Wenn man den geneigten Automobilfan fragt, wo er denn das erste August Wochenende verbringt, so dürfte die Antwort ziemlich genau 4 Worte umfassen: Schloss Dyck Classic Days. Zum nunmehr achten Mal fand dort eine Veranstaltung statt, die das Herz eines jeden Enthusiasten höher schlagen ließ. Highlights gab es, wie bereits in den Jahren zuvor an allen Ecken und so war es erneut schwierig sich zu entscheiden, wo man sich aufhielt, um ja nichts zu verpassen.

Schloss Dyck Classic Days 2013

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Bugatti feierte am Schloss Dyck das 80-jährige Jubiläum des ersten Grand Prix Sieges der Marke im Kreise diverser Vorkriegs-Rennwagen mit dem klassischen Kühlergrill.

Die Schloss Dyck Classic Days waren dieses Jahr mit einem persönlichen Highlight gespickt: Einmal die Classic Days nicht nur aus der Zuschauerperspektive, sondern auf dem heißen Sitz einer italienischen Automobillegende zu erleben. Dem Autor bot sich die Möglichkeit mit dem Fahrer Thomas Borst drei Runden auf dem Rundkurs mit einer Alfa Romeo Giulia, vorbereitet von Stefan Götzelmann, in Angriff zu nehmen.

Es schien beinahe unendlich lange bis am Samstag endlich das Treffen am Fahrzeug war. Zu diesem Zeitpunkt taten die Füße des Autors bereits weh und es tat gut endlich beim persönlichen Highlight angekommen zu sein. Zunächst einmal hieß es Platz nehmen und die Gurte einstellen. Danach erläuterte der Fahrer Thomas Borst ein wenig die Historie des Fahrzeuges und gab eine kleine Unterweisung in die technischen Feinheiten der heißblütigen Italienerin. Danach wurde der Motor gestartet und es konnte endlich losgehen. Erster Gang und los auf die lange Gerade zum Dycker Weinhaus. Es war durchaus beeindruckend, was die kleine Italienerin leistet. “Heißblütig“ trifft es nur unwesentlich. Am Dycker Weinhaus ging es hart auf die Bremse und in den Rechtsknick. Das Fahrzeug war gefühlt perfekt austariert, lag wie das sprichwörtliche Brett auf der Straße und es war sicherlich auch die Kenntnis des Fahrers, der das Limit seines Schätzchens genau kannte, was diese Fahrt rund um Schloss Dyck zum besonderen Erlebnis werden ließ.

In der zweiten Rund ging es dann auf Zeit – vormittags legten die Fahrer Ihre Richtzeit – die sie dann nachmittags erneut, möglichst genau erreichen sollten. Mit der Ansage des Autors, die dem Fahrer ein grobes Gefühl geben sollte, ging es rund um den Kurs und am Ziel unterschieden sich die erste und zweite Zeit um nur zwei hundertstel Sekunden. Der Spaß stand jedoch im Vordergrund und er kam keinesfalls zu kurz.

Neben dem persönlichen Highlight waren die Schloss Dyck Classic Days 2013 jedoch noch mit weiteren Highlights gespickt. Neben der erneuten Anwesenheit des Benjafield Racing Club war auch Toyota Classic erneut vor Ort, die zwischenzeitlich immer wieder den alten Formel 1 Boliden zündeten, um den Zuschauern die Faszination und den Sound näher zu bringen. Daneben fand noch eine beachtliche Zahl an Bugatti Boliden den Weg zum Schloss, um das 80. jährige Jubiläum des ersten Grand Prix Sieges zu feiern. Eine solch beachtliche Ansammlung der verschiedenen Bugatti Typen ist jedoch an sich schon ein Highlight und jeder, der nur einen Tropfen Benzin im Blut hat kann sich der Faszination sicherlich nicht entziehen.

Doch damit waren die Highlights noch lange nicht erschlagen. Peugeot feierte das Jubiläum des Peugeot 205 GTI und brachte zu dessen  Ehre neben dem neuen 208 GTI auch noch einen 205 T16 von Michele Mouton mit. Der Sound auf dem Rundkurs war einfach nur grandios und bei den Gruppe B Boliden schmilzt das Herz des Autors sowieso weg. Auf der Orangerie Halbinsel fanden sich wie schon in den Vorjahren die “Jewels in the Park“ wieder, die eleganten Kunstwerke des Concours d´Elegance. Highlights waren hierbei sicherlich der Pretiosen aus der Schmiede von Erdmann und Rossi, der besondere Anziehungspunkt für die Zuschauer.

Weitere Highlights warteten aber auch wieder im angrenzenden Miscanthusfeld auf die Zuschauer, wo sich traditionell die verschiedenen Markenclubs aufhalten. Um alleine hier die vielfältigen Pretiosen zu sehen, ohne etwas Interessantes zu verpassen, benötigt man im Grunde genommen schon einen ganzen Tag. Für den Autor war besonders die Anzahl und Vielfalt einer weiteren italienischen Marke beachtenswert – nein, nicht jene mit dem Pferd – das Herz des Autors schlägt für Stiere.

Im Grunde genommen ist es beinahe unmöglich einen einzigen Höhepunkt zu benennen, weil schlicht und ergreifend an jeder Ecke etwas Interessantes zu finden ist und man sich im Grunde genommen teilen müsste, um ja nichts zu verpassen. Zum Glück sind die Schloss Dyck Classic Days seit letztem Jahr an drei Tagen, sodass man doch eine realistische Chance hat, fast alles zu sehen.

Was bleibt am Schluss außer einer ganzen Menge positiver Eindrücke übrig? Im Grunde genommen ein Dankeschön an den Veranstalter und all die ehrenamtlichen Helfer, ohne die es die Classic Days nicht gäbe, sowie die Vorfreude auf das kommende Jahr. Das erste August Wochenende 2014 wirft seinen Schatten bereits voraus.

Fotograf: Oliver Kühlein