Affalterbach eröffnet auf dem Genfer Salon die Open-Air-Saison 2012 mit dem neuen Mercedes-Benz SL 63 AMG. Unter der Haube arbeitet ein 5,5 Liter V8-Biturbo-Motor mit bis zu 564 PS, der den SL 63 AMG auf bis zu 300 km/h beschleunigt. Neben dem bekannten Klappdach, sowie Leder und Carbon ist auch eine umfangreiche Serienausstattung mit an Bord, die neben Fahrerassistenzsystemen auch ein wenig Luxus gehört.

Mercedes-Benz SL 63 AMG

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Am 6. März präsentiert Mercedes-Benz auf dem 82. Genfer Salon die Neuauflage des Alljahres-Sportwagen SL 63 AMG. Auf Basis der neuen Baureihe R231 durfte sich die hauseigene Sportabteilung in Affalterbach austoben. Unter der Haube arbeitet der aus E-Klasse und CLS bereits bekannte Biturbo-Motor, dessen Leistung dem SLS sehr nahe kommt, aber einen Respektabstand beibehält. Vorgestellt wurde der Neuling von den beiden bestbezahlten Sternchauffeuren: Nico Rosberg und Michael Schumacher fuhren den Wagen erstmals im Rahmen der Präsentation ihres neuen Formel 1-Einsatzgerätes vor die Linsen der Journalisten.

Wie von AMG gewohnt fällt die Veränderung der Karosserie nicht zu krass aus. Die Frontschürze zeigt sich mit drei großen Lufteinlässen. In den äußeren beiden sind waagerechte Tagfahrleuchten mit LED-Technik verbaut. Vor den vorderen Radhäusern entlässt pro Seite ein schmaler Schlitz gezielt Luft, um die Verwirbelungen rund ums Vorderrad zu stabilisieren und damit die Aerodynamik zu verbessern. Eine neue Doppel-Lamelle in Silberchrom wertet den Kühlergrill mit mittig integriertem Stern auf. Durch sportliche Schwellerverkleidungen und die werksseitig verbauten 19 Zoll-Leichtmetallräder wird die AMG-Optik seitlich zum Heck hin fortgesetzt. Optional ist eine Radkombination mit 19 Zöllern vorn und 20 Zöllern hinten erhältlich, die aufgrund ihrer Schmiedebauweise die ungefederte Masse reduziert. Am Heck sorgt eine Abrisskante auf dem Kofferraumdeckel in Verbindung mit einem Diffusoreinsatz in der Heckschürze für eine Reduktion des Auftriebs.

Links und rechts vom erwähnten Diffusoreinsatz finden sich je zwei Auspuffendrohre, durch die der 5,5 Liter große V8-Biturbo-Motor seine Kraft akustisch unterstreichen kann. Dieser bringt es auf 395 kW/537 PS und ein maximales Drehmoment von 800 Newtonmetern. Damit beschleunigt er den SL 63 AMG in 4,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und macht ihn maximal 250 km/h schnell. Diese elektronische Begrenzung lässt sich durch die Bestellung des optionalen Performance Packages auf 300 km/h anheben. Gleichzeitig steigt damit die Leistung auf 415 kW/564 PS und 900 Newtonmeter, während die Beschleunigungszeit für den Sprint auf Tempo 100 auf 4,2 Sekunden sinkt. Die Kraftübertragung erfolgt über die Siebengang-AMG-Speedshift-Automatik mit Schaltwippen am Lenkrad. Diese lässt sich zwischen den Modi „M“ (manuell), „S+“ (Sport +), „S“ (Sport) und „C“ (Controlled Efficiency) verstellen, wobei im C-Modus die Eco-Start-Stopp-Funktion den Motor bei Ampelstopps abschaltet. Gegenüber dem Vorgänger sinkt so der Durchschnittsverbrauch um rund 30% auf 9,9 Liter pro 100 Kilometer.

