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Weil ich jetzt ehrlich gesagt keine Lust habe die Stammtischparolen die hier teilweise geschwungen werden detailliert zu entkräften (wird ja eh ignoriert ;) ). Möchte ich sagen, dass ich hier kein Marketingsprech rumschleuder, sondern das was die Realität ist. "Die guten alten Zeiten" so hören sich die meisten kritischen Stimmen hier an, geht aber vollkommen an der Realität vorbei...

Es werden Ähnlichkeiten und Gleichteile gesehen wo keine sind. Daher nochmal in kurz und knapp:

- Kommende größere Chrysler-Modelle bekommen eine (vermutlich vereinfachte) Version der neuen Fiat/Maserati-Premiumplattform. Die ersten Modelle die diese nutzen sind Ghibli und Maserati. Die Nachfolgemodelle von Doge Charger und Challenger, wie auch vielleicht der 300-Nachfolger werden diese Fiat/Maserati-Plattform nutzen. Für Modelle mit Heckantrieb stellen die Italiener die Technik.

- Chrysler / Lancia werden keine Full-Premiummarke wie Mercedes oder Audi. Die Positionierung wird zwischen Volumen und Premium liegen.

- Was tatsächlich von Chrysler bei Maserati genutzt wird: Einzelne wenige Schalter, Basis des Multimediasystems und angeblich Teile des Kabelbaums. Nichts von der restlichen technischen Plattform ist von Chrysler!

Die Investitionen für Maserati sind erstaunlich klein geblieben, gemessen an den genannten Beispielen. Allerdings ist das Facelift der E-Klasse für 1 Milliarde eine halbe Neuentwicklung des Autos gewesen, wie man hört. Die Frage ist halt auch was man mit in die Rechnung einfließen lassen will. Ich vermute die Entwicklung der neuen Fiat-Maserati-Plattform hat mehr gekostet, als genannt. Man hat eher die auf Quattroporte und Ghibli verteilten Anteile des "Kostenkuchens" veröffentlicht, ohne weitere zeitnahe Modelle auf der Basis zu nennen.

Zur Plattform von Ghbli und QP VI noch etwas: Ähnlich wie die C-Evo Kompaktplattform des Fiat-Konzerns, scheint die Fiat/Maserati-Plattform sehr flexibel und modern konstruiert zu sein. Den Antriebsstrang in einer Version bis auf die Giulia runterzuskalieren ist technisch bemerkenswert. Zeigt, dass die Ingenieure von Fiat wesentlich besser als ihr Ruf sind. ;)

Dass bei Fiat selbst Investitionen stark gekürzt sind ist richtig. Allerdings ist interessant zu sehen wohin die Entscheidungen die vor einigen Jahren seit angebinn der Krise gefällt wurden führen: Der nächste Punto wurde (obwohl fast fertig entwickelt) vor zwei Jahren auf unbestimmte Zeit verschoben. Die wichtigsten Märkte (Südeuropa) liegen am Boden. Das Geld was vorhanden war wurde lieber in Maserati (und danach in Alfa) investiert. Fiat hat verstanden, dass mit Premium und vor allem echten Premiumprodukten mehr Geld zu verdienen ist und der Premiummarkt einer der wenigen wachsenden ist.

Das Design von Ferrari sehe ich überhaupt nicht an Asien orientiert. Für asiatische Geschmäcker sind Ferraris vor allem am Heck zu eckig, da dies mitunter aber dort als "exotisch" oder "extravagant" gesehen wird, können sich Supersportwagen dort erlauben sehr europäisch zu bleiben.

Wer eine wirklich auf asiatisch weichgespülte Karosse sehen will, der soll sich die aktuelle S-Klasse ansehen. Vor allem beim Heck hat man sich designmäßig extrem stark an Asien orientiert. Auch mein größter Kritikpunkt an der S-Klasse. Der QP VI ürbigens ist am Heck verhältnismäßig eckig geraten. Hätte man sich designmäßig wirklich so sehr an asiatische Geschmäcker orientiert hätte man hinten weder die breiten Flanken noch die Abrisskante auf dem Kofferraumdeckel....

Dazu muss man sehen, dass die Coupe-Linie á la QP, Ghibli und auch Mercedes CLS in Asien eher weniger beliebt ist. Tatsächlich ist dort ein sehr deutlich abgegrenztes Stufenheck modisch. Dass der QP VI dennoch so gut in Asien ankommt, liegt an der erfolgreichen Gradwanderung zwischen Coupe-Linie und konservativen Stufenheck.

