Vor 40 Jahren schockte eine rot lackierte Mercedes-Benz Limousine die Konkurrenz beim 24h Rennen im belgischen Spa. Nun kehrt ein ähnlich lackiertes Fahrzeug an diese Stätte zurück: Ein Mercedes-Benz SLS AMG GT3. Und einer der Fahrernamen ist ebenfalls fast identisch: Heyer. Doch nicht Hans sondern sein Sohn Kenneth greift ins Steuer des Flügeltürers und probiert sich am Gesamtsieg beim Langstrecken-Klassiker.

SLS AMG GT3 & AMG 300 SEL 2011

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Der 40 Jahre alte Mercedes-Benz 300 SEL 6.8 erhält einen Nachfolger in Form des Mercedes-Benz SLS AMG GT3, der in ähnlicher Lackierung beim 24h Rennen in Spa antreten wird.

Es ist 40 Jahre her, dass eine rote Stuttgarter Limousine an den Start des 24 Stunden-Rennens in Spa-Francorchamps gerollt wurde. Zu diesem Zeitpunkt lachten einige Konkurrenten noch darüber, dass irgendein Team überhaupt auf die Idee kommen konnte, eine Vorstandslimousine an den Start eines Autorennens zu stellen. Doch es war nicht irgendein Team und nicht irgendeine Limousine. Das Team hörte auf die heutzutage überall bekannte Buchstabenreihung „AMG“ und das Fahrzeug war ein gut vorbereiteter Mercedes-Benz 300 SEL 6.3, der bei AMG eine Leistungskur nebst Hubraumvergrößerung erhalten hatte und daher als 300 SEL 6.8 an den Start ging.

Wer die Geschichte von AMG kennt weiß, wie das Rennen ausging: Die „Vorstandslimousine“ fraß die Gegner reihenweise zum Frühstück und rollte schließlich auf Rang 2 der Gesamtwertung ins Ziel, was dem Wagen den Namen „Rote Sau“ einbrachte. Die Bedeutung dieses Rennfahrzeugs wird dadurch deutlich, dass Mercedes-Benz das verschollene Original mit viel Liebe zum Detail nachbauen ließ, um es heute auf ausgesuchten Events zeigen zu können. Pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum kommt nun eine weitere Rote Sau dazu. Auch hierbei handelt es sich wieder um ein Rennfahrzeug, jedoch eins, das deutlich eher als solches zu erkennen ist: Ein Mercedes-Benz SLS AMG GT3.

Eingesetzt wird der Flügeltürer jedoch dieses Mal nicht von AMG selbst, sondern vom Privatteam Black Falcon. Dieses erinnerte sich jedoch an den Überraschungserfolg vor 40 Jahren und lackierte den SLS zum optischen Zwilling der Rennlimousine. Selbst die heutigen Sponsoren spielten mit und wurden so auf dem Fahrzeug angeordnet, wie es 1971 auf dem 300 SEL 6.8 war. Eines kann der Neuling gegenüber seinem Vorfahren jedoch nicht verheimlichen: Er ist ein reinrassiger GT3-Rennwagen und wurde nicht extra für das 24 Stunden Rennen in Spa aufgebaut.

Wer nun die Fahrernamen auf beiden Autos vergleicht, stellt eine weitere Gleichheit fest: Der Name „Heyer“ taucht auf beiden Karosserien auf. 1971 war es Hans Heyer, der neben Clemens Schickentanz den 300 SEL 6.8 um den Ardennenkurs scheuchte und den Gegnern Angst einjagte. 40 Jahre später greift nun sein Sohn Kenneth ins Steuer und wird gemeinsam mit Thomas Jäger und Stéphane Lémeret versuchen, mindestens so erfolgreich durch das Langstreckenrennen zu kommen, wie sein Vater. Damit steht der Plan bereits fest: Mindestens Gesamtrang 2. Dabei muss sich das Black Falcon Team mit weiteren sechs SLS AMG GT3 und einer großen Horde weiterer Rennfahrzeuge herumschlagen. Aber bekanntlich biss die Rote Sau schon 1971 ordentlich zu, da kann 2011 doch wieder gefährlich werden?

Mercedes-Benz unterstützt alle Kundenteams mit Rat, Tat und Teilen. Insgesamt wurden seit der Vorstellung des SLS AMG GT3 im letzten Jahr bereits 35 Fahrzeuge weltweit ausgeliefert, die in den verschiedensten Rennserien Erfolge einfahren. Im Fahrerlager des 24 Stunden Rennens im belgischen Spa-Francorchamps, das am 30. Juli gestartet wird, steht neben dem 300 SEL 6.8 und dem SLS AMG GT3 auch das Showcar des letztes Jahr überarbeiteten S 63 AMG mit dem aktuellen 5,5 Liter großen V8-Biturbo-Motor. Auch dieses Auto wurde in der Lackierung der Roten Sau gefertigt und verfügt über einen Rennkäfig, Karosserieverbreiterungen und zwei Rennsitze für die Besatzung.

Quelle: Mercedes-Benz

Autor: Matthias Kierse