Ein Bugatti Veyron ist Ihnen zwar schnell, aber nicht sportlich genug? Wie wäre es dann mit einem Porsche GT3? Nein, kein Witz. Gut, streng genommen bleibt von der Basis nicht viel übrig, wenn er in Dortmund zum 9ff GTurbo 1200 umgebaut wird, aber tief in seinem Inneren ist es immer noch ein GT3. Die Gesichter der Veyron-Fahrer dürften bei den Fahrleistungen Bände sprechen. 2,8 Sekunden auf 100 und maximal 414 km/h.

9ff GTurbo 1200

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Der Zebra-Look kaschiert ein wenig die Sichtcarbon-Bauteile.

Der Bugatti Veyron hat zwar in vielerleit technischer Hinsicht Maßstäbe gesetzt, wird jedoch ebenso von vielen potenziellen Käufern als zu plump und zu schwer angesehen. Natürlich ist für die gebotenen Fahrleistungen auch eine gewisse Sicherheit in Form von Reserven bei den Antriebs- und Kühlungsteilen notwendig, aber warum muss ein solcher Höchstleistungssportler 2 Tonnen wiegen?

Diese Frage beschäftigte auch Jan Fatthauer von 9ff in Dortmund. Schnell war der Entschluss gefasst, das Thema von einer anderen Basis aus anzugehen. Da 9ff für das Tuning von Porsche-Produkten bekannt ist, war ein passendes Fahrzeug schnell ausgemacht: Der Porsche 997 GT3. Diese auf den ersten Blick merkwürdige Wahl wird auf den zweiten Blick logischer. Natürlich haben die Zuffenhausener leistungsstärkere Wagen im Portfolio, aber kein 911er ist vom Werk aus leichter. Also eine durchaus sinnvolle Basis.

Bereits seit einiger Zeit hat 9ff für den GT3 Motorumbauten mit Turboladern im Programm. Verschiedene Leistungsstufen zwischen 750 und 1000 PS gingen bereits in den letzten Jahren durch die Automobilpresse. Nun kommt aber der Oberhammer. Mit dem 9ff GTurbo 1200 erklimmt der Dortmunder Tuner den automobilen Olymp und zeigt, wo der Frosch die Locken hat. Vom Basisfahrzeug bleibt dabei lediglich die Rohkarosserie übrig.

Der Motor wird von 3,8 auf 4 Liter Hubraum aufgebohrt und mit zwei Turboladern ausgestattet. Die Innereien werden durch hochwertige Bauteile, wie Titanpleuel und Schmiedekolben ausgetauscht. Dadurch steigt die Leistung von 435 PS (GT3) oder 450 PS (GT3 RS) auf 1200 Pferdchen an, die allesamt auf die Hinterachse losgelassen werden. Ein geradezu gigantisches Drehmoment von 1.100 Newtonmetern verhilft dem GTurbo zu schier unglaublichen Beschleunigungszeiten. Zahlen wie „2,8“, „7,1“ und „14,1“ stehen im Datenblatt. Gemeint ist die vergangene Zeit aus dem Stand auf 100, 200 und 300 km/h. Damit das Drehmoment nicht für Zahnradsalat im Getriebe sorgt, verstärkt 9ff die Bauteile. Zusätzlich wurde die Übersetzung so ausgelegt, dass in den ersten fünf Gängen volle Beschleunigung anliegt und der sechste Gang zur Erreichung der angestrebten Höchstgeschwindigkeit von rund 414 km/h ausgelegt ist.

Damit nicht nur der Fahrer etwas von den berauschenden Fahrleistungen hat, verpasst 9ff dem GTurbo 1200 eine Sportabgasanlage aus Titan inklusive 100-Zellen-Rennsportkatalysator und Klappensteuerung. So kann man vom Cockpit aus Einfluss auf den Klang des Tuning-Elfers nehmen.

Gegenüber der gesteigerten Leistung war 9ff im Bezug auf das Gewicht „mehr“ ein Dorn im Auge. Heckflügel, Türen und Fronthaube sind in Sichtcarbon gefertigt. Dazu gesellen sich eine sportlichere Front- und Heckschürze und neue Seitenschweller. Damit der Motor über genügend Frischluft verfügen kann, wurden die hinteren Kotflügel mit Lufteinlässen versehen. Die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe bestehen aus gewichtsoptimiertem Makrolon. Ebenso auf Wunsch die Scheiben in den Türen, die dann über rennsport-typische Schiebefenster verfügen. Die auffällige Zebralackierung des Vorführers ist natürlich kein Muss für interessierte Kunden, dürfte aber im Rückspiegel der anderen Supersportwagen dieser Welt für Aufmerksamkeit sorgen.

Quelle: 9ff

Autor: Matthias Kierse