Hab ich was verpasst? Was wird denn bei ALFA umgesetzt? Ausser dem 4C passiert da rein garnichts und es ist auch absolut nichts in der Pipeline für die nahe Zukunft. Bis da VIELLEICHT mal was auf den Markt kommt, gibt es keine Händler mehr die diese Produkte verkaufen sollen.

Auch wenn es zynisch klingt: Diese Problematik wird sich von selbst lösen.

In den USA werden nach aktuellem Stand die Maserati-Händler Alfa Romeo aufnehmen. Ähnliches steht auch für Europa an. Meines Wissens gibt es bei Fiat Deutschland in den kommenden Monaten bis einem Jahr neue Händlerverträge. Da könnten die Weichen gestellt werden, dass kleinere Fiat-Händler Alfa einfach nicht mehr verkaufen dürfen, weil zu kleiner Showroom etc. Dürfte interessant werden... ich tippe darauf, dass die Mindestanforderungen Alfa verkaufen zu dürfen erheblich angehoben werden und viele zukünftige Alfa-Händler auch Maserati-Händler sind. Das Vertriebsnetz von Maserati wird derzeit ja ebenfalls ausgebaut.

Kleinere oftmals lange Jahre der Marke treu gebliebene Händler bleiben da auf der Strecke, das mag sein. Aber anders lässt sich eine Premiummarke kaum aufbauen. Man sollte nicht vergessen, dass die kleinen Audi-Händler beim Aufstieg der Marke ebenfalls auf der Strecke bleiben, weil sie die teuren Investitionen für das Premiumambiente und damit verbundenes nicht tätigen konnten.

Was bei Alfa gerade läuft? Ich zitiere frei mal Harald Wester, CEO von Maserati und Alfa aus einem Interview von Anfang 2013: "Um Alfa haben wir einen hohen Sicherheitszaun gezogen, damit die nächsten 24 Monate ungestört arbeiten können."

In der Pipeline sind innerhalb der kommenden 24 Monate Spider, Giulia und E-Segment Limousine (Ghibli von Alfa). Vom Spider fahren erste Erlkönige mit der Karrosserie vom aktuellen MX-5 drumherum bereits umher, inklusive den neuen Alfa-Motoren die dafür bestimmt sind. Der Spider ist auch das nächste neue Alfa Modell, danach wahrscheinlich die E-Segment Limousine und dann erst die Giulia. Wobei die Reihenfolge der Limousinen je nach Info unterschiedlich ist.

Nach aktuellem Stand wird es keinen Giulietta-Nachfolger geben. Vielleicht eine verkürzte Giulia als nächste Giulietta, so wie damals der BMW 3er Compact. Aber das ist noch ein höchst wackliges Gerücht.

Wäre schon geil: Der einzige Kompakte mit Heckantrieb (BMW 1er) wechselt zum Frontantrieb und Alfa schießt eine Giulietta mit Heckantrieb auf den Markt. :D

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Die Händlerverträge der alfa Händler wurden schon vor einem Jahr gekündigt bzw. Die Händler mussten neue unterschreiben. Da kommt in der nächsten Zeit nichts Neues. Man wird sich innerhalb des Konzerns noch von ein paar Freundlichen trennen. Und was. Das Geschwätz des Herrn Wester betrifft : solche Interviews gibt der alle paar Monate seit Jahren . Und was ist bisher passiert bei Alfa? Genau, nix! Die Modell Palette wurde auf 1,5 Modelle gekürzt und die Zulassungszahlen pendeln sich bei 200 - 300 pro Monat ein . Und davon sind noch knapp die hälfte 'strategische Zulassungen' in Form von Eigenzulassungen.

Die Händlerverträge der alfa Händler wurden schon vor einem Jahr gekündigt bzw. Die Händler mussten neue unterschreiben. Da kommt in der nächsten Zeit nichts Neues. Man wird sich innerhalb des Konzerns noch von ein paar Freundlichen trennen. Und was. Das Geschwätz des Herrn Wester betrifft : solche Interviews gibt der alle paar Monate seit Jahren . Und was ist bisher passiert bei Alfa? Genau, nix! Die Modell Palette wurde auf 1,5 Modelle gekürzt und die Zulassungszahlen pendeln sich bei 200 - 300 pro Monat ein . Und davon sind noch knapp die hälfte 'strategische Zulassungen' in Form von Eigenzulassungen.

