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Wie verharztes Benzin auflösen?


GeorgW
Zur Lösung Gelöst von michael308,

Empfohlene Beiträge

Hallo,

hier handelt sich zwar um ein Moped, aber vielleicht kann trotzdem jemand helfen.

Aus dem Nachlass meines schon vor einigen Jahren verstorbenen Vaters habe ich jetzt seine 72er Yamaha DS7 (Vorgängermodell der RD 250) bekommen.

IMG_2520.thumb.JPG.9d24350d9c201c1ee3fbba69532604e3.JPG

Das Schätzchen hat über 15 Jahre gestanden und demzufolge ist daran einiges zu tun. Beim zerlegen fiel auf, dass die Gasschieber im Vergaser fest sitzen, weiterhin scheint der Benzinhahn "dicht" zu sein (kommt nichts raus, obwohl im Tank noch was drin ist). Unten am Benzinhahn ist ein abschraubbarer Deckel, in diesem befindet sich eine stinkende, zähklebrige Masse, vermutlich verharzter Sprit (?). Gleiches vermute ich in den Vergasern, evtl. "klebt" die Düsennadel im Düsenstock fest. Habe mal "Vergaser- und Drosselklappen Reiniger" von Würth probiert, hat (bisher) aber noch nichts gebracht.

Die Yamaha hat Getrenntschmierung (das 2T-Öl wird zwischen Vergaser und Zylinder zugeführt), daher handelt es sich nur um Benzin, kein Gemisch. Da ich nur sehr ungern Gewalt anwenden würde, hat evtl. jemand einen Tipp, wie man dieses Zeugs am besten auflösen kann?

 

Danke und Gruß, Georg

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  • Lösung
vor 34 Minuten schrieb GeorgW:

Hallo,

hier handelt sich zwar um ein Moped, aber vielleicht kann trotzdem jemand helfen.

Aus dem Nachlass meines schon vor einigen Jahren verstorbenen Vaters habe ich jetzt seine 72er Yamaha DS7 (Vorgängermodell der RD 250) bekommen.

IMG_2520.thumb.JPG.9d24350d9c201c1ee3fbba69532604e3.JPG

Das Schätzchen hat über 15 Jahre gestanden und demzufolge ist daran einiges zu tun. Beim zerlegen fiel auf, dass die Gasschieber im Vergaser fest sitzen, weiterhin scheint der Benzinhahn "dicht" zu sein (kommt nichts raus, obwohl im Tank noch was drin ist). Unten am Benzinhahn ist ein abschraubbarer Deckel, in diesem befindet sich eine stinkende, zähklebrige Masse, vermutlich verharzter Sprit (?). Gleiches vermute ich in den Vergasern, evtl. "klebt" die Düsennadel im Düsenstock fest. Habe mal "Vergaser- und Drosselklappen Reiniger" von Würth probiert, hat (bisher) aber noch nichts gebracht.

Die Yamaha hat Getrenntschmierung (das 2T-Öl wird zwischen Vergaser und Zylinder zugeführt), daher handelt es sich nur um Benzin, kein Gemisch. Da ich nur sehr ungern Gewalt anwenden würde, hat evtl. jemand einen Tipp, wie man dieses Zeugs am besten auflösen kann?

 

Danke und Gruß, Georg

Probiere es einfach mit frischem Benzin und/oder Ultraschall😉

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Meine selten genutzten und regelmäßig verharzten 2T bekomme ich mit Nitro bzw. Terpentin gangbar - WD40 in den Vergaser hilft dann, sobald es sich etwas bewegt und man mehr Zugang in das Material bekommt. Vergaser am Besten soweit zerlegen/Schrauben lockern wie möglich und einige Stunden ins Tauchbad und abwarten. Ich nehme da verschließbares Alugeschirr aus Armee-Bestand her, das hält mit Falzen dicht ohne Gummis. Benzinfeste Kunststoffbehälter gehen auch.

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Ich nehme einfach fertigen Kettensägensprit, der löst es gut, man kann damit fahren und er verharzt nicht.

Ansonsten einfach den Vergaser ein paar Tage in Benzin legen.

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Danke Euch für die Tipps, werde das der Reihe nach abarbeiten.:-))!

Wobei mir dieses Mathy-Zeugs etwas suspekt vorkommt, das scheint ein überteuertes Additiv der Kategorie "Wundermittel" zu sein, bestehen denn damit praktische Erfahrungen?

Momentan hängen die Vergaser an den Bowdenzügen in einem Eimer mit Sprit. Blöderweise kann ich die Dinger nicht abbauen, da sich die Bowdenzüge erst dann lösen lassen, wenn die Gasschieber beweglich sind. Aber mal sehen ob und was passiert.

Gruß, Georg

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Kannst auch versuchen die Schieber mit Aceton frei zu bekommen, gibt es im Baumarkt.

Das Wundermittel ist immer für zwischendurch das im Tank und den Leitungen alles frei bleibt und auch die Verbrennung noch passt.

