Nachdem gestern bereits der Nations Cup beim Race of Champions in Peking ermittelt wurde, ging es heute um den besten Fahrer. 16 bekannte Piloten aus aller Welt durften sich Hoffnungen machen, nach drei Stunden toller Rennaction stand Mattias Ekström als Sieger fest. In einem spannenden Finale besiegte er den siebenfachen Formel 1 Weltmeister Michael Schumacher.

Race of Champions 2009

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Die 16 Fahrer wurden mittels Losverfahren in vier Gruppen unterteilt. Dort traten sie in drei Rennen gegen jeden anderen Fahrer an. Die beiden Piloten mit den meisten Siegen gelangten ins Viertelfinale.

In Gruppe A traten Formel 1 Weltmeister Jenson Button, Le Mans-Rekordsieger Tom Kristensen, Drift-Weltmeister Tanner Foust und Cross-Rallye-Champion Guerlain Chicherit gegeneinander an. Button und Kristensen konnten sich für das Viertelfinale qualifizieren, nachdem Guerlain Chicherit in einem seiner Rennen einen Solution F Prototypen nachhaltig kaltverformt hatte.

Gruppe B wurde vom amerikanischen Rallyefahrer Travis Pastrana, dem ehemaligen Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx, DTM-Pilot Mattias Ekström und Motorradlegende Mick Doohan gebildet. Ekström konnte sich mit zwei Siegen direkt qualifizieren, dahinter wurde es zwischen Priaulx und Doohan knapp, die beide ihr erstes Rennen gewinnen konnten, jedoch das zweite verloren hatten. Es ging also um alles in ihren jeweils dritten Anläufen. Mick Doohan verlor jedoch die Kontrolle über den KTM X-Bow und hatte daher keine Chance mehr, in die nächste Runde zu kommen. Andy Priaulx gewann anschließend locker seinen Lauf gegen Travis Pastrana, nachdem dieser sein Fahrzeug bei einem Dreher so unglücklich platziert hatte, dass er aus eigener Kraft nicht wieder auf die Strecke zurückkehren konnte.

Formel 1 Vize-Weltmeister Sebastian Vettel, Rallye Vize-Weltmeister Mikko Hirvonen, Rallye Dakar-Sieger Giniel de Villiers und Motocross-Star Chad Reed machten schließlich die Rennen der Gruppe C unter sich aus. Vettel sicherte sich durch drei Siege den Direkteinzug ins Viertelfinale. Dahinter ging es richtig zur Sache, am Ende konnte Mikko Hirvonen das Ticket ins Viertelfinale lösen.

In der Gruppe D trafen schließlich die Altmeister aufeinander. Neben Formel 1-Rentner David Coulthard, Tourenwagenpilot Yvan Muller und dem zweifachen Rallye-Weltmeister Marcus Grönholm war hier auch der siebenfache Formel 1 Weltmeister Michael Schumacher dabei. Im Duell der F1-Fahrer setzte sich Schumacher deutlich gegen Coulthard durch. Grönholm konnte sich in seinem ersten Rennen nicht gegen Muller wehren und verlor. Schumacher gewann anschließend überragend gegen Muller und sicherte sich damit die Teilnahme an der nächsten Runde. Spannend wurde es zwischen Grönholm und Coulthard, nachdem der Schotte den Start des Rennens ein wenig verpennt hatte. Dennoch schaffte er es, nach zwei Runden mit 0,5 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie zu gehen. Damit war Grönholm überraschend raus und es ging zwischen Muller und Coulthard um den Einzug in die Folgerunde. DC konnte sich gegen den Tourenwagen- und früheren Eisrennfahrer durchsetzen und zog somit auch in die Runde der letzten acht ein.

Das erste Viertelfinale sah das Duell Andy Priaulx gegen Jenson Button vor. Priaulx hatte massive Schwierigkeiten den Ford Focus WRC in Bewegung zu bekommen und verlor daher diesen Lauf. Anschließend gewann Mattias Ekström gegen seinen Audi-Kollegen Tom Kristensen und Sebastian Vettel gegen David Coulthard. Mikko Hirvonen schied gegen Michael Schumacher aus.

Im Halbfinale hieß damit das erste Duell Schumacher vs Vettel. Leider machte der junge Heppenheimer einen kleinen Fehler und versenkte sein Fahrzeug in der Mauer, womit der alte Kerpener Haudegen ins Finale einzog. Im zweiten Halbfinale trafen Mattias Ekström und Jenson Button aufeinander und überraschenderweise konnte der Schwede den neuen Formel 1 Weltmeister aus dem Rennen um den Gesamtsieg werfen.

Im Finale treten die Fahrer zweimal gegeneinander an, sollte es danach unentschieden stehen, gibt es ein Entscheidungsrennen. Mattias Ekström gewann beide Läufe gegen Michael Schumacher und machte sich damit zum dritten Mal nach 2006 und 2007 zum Champion of Champions. Herzlichen Glückwunsch dazu von Carpassion.com.

In den Pausen wurde das Publikum, dass bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt im Pekinger Olympiastadion „Birds Nest“ ausharrte, aufs allerbeste unterhalten. Neben dem deutschen Motorrad-Stuntfahrer Christoph Pfeifer, der die unmöglichsten Dinge mit seinem Zweirad anstellte, zeigte Michèle Mouton im Audi Sport quattro E2 einmal, was die Gruppe B Rallyemonster der 1980er Jahre draufhatten und dass sie, die Ex-Teamkollegin von Walter Röhrl und bis heute erfolgreichste Rallyepilotin aller Zeiten, auf keinen Fall eingerostet ist.

Bildquelle: www.raceofchampions.com

Autor: Matthias Kierse