Die Giulia hätte schon mehrfach kommen sollen und tatsächlich war sie einige Monate vor der Vorstellung fast fertig, aber wurde gestoppt. Einer der Gründe war weithin bekannt: Das Design empfand die Chefetage als zu langweilig und mit zu wenig grandezza. Dazu kam noch die Technik, bei der man lange haderte. Der Grund war, dass die Giulia mit Frontantrieb konzipierte. Im Grunde war es eine Weiterentwicklung der C-Evo Plattform auf der die Giulietta steht. Diese Giulia wäre ein gutes Auto geworden, aber hatte für das wohin man Alfa aufbauen wollte kein Potential. Diese Frontantriebs-Giulia wäre kein ernsthafter Mitbewerber für BMW oder Audi geworden, eher VW Passat, Mazda 6 oder Opel Insignia. Man hat gemerkt, dass im Premium D-Segment mit diesem Konzept kein Alfa zu schaffen ist, der den Namen Alfa Romeo wieder dort hin bringen kann wo er hingehört. Speziell für den großen US-Markt auf dem die große Hoffnung ruht wäre es hier Problematisch geworden. Selbst Audi hat es mit seinen kleineren Modellen unterhalb des A6 in den USA sehr schwer, weil das Image (auch wegen dem Frontantrieb) hinter BMW und Mercedes zurückliegt. Man siehe sich nur das intensive Product Placement von Audi in amerikanischen Serien und Filmen an. Weder Mercedes noch BMW engagieren sich da so stark in einer Vielzahl von Filmen / Serien.

Ich habe großen Respekt davor ein fast fertiges Auto zu canceln und entsprechend lieber zu sagen: "Fangen wir neu an, anstatt die Marke beim Relaunch baden lassen zu gehen."

Die neuen Alfa Romeo müssen einschlagen wie eine Bombe. Kompromisse dürfen da nicht gemacht werden. Dass man nicht einmal die Giulietta in den USA einführen will, obwohl sie ein ansehlicher und durchaus sportlicher Kompakter ist, spricht Bände. Man will entweder mit einem super Produkt antreten oder gar nicht.

Übrigens: Der deutsche Markt ist für Fiat vor allem bzgl. Alfa Romeo wenig relevant. Daher kann man es sich hier leisten Marketing- und Modellbemühungen auf ein Minimum zurückzufahren. In Italien verkauft sich die Giulietta, gemessen an dem schlechten Zustand des Marktes in Südeuropa, ziemlich ansehlich.

Die Entscheidung bei Alfa soweit auf Sparflamme zu gehen ist brutal und riskant. Aber es wird derzeit endlich mal wieder langfristig gedacht. Keine Adaption der Punto-Plattform mehr oder sonstiger Kompromisse. Alfa Romeo wird neu gestartet, Markenrelaunch nennt man sowas. Entsprechend riecht gerade alles danach, dass mit den neuen Modellen eine wahre Werbe-Lawine losgetreten wird. Diese nimmt langsam fahrt auf und jeder kann das sehen, auch wenn noch etwas subtil im Moment. Die Aktivitäten für den Alfa Romeo 4C sind bereits ein Vorgeschmack. In Balocco hat man eine Art Alfa Romeo Pavillon (permanter Bau, kein Zelt) aufgebaut. Sicher nicht nur für den 4C. Dazu wurde Alfa Romeo Hauptsponsor der Superbike WM und auch eines deutschen Fußballclubs. Bezüglich des Fußballclubs sei gesagt, dass dies zwar abwegig klingt aber Untersuchungen zeigten, dass dies das Image wirklich verbessert. Für mich als nicht-Fußballfan schwer zu glauben, aber das Sponsoring scheint was zu bringen...

Darüber hinaus nehmen die Aktivitäten des Museo Storico Alfa Romeo wieder deutlich zu. Fast jede Woche findet man in irgendeinem Automobilmagazin Berichte über historische Alfa Modelle. Meist sind diese Reportagen auf dem Gelände in Balocco mit dem Museumsautos entstanden. Laut der Meldung von letzter Woche wird das Museo Storico Ende des Monats wieder eröffnet:

http://www.autoedizione.com/announcement-reopening-alfa-museum-arese-end-month/

Das zeigt: Derzeit wird die Marke subtil aber konstant wieder ins Bewusstsein gerufen. Die große Werbetrommel wird mit den neuen Modellen dann so richtig laut.

Dazu kommt ein stetes Gerücht, dass Fühler seitens Fiat in Richtung Motorsport ausgestreckt werden. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit für Alfa Romeo. Zumindest ist bekannt, dass sich der Fiat-Konzern sehr für die neuen DTM-Regeln interessierte. Wer nicht in der Materie drin ist: Die Autos des neuen Reglements lassen sich auch für die japanische Super-GT Serie (in Japan / Asien extrem populär) einsetzen. Wohlgemerkt werden sich die Kosten ebenfalls senken. Die Kostenkontrolle die manche bei der Formel 1 unbedingt wollen scheint ironischerweise in der reinen Herstellerserie DTM Realität zu werden. Selbst Toyota zeigt Interesse an einen Einstieg...