Aceton sollte nicht in den Zylinder kommen 

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Aceton hakte ich für Bedingt geeignet, schaden sollte es aber auch nicht solange es nur mit Metall in Verbindung kommt.

Allerdings haben wir damals Aceton Peroxid dem Sprit beigemischt, heute würde man dafür direkt in den Bau gehen 😊

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Hallo,

nochmal vielen Dank für die Tipps. Ich habe es jetzt zunächst mit Benzin versucht und langsam aber sicher tut sich was: die Gasschieber konnte ich inzwischen raus ziehen und somit auch die Vergaser abbauen. Die sind innen drin natürlich noch dicht, Düsen, Einlaufventile usw., man braucht wohl viel Geduld dabei, aber es läuft ja nichts weg.

 

Hier mal ein vorher/nachher Vergleich des Benzinhahns nach 2 Tagen "Benzinbad" und zwischendurch immer mal wieder mit einer alten Zahnbürste geputzt (ein Kanal ist innen aber immer noch verstopft):

IMG_2564.thumb.JPG.81d771f18b524ea04be2552800d096f0.JPG

 

IMG_2566.thumb.JPG.9e47575747bce934c795bfef5ae5b120.JPG

 

Das sieht auf dem zweiten Bild schon deutlich besser aus. Der Tank ist innen auch schlimm, wie geteert, kann man sich ja vorstellen. Immehin kommt man beim Moped ja überall recht gut ran, aber was macht man in so einem Fall eigentlich bei einem Auto?:wacko:

 

Gruß, Georg

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Nächste Stufe ist in Kaltreiniger baden. Dann in Diesel tauchen und wieder zusammenbauen.

Das schmiert.

Wichtig ist das du den ganzen Motor zerlegst und neue Kurbelwellenlager verbaust. So wie der Vergaser aussieht sehen auch die Lager aus ukd wenn du so startest frisst er recht schnell.

Auch da alles mit 2Takt Öl zusammenbauen und am besten 1:25 fahren bei der ersten Mischung.

Du kannst das Gemisch erhöhen inndem du schon fertiges Gemisch in den Tank kippst zusätzlich zur Getrenntschmierung. Und fahr fertigen Kettensägensprit.

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vor 12 Stunden schrieb GeorgW:

Leider habe ich nur ein recht winziges für Schmuck

Ich glaube nicht, dass derjenige, dessen Schmuck darin landet vorher ein verharztes Moped-Teil darin haben wollte :D Den Geruch bekommste nämlich vermutlich da nie wieder raus. Gute Geräte in der entsprechenden Größe kosten allerdings leider auch mit allem drum und dran gerne im Bereich von 1.500-2.000€ (siehe z.B. https://bandelin.com/anwendungen/vergaser-reinigen/). Das ist es vermutlich nicht wert, aber der Tipp von @Driver A.J. in einer anderen (Oldtimer-) Werkstatt mal zu fragen klingt eigentlich nicht schlecht.

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vor 4 Stunden schrieb tollewurst:

Wichtig ist das du den ganzen Motor zerlegst und neue Kurbelwellenlager verbaust. So wie der Vergaser aussieht sehen auch die Lager aus ukd wenn du so startest frisst er recht schnell.

...der Motor und auch der Rest wird selbstverständlich komplett zerlegt. Das schöne ist, dass das Moped vollständig und weder verbastelt noch "verheizt" ist. In meiner Jugend hatte ich ein nahezu baugleiches Modell (luftgekühlte RD 250/350) und hatte seinerzeit mit einem Freund zusammen eigens eine Garage gemietet, in der wir leidenschaftlich an unseren RDs rumschraubten und diverse Umbauten vornahmen. Motor/Getriebe zerlegen und zusammenbauen konnte ich damals mit verbundenen Augen, insofern ist das jetzt wie eine kleine Zeitreise.

 

Gruß, Georg

 

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Die RD 250 und erst recht die 350 waren für uns junge Burschen um die 18 ja auch schon giftig schnelle Maschinen, die 😍 verursachten. Heute reißen die sicher niemanden von uns mehr vom Stuhl, aber das würde ein Golf I GTI oder BMW 323 i auch nicht.

 

Man ist halt verwöhnt. Mein auch schon oller Porsche 997 Carrera ist sowohl in Beschleunigung als auch in Endgeschwindigkeit schneller als der Urturbo. Mit der Zeit wird man verwöhnt, und es dürfen gerne immer ein paar PS mehr sein.

 

Aber die Erinnerung bleibt 😍

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  • 5 Monate später...

Hallo,

inzwischen sind alle Verharzungen beseitigt und sie läuft wieder, hat auch schon das ein- oder andere Mal die Hütte mit leckerem Zweitakt-Aroma eingenebelt:-))!

Habe alles zerlegt, gereinigt, neu gelagert, aufgehübscht und wieder zusammengebaut. Gibt zwar noch einige kleinere Baustellen, es zeichnet sich aber ein Ende ab. Das wird ein schönes Retro-Moped.

Nebelmaschine.thumb.JPG.9e8cbc5370fd70e44a4a75d295314e84.JPG

Gruß, Georg

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