Ein Jahr nach der Rettung durch Spyker zeigte Saab auf dem Autosalon in Genf ein erstes eigenes Conceptcar, mit dem die neue Formensprache der Marke für kommende Serienmodelle präsentiert wurde. Gleichzeitig sitzt unter dem Saab PhoeniX Concept eine neue Plattform, die für ein neues Sport-Coupé genutzt werden soll. Der PhoeniX verfügt über einen 200 PS-Turbomotor und zusätzlich einen 34 PS starken Elektromotor im Heck.

Saab PhoeniX Concept

Bild 1 von 3

Das Saab PhoeniX Concept soll die kommende Saab-Formensprache einleiten. Gleichzeitig sitzt unter der Karosserie eine neue Plattform, auf der...

Wenn wir etwas mehr als ein Jahr zurückblicken, erinnern wir uns an das fast schon sichere Ende der schwedischen Marke Saab. Es hätte nicht viel gefehlt und die skurrilen Fahrzeuge wären nicht viel mehr als ein paar Seiten in den automobilen Geschichtsbüchern wert gewesen. In letzter Sekunde sprang damals der niederländische Kleinserienhersteller Spyker ein und kaufte mithilfe der schwedischen Regierung dem Konzernriesen GM die angeschlagene Marke Saab inklusive der Werke in Schweden und der aktuellen Modellpalette ab. Solange 9-3, 9-4x und 9-5 gebaut werden, erhält man von GM die Teile aus dem Konzernregal.

Die kommenden Saab-Modellgenerationen müssen jedoch eigenständig werden und so ist es nicht verwunderlich, dass man sich direkt nach der Übernahme bereits an die Arbeit machte. Auf dem Genfer Salon präsentierte man dieses Jahr nun ein erstes Conceptcar, mit dem nicht nur die neue Formensprache eingeführt wurde, sondern unter deren Blechkleid zusätzlich ein neu entwickeltes Chassis sitzt, auf dem kommende Fahrzeuge aufbauen sollen. Das PhoeniX Concept zeigt sich dabei sowohl traditionsbewusst, als auch modern und ein klein wenig futuristisch, könnte also ein guter Anfang für die neue Freiheit der Marke werden.

Während der Pressekonferenz zur Enthüllung des PhoeniX Concepts sagte Saab-Chef Victor Muller, dass auf der neuen Chassis-Basis, die genauso heißt wie das Conceptcar – Phoenix -, ein neues dreitüriges Sportcoupé geplant ist. Ob sich dieses Coupé bereits in Form des PhoeniX ankündigt, wollte er nicht verraten. Sehen wir uns jedoch die Karosserieform der Studie einmal näher an, lassen die seitlich entlang der Dachlinie angebrachten Windleitelemente mit integrierten Rückfahrkameras weg und stellen uns etwas seriennähere Front- und Heckpartien vor, haben wir bereits ein durchaus interessantes Sportfahrzeug.

Kombiniert mit den Turbomotoren, für die Saab seit Jahren berühmt ist, würde auch der Vortrieb stimmen. Im Motorraum des PhoeniX Concept arbeitet ein 1,6 Liter großes Turbo-Triebwerk mit 147 kW/200 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment. Dieser wird an der Hinterachse durch einen 25 kW starken Elektroantrieb unterstützt, wodurch die Gesamtleistung auf 172 kW/234 PS steigt. Durch die Verbindung mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe verspricht Saab eine Beschleunigung auf 100 in 5,9 Sekunden, eine Höchstgeschwindigkeit von rund 250 km/h und einen Verbrauch, dank des Hybridantriebs, von nur etwa 5 Litern auf 100 Kilometern.

Das PhoeniX Concept wurde vom neuen Saab-Designchef Jason Castriota gezeichnet. Dieser Name tauchte in den letzten Jahren bereits im Zusammenhang mit einigen interessanten Fahrzeugen auf. Castriota arbeitete bei Pininfarina am Ferrari 599 GTB Fiorano und dem Maserati GranTurismo ebenso mit, wie am Einzelstück Pininfarina Ferrari P4/5 für den amerikanischen Sammler James Glickenhaus. Auch das Conceptcar Maserati Birdcage geht auf seine Kappe, wie auch in seiner kurzen Zeit bei Bertone das Mantide Conceptcar. Die künftigen Saab-Modelle werden von ihm und seinem Team gezeichnet, was für die schwedische Traditionsmarke mit Sicherheit kein schlechter Start in die neue Eigenständigkeit ist.

Quelle: Saab

Autor: Matthias Kierse