Dazu betont Ferrari weiterhin, dass man eine Rückkehr nach Le Mans erwägt. Neben der üblichen Politikspielchen in der Formel 1 (für die der alte Enzo z.B. sogar ein IndyCar bauen ließ, das nie eingesetzt wurde) hat das neue Reglement der Königsklasse damit zu tun. Der V6-Turbo-Hybrid Antriebsstrang scheint sich in der Basis auch gut für einen Le Mans Prototypen zu eignen. Die große Frage dahinter ist die Finanzierung. Es wird gemunkelt, dass Fiat überlegt das Projekt zu finanzieren und in Le Mans unter Alfa Romeo Flagge anzutreten - So ähnlich wie Bentley vor einigen Jahren. Allerdings ist das noch weit wackliger als die DTM-Connection. Was dazu aber gesagt werden muss: In dem wichtigen Markt USA sind die Sportwagen-Rennen bzw. genauer: Le Mans um einiges populärer als die Formel 1...

Ich denke allerdings wir befinden uns gerade weit OT...

Klingt alles ganz toll.

Und, welchen Alfa hat man zuletzt mit Begeisterung angesehen?

Den letzten richtigen Spider oder doch den 154 mit dem versteckten hinteren Türgriff?

Und an welchen Lancia mag man sich noch erinnern?

Thema 8.32 oder den letzten Integrale?

Let's face it, beide Marken sind tot und werden durch den Herrn im Pullover auch nicht mehr wiederbelebt werden.

So wie die italienische Wirtschaft in toto kaum noch existent ist.

Auch Peugeot, Renault und Citroen sind tot. Der Markt für diese Autos existiert nicht mehr, so wie der Markt für Karstadt/Quelle nicht mehr existiert.

Und auch die aktuellen Maseratis vielleicht irgendwelche neureichen Asiaten, russische Oligarchen oder turnschuhtragende Rapper ansprechen. Aber nicht mehr den Mailänder Textilfabrikanten, den Pariser Anwalt oder den Hamburger Reeder.

Ich habe mehrere Freunde, die den vorigen Quattroporte fuhren.

Einer hat sich jetzt ein 6er Grand Coupé gekauft, einer einen Phaeton und einer einen Continental GT. Und einer hat sich einen Golf gekauft und schont den QP.

Und ein anderer Freund, der acht klassische und neuere Maseratis sein Eigen nennen darf, hat sich mit dem 4200 Spider von der Marke verabschiedet und kauft seither lieber in Zuffenhausen ein.

Und über das aktuelle Ferrari-Design möchte ich mich lieber nicht auslassen.

Oder kann sich jemand einen Roberto Rosselini mit Ingrid Bergmann auf dem Beifahrersitz in einem aktuellen California vorstellen?

Aber mein Dachdecker, der hat jetzt einen 430er neben seinem AMG-Mercedes...

Realistische Grüße, Hugo.

Kann Hugo da nur zustimmen. Wirklich schade um die Marke :-(((°

Aber was dort die letzten Jahre produziert würde, einfach schrecklich...

Mit anderem Badge vorne könnte der neue Quattroporte, genauso als einer dieser langweiligen neuen Jaguar durchgehen. Die Identität der Marke ist nicht mehr vorhanden...

Wenn man den F-Type neben einen E-Type stellt, kann der Freund der alten Jaguar-Designlinie nicht anders als vielsagend mit den Augen zu rollen.

60Jahre eine Designlinie zu fahren.... das funtkioniert auch nur bei Porsche.

60Jahre eine Designlinie zu fahren.... das funtkioniert auch nur bei Porsche.

Das habe ich ja auch nicht gesagt. Früher hatten Jaguars allerdings immer eine sehr elegante Note. Dieser Aspekt taucht in neuen Modellen nicht mehr auf. Der F-Type wirkt ein wenig wie eine kleine Ausgabe des ziemlich aufgedonnerten XKR-S Cabrio. Ich finde das Design des F-Type ja okay, aber was es mit der Markenidentität zu tun haben soll ist mir schleierhaft.

Um den Bogen zurück zu Maserati zu schlagen: der letzte Quattroporte war ein Fahrzeug, das so nur von Maserati kommen konnte. Der neue? Zumindest aus einigen der Perspektiven fallen einem da mehrere Hersteller ein. Und das sieht bei Jaguar genauso aus.

Wenn man den F-Type neben einen E-Type stellt, kann der Freund der alten Jaguar-Designlinie nicht anders als vielsagend mit den Augen zu rollen.

