Der König ist tot, lang lebe der König. So in etwa lässt sich beschreiben, was auf der AMI Leipzig gezeigt wird: Zum Ende der Focus RS Produktion bringt der Kölner Hersteller den strikt auf 500 Exemplare limitierten und 350 PS starken Ford Focus RS500 auf den Markt. Nur 55 Fahrzeuge werden auf deutsche Straßen rollen, der Rest geht in 19 weitere Märkte innerhalb Europas, der Großteil nach Großbritannien.

Ford Focus RS500

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Auf dem Markt schlug der frontgetriebene Focus RS mit seinem 305 PS starken Fünfzylinder-Turbo-Motor besser ein, als Ford je gedacht hatte. Eigentlich sollte Ende 2009 bereits Schluß mit lustig sein, doch die hohe Nachfrage brachte die Kölner dazu, weitere 1.000 Wagen für Deutschland aufzulegen, um auch in diesem Jahr weitere Kunden glücklich machen zu können. Damit liegt die Gesamtproduktion dieses Kompaktsportlers am Ende bei rund 11.000 Autos, vorgesehen waren ursprünglich maximal 8.000.

Da ab Mitte des Jahres der ganz neue Ford Focus von den Bändern rollen wird, verabschiedet man den Alten mit einer speziellen Sonderserie. Exakt 500 Stück werden vom Ford Focus RS500 entstehen. Von außen durch ihre mattschwarze Farbgebung in Kombination mit metallic-schwarzen Leichtmetallrädern und roten Bremssätteln zu erkennen.

Er teilt sich den Motor mit dem normalen RS, erhält jedoch einen finalen Expresszuschlag von 45 PS. Damit stehen nun 257 kW/350 PS unterm Strich. Verbunden mit 460 Newtonmetern Drehmoment sollte das Grinsen im Gesicht des Fahrers einzementiert sein. Der RS500 rennt maximal 265 km/h schnell. Um sicherzustellen, dass der Motor die Leistungssteigerung schadlos verkraftet, scheuchte Ford einen Prototypen 500 Runden um die Nordschleife. Eine Rundenzeit von 8 Minuten seie machbar, versichern die Ingenieure.

Kommen wir zur auffälligsten Sache des Ford Focus RS500: Der mattschwarzen Außenhaut. Diese wurde in Zusammenarbeit mit Folienexperte 3M entwickelt. Folie? Richtig gelesen. Da matte Lacke sehr empfindlich sind und man Kratzer und Steinschläge nicht einfach beilackieren kann, entschied sich Ford für eine praktikablere Lösung. Die Focus RS500 verlassen das Werk in Panther Schwarz metallic und werden zu 3M gebracht, wo sie ihre mattschwarze Folierung erhalten. Die Folie ist deutlich haltbarer und schützen ganz nebenbei noch den Lack vor Kratzern und sonstigen Schäden. Falls die Folie beschädigt werden sollte, zieht man sie einfach ab und ersetzt das Teilstück, was deutlich günstiger als eine entsprechende Neulackierung ist. Dürfte auch die Versicherungen freuen. Der RS500-Schriftzug am Heck und die roten Bremsbacken sorgen für kleine Kontraste am ansonsten komplett schwarzen Focus.

Der Innenraum erfuhr ebenfalls eine optische Aufwertung. Während beim normalen Focus RS die Kontrastnähte auf Lenkrad, Schaltsack, Türinnenverkleidung und Fußmatten in blau gehalten ist, sind diese beim RS500 rot. In der Mittelkonsole ist eine Metallplakette mit der laufenden Limitierungsnummer angebracht. Auf Wunsch werden die Vordersitze mit rotem Leder bezogen. Zusätzlich zur Serienausstattung des RS erhält die limitierte Version eine Zweizonen-Klimaanlage, eine beheizbare Windschutzscheibe, Parksensoren hinten, eine Reifendruckkontrolle, Licht- und Regensensoren, einen automatisch abblendenden Innenspiegel, Bluetooth- und USB-Anschluss, sowie ein Sony-Audio-System mit sechsfach CD-Wechsler. Gegen Aufpreis sind nur ein DVD-Navigationssystem mit Touchscreen-Monitor und die bereits angesprochenen roten Recaro-Sitze im Angebot.

Seine Weltpremiere feiert der Ford Focus RS500 auf der AMI Leipzig ab dem 9. April. Der Verkauf dürfte kurz darauf beginnen, die ersten Wagen rollen dann ab Mai zu den Händlern. Nach Deutschland sollen nur 55 Exemplare kommen, der Rest verteilt sich auf Portugal (10 Autos), Spanien (20), Frankreich (56), Irland (3), Großbritannien (101), Belgien und Luxemburg (zusammen 50), die Niederlande (10), Schweiz (50), Österreich (32), Dänemark (5), Norwegen (5), Schweden (10), Finnland (10), Polen (10), Tschechien (5), Ungarn (6), Italien (45), Griechenland (5) und Osteuropa, bestehend aus der Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Albanien, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien, der Ukraine, Weißrussland, Estland, Lettland und Litauen, die zusammen 12 Fahrzeuge erhalten werden.

Quelle: Ford

Autor: Matthias Kierse