Sportliche Imagefahrzeuge, allen voran Coupes sind derzeit eher Mangelware im Portfolio von Ford. Beinahe könnte man denken, die Kölner haben es verlernt so etwas zu entwickeln. Dass die Sportlichkeit zum Markenanspruch passt, merkt wohl jeder, der mal einen der moderneren Ford gefahren ist. Pünktlich zur IAA zeigt Ford, dass man es nicht so ganz verlernt hat, Emotionen in Blech zu formen und so wird in Frankfurt die sportliche Studie Ford Evos stehen.

Ford Evos Concept

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Warum Conceptcars selten serientauglich sind, beweist der Evos eindrucksvoll durch das aufwendige Flügeltüren-Prinzip mit Türscharnieren an der Mitte des Fahrzeugs.

Nach dem Verschwinden des Ford Focus CC sind emotionale Fahrzeuge aus dem Portfolio der Kölner vollständig verschwunden. Dabei ist die Geschichte der Marke reich an Legenden. Man denke nur an den Capri, der einem nun auch wieder als erstes in den Sinn kommt, wenn man das neue Konzeptfahrzeug namens Evos aus Köln vor sich sieht, welches zunächst auf der IFA in Berlin und dann in gut zwei Wochen auf der IAA in Frankfurt stehen wird. Ein solch sportlicher Zweitürer fehlt definitiv im Modellangebot von Ford. Die scharf geschnittenen Kanten und das knackige Design wecken durchaus Begehrlichkeiten. Der Wagen hat eine Länge von 4,50 Metern, einen Radstand von 2,74 Metern und eine Breite von 1,97 Metern. Mit diesen Maßen wächst er wohl ein wenig aus der allseits zitierten Golfklasse hinaus, gibt aber grob vor, auf welcher Basis man ein solches Fahrzeug umsetzen könnte. Wenn man den wollte.

Seriennah ist das Fahrzeug definitiv nicht. Alleine schon das aufwändige Türkonzept mit den Flügeltüren, deren Scharniere um die Mittelposition des Fahrzeuges liegen, lassen eine Serienfertigung wenig wahrscheinlich erscheinen. Das spektakuläre Design der Studie unterstreicht aber die Wichtigkeit für zukünftige Fahrzeuggenerationen. Die Linien werden schärfer und maskuliner. Selbstverständlich dient auch das Evos Conceptcar wieder dafür Zukunftstechniken vorzustellen. Im Ford Evos kommt daher ein adaptives Fahrwerk zum Einsatz. Allerdings nicht, wie man es bisher gewohnt ist. Man geht im Hause Ford einen Schritt weiter. Die Fahrwerkseinstellung passt sich dem Können des Fahrers und der Topographie der Landschaft an. Für den versierten Sportfahrer sicherlich ein lohnenswerter Ausblick, der Freude macht. Die intelligente Technik lernt dabei die Gewohnheiten des Fahrers und passt damit permanent die Motoreinstellung, die Fahrwerkseinstellung und das Bremssystem für ein Optimum an Fahrspaß, Komfort und Sicherheit an. Soweit der Pressetext. Bis wir diese Entwicklung in der Serie dann tatsächlich beurteilen dürfen, werden sicherlich noch einige Jahre vergehen. Die Entwicklung des Herzfrequenzmessgurts hingegen ist schon weiter fortgeschritten und soll laut Aussage anderer Fachpublikationen bereits in der kommenden Generation des Ford Mondeo zum Einsatz kommen.

Aktuelle Fahrzeugstudien kommen kaum mehr ohne Hybrid- oder reinen Elektroantrieb auf die Messestände. Ähnlich verhält es sich beim Evos, dessen Plug-In-Hybrid einen Ausblick auf die zukünftige Antriebstechnik des Ford C-Max Energi, dessen Markteinführung in Nordamerika für 2012 geplant ist, geben soll. Geplant ist eine Reichweite von gut 800 Kilometern im kombinierten Elektro-Benzin-Modus und damit deutlich mehr als das, was der aktuelle Wettbewerb bietet.

Seien wir aber doch mal ehrlich. Das Design der Studie überzeugt auf Anhieb und jeder mit ein wenig Benzin im Blut wünscht sich dieses Fahrzeug auf Basis des aktuellen Ford Focus mit einem netten Benzinmotor und damit ordentlich „Wumms“ unter der Haube. Vielleicht stirbt die Hoffnung ja zuletzt und Ford bringt ein solches Fahrzeug. Das es sich lohnen kann einen sportlichen Zweitürer zu bauen, der sich optisch deutlich von der Basis-Limousine entfernt, zeigen die Rüsselsheimer und Wolfsburger doch recht eindringlich. Wünschen wir den Ford Verantwortlichen also einfach mal ein wenig mehr Mut und Emotionen.

Quelle: Ford