Die alte Designlinie war einer der Gründe wieso die Marke Jaguar kurz vor dem Untergang stand. Der F-Type hat viel vom Spirit des E-Type ohne ein Retro-Modell zu sein. Das ist eine Meisterleistung von Ian Callum. Einziger Schwachpunkt des Wagens ist das etwas hohe Gewicht auf dem Papier, von dem bei der Fahrt aber erstaunlich wenig zu spüren sein soll (selber noch nicht erfahren, nur aus erster Hand gehört).

Und zu dem von Hugo erwähnten Umstieg von Maserati zu Porsche: Mit dem Cayenne warf man alles was die Marke ausmacht über Bord. Hätte man zuerst den naheliegenderen Panamera und dann nach ein paar Jahren den Cayenne gebracht, dann hätte man es als Evolution / Weiterentwicklung sehen können... wenn der Cayenne ein vernünftigen Sportcharakter gehabt hätte. Schlimmer noch als der Schritt zum SUV ist die massive Erhöhung der Stückzahlen bei Porsche. Mit dem gerade vorgestellten Macan ist bald die 200.000 zu knacken. Da geht die Exklusivität völlig flöten...

Mir unverständlich wie man von Maserati zu Porsche wechseln kann. Ein Wechsel vom feingeistigen emotionalem zum völlig unterkühlten und seelenlosen. Selbst bei Sportmodellen: Der 911er hat mittlerweile einen irrsinnig langen Radstand und Boxster / Cayman sind auch alles andere als leichte Konstruktionen. Vom Leichtbau hat sich Porsche schon lange verabschiedet...

Da hole ich mir lieber einen Alfa Romeo 4C, ist aus meiner Sicht der ehrlichere Sportwagen.

Porsche ist für mich eine Zombiemarke. Wirtschaftlich glänzend, aber ursprüngliche Werte und Tugenden über Bord geworfen. Interessante technische Lösungen? Weg! Man begnügt sich bei neuen Modellen auf Derivate und Modifizierte Komponenten. Bei dem was noch wirklich "porschig" ist (911er), zehrt man von einem Konzept das 50 Jahre alt ist. Wo ist der identitätsmäßig letzte große Wurf der Marke???

Davon abgesehen, dass die zweite Generation des Cayenne zusammen mit dem Panamera zu den hässlichsten Entwürfen gehören, die es in den letzten 30 Jahren auf die Straße schafften. Abgesehen von der gelungenen Schnauze des Panamera ist der Rest des Autos klobig und buckelig. Der ursprüngliche Entwurf mit stärker abfallender Dachlinie und schlankerem Heck (zu sehen auf den alten frühen Erlkönigfotos) wirkte wesentlich harmonischer. Naja der Legende Nach stoß ich Herr Wiedeking den Kopf und ließ die Linie anheben mit dem Ergebnis des Porsche Quasimodo.

Beim Macan hat man dagegen den anderen Weg beschritten: Nettes Heck, abscheuliche Front.

Um den Bogen zurück zu Maserati zu spannen: Der QP VI wiegt so ziemlich das gleiche wie der Panamera, allerdings ist der QP VI ein deutlich größeres Auto... wo ist da bei Porsche der Leichtbau geblieben?

In den 90er Jahren hat man mit den ersten Modellen unter Fiat/Ferrari-Ägide die Marke von den Toten zurückgeholt. Vergessen wir nicht: Anfang der 90er war Maserati kaputter als es Lancia heute ist. DeTomaso hatte Raubbau betrieben und der Biturbo durch seine Anfangs zweifelhafte Qualität die Marke fast irreparabel beschädigt.

Die alte Designlinie war einer der Gründe wieso die Marke Jaguar kurz vor dem Untergang stand.

Also, von diesen Drogen will ich jedenfalls nichts.

Die Marke stand wegen technisch rückständiger Produkte und sehr zweifelhafter Alltagstauglichkeit in Bezug auf Qualität vor dem Aus - oder weil sie versuchte einen Ford Mondeo als Jaguar zu verkaufen.

Also, von diesen Drogen will ich jedenfalls nichts.

Die Marke stand wegen technisch rückständiger Produkte und sehr zweifelhafter Alltagstauglichkeit in Bezug auf Qualität vor dem Aus - oder weil sie versuchte einen Ford Mondeo als Jaguar zu verkaufen.

Das waren ebenfalls Gründe, aber auch das Design. Vor allem der S-Type (nicht falsch verstehen: ich mag das Modell) war spätestens 2005 designmäßig überholt. Die große Zeit des Retrodesigns ist zumindest bei Limousinen vorbei. Bei Kleinwagen scheint das (noch) anders zu sein.