Neben der modernen Turbo- und Getriebetechnologie geht ein weiterer Teil dieser Verbrauchsreduzierung auch auf das neue Aluminiumchassis zurück, durch das der neue Mercedes-Benz SL 63 AMG rund 125 Kilogramm weniger auf die Waage bringt als sein direkter Vorgänger. Durch intelligenten Leichtbau und neuartige Aluminiumverarbeitung ist der Neuling nicht nur leichter, sondern auch deutlich steifer geworden, was auch dem Fahrverhalten zugute kommt. Zusätzlich kommt auf Basis des Active Body Control ein Sportfahrwerk zum Einsatz, bei dem der Entwicklungsfokus auf Fahrdynamik und Performance lag. Es lässt sich über eine Taste im Innenraum zwischen den Modi Comfort und Sport verstellen. Im Zusammenspiel mit der Sport-Parameterlenkung, die deutlich mehr Rückmeldung an den Fahrer gibt als eine konventionelle Lenkung, wird die Agilität des SL 63 AMG bis in den Grenzbereich hinein erfahrbar. Durch die AMG Hochleistungs-Verbundbremsanlage sind Bremsmanöver jeglicher Art ebenfalls kein Problem für den SL 63. Vorn arbeiten Scheiben mit 390 Millimetern Durchmesser, während es an der Hinterachse immer noch 360 Millimeter sind. Wenn das Performance Package verbaut ist, erkennt man dies an rot lackierten Bremssätteln. Gegen Aufpreis ist die vom SLS bekannte Carbon-Keramik-Bremsanlage erhältlich.

Das Interieur des neuen SL 63 AMG ist zwar unzweifelhaft vom SLS AMG inspiriert, zeigt aber eine eigene Ausprägung. Lüftungsdüsen im Jetdesign und der Wählhebel mit eingeprägtem AMG-Logo erinnern gezielt an den Flügeltürer. Auf dem Armaturenbrett sitzt eine Analoguhr im IWC-Design, während die Rundinstrumente hinter dem Lenkrad in tiefen Tuben verbaut sind. Auf den Sitzlehnen der serienmäßig mit Nappaleder bezogenen Sportsitze findet sich eine AMG-Plakette. Beleuchtete Einstiegsleisten und Carbon-Dekorblenden runden den sportlichen Eindruck ab. Das Kombiinstrument in der Mittelkonsole verfügt über einen Farbbildschirm, Start-Up- und Hauptmenü in AMG-Optik, sowie einen Racetimer.

Neben dem Comand Online-System mit Navigation und sechsfachem DVD-Wechsler umfasst die Serienausstattung des Mercedes-Benz SL 63 AMG auch eine Einbruchwarnanlage, das Intelligent Light System ILS, ein Windschott und einige Fahrer-Assistenzsysteme. In der Sonderausstattungsliste stehen Optionen wie die Nackenheizung Airscarf, eine Bang & Olufsen BeoSound-Stereoanlage oder eine Harman Kardon Logic 7-Anlage, sowie aus der AMG Manufaktur die oben bereits angesprochenen Schmiederäder, ein Exterieur-Carbon-Paket oder das Performance Media-System mit Telemetriefunktion (ab September lieferbar). Im designo-Angebot finden sich unter anderem zwei Mattlacke für die Karosserie: Kaschmirweiß magno und Alanitgrau magno. Daneben setzen die Farbtöne Mokkaschwarz und Graphit Akzente im Metallic-Bereich und können mit acht verschiedenen designo Lederfarben kombiniert werden. Über den Köpfen der Besatzung kommt auf Wunsch das Magic Sky Control-Variodach zum Einsatz, durch das auch geschlossene Fahrten im Winter mit vollem Blick auf den Himmel möglich werden.

Zur Modelleinführung des neuen SL 63 AMG bietet Mercedes-Benz das Sondermodell „Edition 1“ an. Dieses bietet neben der bereits beschriebenen Serienausstattung die Airscarf-Nackenheizung, die AMG Schmiederäder in Mattschwarz mit glanzgedrehtem Felgenhorn, das AMG Performance Package, einen designo Dachhimmel in schwarzem Leder in Verbindung mit wahlweise rotem oder weißem Leder mit Kontrastnähten im Innenraum, das Magic Sky Control-Dach und eine Harman Kardon Logic 7-Surround Sound-Anlage. Exklusiv für die Edition 1 steht die Lackierung designo Kristallsilber magno zur Wahl.

Nach der Premiere des Mercedes-Benz SL 63 AMG auf dem Genfer Salon vergehen noch zwei Monate, ehe der dritte neue AMG Roadster binnen eines halben Jahres bei den Händlern steht. Die Preisliste beginnt in Deutschland bei 157.675,- € inklusive Mehrwertsteuer, die sich um 14.280,- € erhöhen, wenn das AMG Performance Package bestellt wird. Das Sondermodell Edition 1 kostet mindestens 189.269,50 €.

Quelle: Mercedes-Benz

Autor: Matthias Kierse