge.

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