Anstatt den XF überlegte man auch die Linie des S-Type weiterzuentwickeln. Bilder von diesem 2.Generations S-Type-Entwurf sieht man hier:

http://www.autoblog.com/2007/08/30/the-xf-rejects-jaguar-didnt-choose/

Die extrem starke Variation der Entwürfe (z.B. das eine sehr rundliche Heck oder der Entwurf bei dem die Front stark nach Rover aussieht) zeigen das, was Ian Callum später in einem Interview sagte: Man fand keinen zufriedenstellenden Weg den S-Type im Design weiterzuentwickeln und dazu ist der Zeitgeist schon weiter gewesen. Dazu kam das Problem, dass Jaguar eine immer älter werdende Zielgruppe ansprach. An sich noch nichts allzu riskantes (auch ich unterstelle einigen Herstellern Jugendwahn), aber bei Jaguar in so einem Maße, dass man ernsthaft zu fürchten hatte die Zielgruppe würde wegsterben.

Jedenfalls trug auch das Design dazu bei, dass die Verkaufszahlen sanken.

Entsprechend war man mutig genug und fing auf einem weißen Blatt Papier an und versuchte die Werte von Jaguar (Stil, Dynamik, Sportlichkeit, Kraft, Eleganz) in das 21. Jahrhundert zu transferieren. Ich finde dies ist zu 90% super gelungen. Der XF sieht auch nach 5 Jahren mit einem kleinen Facelift noch taufrisch und aufregender als jede deutsche Limousine aus. Der XJ ebenfalls, auch wenn ich mich bis heute nicht so recht für das Heck erwärmen kann.

Traditionalisten sind bis heute schockiert, das verstehe ich ein Stück weit. Aber im Grunde immer den selben Entwurf (siehe vorherige Generationen des XJ) zu produzieren kann auch sehr leicht in die Sackgasse führen. Jaguar hat zum weitgehend richtigen Zeitpunkt reagiert. Irgendwann kommt der Punkt an dem sich eine Marke fragen muss ob sie sich nicht erneuern müsse.

In dem Zusammenhang:

“Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“

Und bevor jemand mit dem leidigen Asien-Argument kommt: Der XJ verkauft sich in Asien nicht gut, eben weil er mit seiner Coupeform dort nicht wirklich dem Geschmack entspricht. Die Zahlen für den XJ in China sind so schlecht, dass Jaguar nachdenkt dem Nachfolger eine konventionellere Karrosserieform (extra für Asien) zusätzlich anzubieten.

Der Nachfolger des X-Type wird interessant: Alluminium-Architektur, Heckantrieb. Es ist schon interessant, dass BMW mehr als einmal laut nachdenkt auch dem nächsten 3er einen Frontantrieb zu verpassen, gleichzeitig Jaguar und Alfa sich anschicken Mittelklasselimousinen mit Heckantrieb auf den Markt zu bringen.

Das waren ebenfalls Gründe, aber auch das Design. Vor allem der S-Type (nicht falsch verstehen: ich mag das Modell) war spätestens 2005 designmäßig überholt. Die große Zeit des Retrodesigns ist zumindest bei Limousinen vorbei.

Klarer hättest Du kaum ausdrücken können daß Du nicht verstehst worum es mir geht. Der S-Type wäre gewiss der letzte gewesen der mir als Vertreter einer eleganten Jaguar-Linie eingefallen wäre. Ist übrigens auf der gleichen Jaguar/Ford-Plattform gebaut auf der auch der XF heute basiert. Genau so sieht er auch aus: eine hilflose Retrohülle aufgepfropft auf eine 08/15 Plattform die auch einen Lincoln bedienen musste.

Und wenn der XF als "der neue große Hyundai" in Europa eingeführt worden wäre hätte niemand gezuckt oder gar sagt: "oh, der sieht aber eigentlich mächtig nach Jaguar aus".

Die Strategien von Fiat und Jaguar/Land Rover sind nicht ungefährlich und scheinen mir doch sehr Berater- und Marktforschungsgetrieben. Was eine sehr gefährliche Sache in einem gesättigten Markt ist. Nur weil man baut was Kunden einem sagen daß sie wollen bedeutet noch lange nicht daß sie diese Produkte auch kaufen werden. Andersherum: über den X6 hat die Welt gelacht, keine Marktforschung hätte dieses Produkt ergeben. Aber BMW baut davon 40.000 Stück. Pro Jahr. Und verdient sich dumm und dämlich daran.

In diesem Sinne täten Fiat und Jaguar/Land Rover sehr gut daran, bei der Wiederbelebung ihrer Marken die Frage zu stellen: "was macht die Marke eigentlich aus" und "wie kann ich das auf die Zukunft abbilden?" Und möglichst mit Produkten darauf antworten die keine reinen Me-Too-Produkte sind.

