Nachdem das Kürzel „GTO“ in den 1960er Jahren erstmals von Ferrari genutzt wurde, kehrte es in den 80ern noch einmal zurück, um danach wieder zu verschwinden – bis heute. Mit dem Ferrari 599 GTO kehren die drei berühmten Buchstaben erneut zurück auf das Heck eines roten Renners aus Maranello. Der bekannte V12 bringt es hier auf 670 PS und übertrifft damit sogar den Supersportwagen Enzo. Dank Limitierung bleibt er rar.

Ferrari 599 GTO

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Die Historie von Ferrari ist lang und geprägt von interessanten Autos. Unter ihnen finden sich bislang zwei, die durch die selben drei Buchstaben geprägt wurden: der 250 GTO und der 288 GTO. GTO steht für „Gran Turismo Omologato“ und beziffert somit Fahrzeuge, die zu Homologationszwecken gebaut wurden, um entsprechende Rennversionen im Motorsport nutzen zu können. Beim 250 GTO waren dies fast alle der 39 gebauten Autos, der 288 GTO kam geringfügig zu spät, um in der angedachten Gruppe B noch starten zu können. Dennoch fanden sich fast 300 interessierte Kunden für den Supersportler der 80er Jahre.

Ein Vierteljahrhundert nach Produktionsende des 288 GTO kehren die drei Buchstaben nun zurück. Mit dem Ferrari 599 GTO stellt man das neue Topmodell aus Maranello vor. Seine Weltpremiere wird er auf der Motorshow in Peking haben, die ersten Bilder und Daten haben wir aber bereits jetzt vorliegen.

So basiert der GTO auf dem schon reichlich sportlichen 599 GTB Fiorano HGTE. Gegenüber diesem erhält die Sonderversion jedoch einen deutlichen Nachschlag in Sachen Leistung. Der V12 schmeißt nun 493 kW/670 PS auf die Straße. Geschaltet wird dabei, wie in der Formel 1, über Wippen hinter dem Lenkrad, die mit einem sequenziellen Sechsgang-Getriebe verbunden sind. Wenn der Fahrer alles richtig macht und die Bedingungen passen, vergehen für den Spurt auf 100 km/h lediglich 3,35 Sekunden. Maximal sind 335 km/h im Bereich des Möglichen.

Auch das Fahrwerk erhielt gegenüber dem HGTE noch einmal eine Überarbeitung, die laut Ferrari jegliches Untersteuern im Keim erstickt. Dazu kommen Carbon-Ceramic-Bremsen mit geschlitzten Abdeckungen – bekannt vom F1-Ferrari – über den gelochten Bremsscheiben, die der gezielteren Bremskühlung dienen.

Optisch ist der GTO zwar sofort als 599 erkennbar, bei näherer Betrachtung fallen dennoch einige Unterschiede auf. Neben einer völlig neuen Motorhaube, die über eine mittlere Vertiefung in Fahrtrichtung und größere Entlüftungsöffnungen verfügt, ist vorne vor allem die neue Frontschürze recht auffällig. Auch am Heck ist eine neue Schürze verbaut, in der ein größerer Diffusor darauf wartet, das Auto näher an die Asphaltdecke saugen zu dürfen. In den Kofferraumdeckel ist ein Spoiler mit Abrisskante integriert, der ebenfalls für Abtrieb sorgt und damit die Fahrbarkeit des Wagens verbessert. Am Fahrzeug auf den Pressebildern fällt zudem das mattschwarz abgesetzte Dach nebst den Außenspiegeln auf. Dieses Detail soll an den Kundensport-Rennwagen 599XX erinnern, mit dem reiche Gentlemen-Driver im Rahmen des Corse Clienti-Programms von Ferrari auf Rennstrecken in aller Welt gegeneinander antreten dürfen.

Apropos reiche Kunden: Lediglich 599 von ihnen werden die Gelegenheit haben, einen Ferrari 599 GTO in der heimischen Garage parken zu dürfen. Mehr Fahrzeuge werden nicht gebaut.

Quelle: Ferrari

Autor: Matthias Kierse