Dass der QP VI dennoch so gut in Asien ankommt, liegt an der erfolgreichen Gradwanderung zwischen Coupe-Linie und konservativen Stufenheck.

Wo hat denn der QP VI eine Coupélinie? Die Gradwanderung sah ich beim V, der VI hingegen ist einfach nur plump und vor Allem beliebig.

Der 911er hat mittlerweile einen irrsinnig langen Radstand

+30cm Länge beim QP VI.

Der Elfer ist mit den Jahren auch - meiner Meinung nach - ein wenig weichgespült worden, ist im Kern aber noch immer ein sportliches, alltagstaugliches Fahrzeug mit einzigartiger Silhouette. Dem QP hat man die Eleganz genommen, die ihn zehn Jahre lang zur schönsten Limousine auf diesem Planeten gemacht hat.

oder weil sie versuchte einen Ford Mondeo als Jaguar zu verkaufen

Und nun versucht man verzweifelt, das hässliche Modell aus der Ford-Schublade (F-Type) zum E-Type Nachfolger zu hypen. Lächerlich.

Aus dem X-Type Desaster hat Jaguar auch nicht gelernt, denn ein "kleiner" Jaguar kommt in absehbarer Zeit.

Mich überkommt Brechreiz, wenn ich einen XF-Diesel-Kombi (am Besten in weiß) sehe. Grausam, was man aus dieser Marke gemacht hat.

Der XJ steht sich in den Showrooms dieser Welt die Räder eckig (zu recht) und der XF dreht zur Weihnachtszeit Werberunden mit der Niedrig-Leasingrate auf der Motorhaube. :???:

Ich fahre derzeit übergangsweise einen aktuellen XK - ich mag nicht daran denken, wie dessen Nachfolger wohl aussehen wird.

was macht die Marke eigentlich aus" und "wie kann ich das auf die Zukunft abbilden?" Und möglichst mit Produkten darauf antworten die keine reinen Me-Too-Produkte sind

Dann wäre uns der Evoque wohl erspart geblieben und so manche wirre Marketing-Idee hätte nie das Licht der Welt erblickt (Land Rover hat bislang nichts davon wahrgemacht, toitoitoi).

Mit Land Rover tue ich mich momentan schwer. Den neuen Range habe ich bestellt, dann storniert, nun wieder bestellt.

Man wird 2015 den Defender, quasi das Herz der Marke, einstampfen (müssen). Der Evoque ist nun (leider) da, es sollen noch etliche weitere Modelle folgen. Man hat sich in recht kurzer Zeit zu einem recht "trendigen" Hersteller gewandelt, der aktuelle Range Rover mutiert beinahe zur Massenware, der Evoque hat jede Menge neuer Kunden angelockt (mal schauen ob die Liebe länger hält als die üblichen drei Leasingjahre).

Die LR-Strategie habe ich schon damals in Bezug auf den Evoque kritisiert und bin nachwievor der Meinung, dass der eingeschlagene Weg gefährlich ist.

"Me too" ist ein netter Ausdruck - äußerst treffend. Manchmal gar nicht so einfach, nicht auch einer "von denen" zu sein.

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Mich überkommt Brechreiz, wenn ich einen XF-Diesel-Kombi (am Besten in weiß) sehe. Grausam, was man aus dieser Marke gemacht hat.

Allerdings, der XF-Kombi in weiß ist absolut grausam, da kaufen selbst die Briten lieber einen 3er. Die Limousine in dunkleren Tönen ist akzeptabel (nur nicht als Jaguar).

MX87, Du hast weder den Geist der Marke Maserati, noch den Geist der Marke Jaguar begriffen. Und den von Porsche schon gar nicht.

Wenn Du behauptest, daß die aktuellen Maseratis "feingeistig-emotional" seien, ist Dir nicht zu helfen.

Auf einen Mistral, Sebring, Mexico, Ghibli oder Khamsin trifft das zu, auch auf einen Biturbo der ersten Serie, einen Ghibli Biturbo und auf den 3200. Aber doch nicht auf die überaus peinlichen Modelle der Gegenwart!

Und der letzte Jaguar, der als solcher erkenn- und akzeptierbar war, ist der X300/308.

X-Type ist ein Mondeo, S-Type ein Scorpio für Besserverdienede.

Jaguar hat es einfach nicht geschafft, seineHeritage in die Gegenwart zu übertragen, was mittlerweile unter dem Label verkauft wird, ist ein englisch-indischer Lexus.

Die Marke ist tot.

Und das schreibt jemand, in dessen Familie diese Autos seit 1971 gefahren wurden und werden, wir haben vom XJ Series I über das wunderbare XJ-C Series II Coupé, den Series III, den E-Type, den XJS und den ersten XK 8 alles in der Garage stehen (gehabt) und werden vermutlich nie wieder einen Jaguar kaufen.

Ebensowenig wie einen Land Rover, diese zynischen Produkte der Marketing-Abteilung haben nichts mehr mit dem Spirit des Defenders und des ersten und vorletzten Range Rovers zu tun. Auch tot, mausetot.

Glaube mir, die ursprüngliche Klientel von Maserati und Jaguar hat nichts mehr mit den jetzigen Käufern der Autos zu tun.

Das war und ist eine andere Welt.

Im Gegensatz zu Porsche.

Auch mir ist der 991 zu groß.

Aber er bleibt nichtsdestotrotz das, was er immer war:

Ein perfekter, sozial akzeptierter, präziser, kühler und unaufgeregter Sportwagen, der durch kein anderes Auto in den Schatten zu stellen ist.

Und insofern ist der Wechsel vom QP auf einen 991 sehr nachvollziehbar.

Denn wer möchte schon in einem Chrysler mit Dreizack im Kühlergrill und unvorstellbar lautem Brüllauspuff gesehen werden. Andererseits hat die Zusammenarbeit ja Tradition... mag sich noch jemand an den Chrysler TC von Maserati erinnern?

So ein ähnliches Auto wie der Alfa Arna... auf Nissan-Basis!

Let's face it:

Alfa, Lancia, Maserati sind tot, ebenso Jaguar und eigentlich auch die Besitzer in ihren aktuellen Modellen...

Resignierte Grüße, Hugo.

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Ach was eine sentimental-melancholisch anmutende, aber gleichzeitig ergreifend schöne Diskussion...ich fasse es mal mit einem bekannten Filmzitat (natürlich aus den 80'igern) zusammen: "I'm too old for this shit"

Wehrt Euch doch nicht gegen die Erkenntnis, sondern akzeptiert und geniesst sie: Die Welt dreht sich weiter - das fängt bei "A" wie "Automobile" an und hört bei "Z" wie z.B. "Zeitungen" auf - und viele von uns drehen sich bewusst und voller Stolz nicht mit....und das ist auch gut so!!

Grüße

Tony

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Ach was eine sentimental-melancholisch anmutende, aber gleichzeitig ergreifend schöne Diskussion...ich fasse es mal mit einem bekannten Filmzitat (natürlich aus den 80'igern) zusammen: "I'm too old for this shit"

Wehrt Euch doch nicht gegen die Erkenntnis, sondern akzeptiert und geniesst sie: Die Welt dreht sich weiter - das fängt bei "A" wie "Automobile" an und hört bei "Z" wie z.B. "Zeitungen" auf - und viele von uns drehen sich bewusst und voller Stolz nicht mit....und das ist auch gut so!!

Grüße

Tony

Dem kann ich nur beipflichten.

Wie sagt man so schön: wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit,…

Die Zeiten ändern sich, genauso wie die Bedürfnisse. Dass die Designs nicht unbedingt immer jedermanns Geschmack treffen (auch nicht meinen) steht außer Frage. Jedoch hatte die Vergangenheit auch viele technische Probleme. Ich denke da mal an die Zeit Maserati mit Citroen. Mein Schwiegervater hatte zahlreiche Biturbo`s und verschiedene Modelle von Jaguar, sowie sein Heiligtum SM, wo er heute noch stolz ist, dass er die Einspritzung in seinem SM hinbekommen hat, die Freundlichen samt Werksmechaniker (extra eingeflogen) nicht. :-o

OT: Bei Jaguar sagten viele Besitzer nicht umsonst, dass man 2 Stück davon besitzen musste, weil einer immer zur Reparatur in der Werkstatt stand.

Ich für meinen Teil fahr die Dinger lieber, als sie in der Werkstatt, oder als Standfahrzeug ansehen zu müssen, auch wenn sie an die Grandezza von früher leider nicht anschließen können. :wink:

Gruß

Der Spruch bzgl. der zwei Jaguar kommt weniger von den Besitzern als vom Stammtisch.

Derartige Vorurteile gegenüber britischen und italienischen Fahrzeugen sind leider typisch deutsch und nicht haltbar.

Nicht ganz, wie ich zuvor geschrieben habe, hatte mein Schwiegervater zahlreiche solcher Fahrzeuge und reparierte auch jede Menge solcher.

Nun ja, ob das typisch deutsch ist bezweifle ich ebenso, da ich bei meinen italienischen Fahrzeuge um ein vielfaches leidensfähiger sein musste, im Vergleich zu meiner Porsche Zeit. Ist aber auch nur meine persönliche Erfahrung.

Gruß

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