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Wie Webervergaser einstellen?


lambada41

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Hallo Ihr Oldi-Schrauber,

Ich habe einen Datsun Z 240 mit einer 3-Vergaseranlage mit Webervergaser 40 DCOE und ich schaffe es nicht, einen ordentlichen Motorlauf zu erreichen. Der Leerlauf ist noch hinzukriegen, aber beim Beschleunigen ist der Motorlauf rau, ungleichmäßig mit Knallen bis zu Feuerstößen aus den Ansaugtrichtern.

Kernproblem ist: Wieviel Umdrehungen sollte die Leerlaufgemischschraube für die Grundeinstellung herausgeschraubt werden? In der Literatur schwanken die Empfehlungen zwischen 3/4 bis 7/8 mitbeiner Höchstzahl von 1,5 bis zu ca. 3,5.

Kann bitte Jemand helfen?

 

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Auf die Schnelle 3x Fragen:

- Mit oder Ohne Synchrontester?

- Düsensatz noch Original oder getauscht?
- Bild der Zündkerzen weiß (ggf. zu mager) oder schwarz (ggf. zu fett)?

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Wer kann, sollte mir zumindest meine Frage beantworten:

Wieviel Umdrehungen sollte die Leerlaufgemischschraube für die Grundeinstellung herausgeschraubt werden? In der Literatur schwanken die Empfehlungen zwischen 3/4 bis 7/8 mitbeiner Höchstzahl von 1,5 bis zu ca. 3,5.

 

Bei den 40 DCOE ist m.W. die Grundeinstellung der Gemischschraube 2 Umdrehungen, ausgehend von ganz zu (Achtung, nicht "anknallen", dann ist die Nadel und deren Sitz hin).

 

Bei korrekt bedüsten DCOE Anlagen ist die Einstellung extrem einfach. Zunächst die Grundeinstellung beim Leerlaufgemisch, dann die Vergaser synchronisieren, dann Gemisch und Leerlaufdrehzahl optimieren. Bei meinen Lambos bin ich damit in 0,5 bis 1 Stunde gemütlichem Fummeln durch (und die haben 6 DCOE).

 

Was gerne falsch gemacht wird, ist die Synchronisierung allein über die Leerlaufschrauben zu machen. Zugleich sollte das Gestänge daraufhin geprüft und ggf. eingestellt werden, dass alle Kugelkopfverbindungen "auf Druck" stehen. Idealerweise gibts in den Verbindungen keinerlei Spiel.

 

Gerne übersehen werden Undichtigkeiten beim Kaltstartmechanismus oder unterschiedliche Hubhöhen oder Schwergängigkeit der Beschleunigerpumpen. Selbstverständlich sollte eine Prüfung der Schwimmerhöhe sein. Man kann auch bei laufenden Vergasern die Kraftstoffhöhe in den Schwimmerkammern auf gleiche (und richtige) Höhe prüfen.

 

Selten gibt es Nebenluft durch die Ledermanschetten an den Drosselklappenwellen. Kann man aber ja leicht prüfen mit ein bissl Bremsreiniger (wenn mutig) oder Wassernebel (wenn eher sicherheitsbewußt).

 

Generell würde ich die Vergaser komplett zerlegen, reinigen und auf korrekte Bedüsung prüfen, wenn ich das selbst bei einem Vehikel noch nicht gemacht habe. Dichtsätze sind für vergleichsweise kleines Geld erhältlich.

 

Beste Grüße, Bernhard

 

P.S.: Ich habe das Haynes Weber Manual in einer Auflage von vor rund 25 Jahren, darin ist alles bestens beschrieben, einschließlich einer sehr umfangreichen Bedüsungsliste. Neuere Versionen sind m.E. nicht so gut.

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Also Andreas hat vollkommen Recht mit seinen Fragen, vor allem bzgl. Bedüsung. Eine Aussage zum rein- bzw. rausdrehen der Gemischregulierschrauben ist pauschal nicht möglich. Weber hatte da verschiedene Gewindesteigungen. Also wenn sonst alles passt, Zündung, keine Falschluft, sowie Orginaldüsensatz, dann jede Gemischschraube reindrehen bis die Drehzahl abfällt, Stellung merken und dann wieder rausdrehen bis die Drehzahl wieder abfällt, Stellung merken und dann die Gemischraube in die Mitte reindrehen. Als Grundeinstellung ausreichend, zwar meistens etwas zu fett, aber für die Synchro reichts.

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Eine Anmerkung noch: die Einstellung der Schwimmerhöhen nutzt wenig, wenn eine elektrische Benzinpumpe einen zu hohen Benzindruck liefert, weil dann die Nadelventile auf gedrückt werden können. Moderne Facet Pumpen, beispielsweise, liefern einen deutlich höheren Druck als ihre historischen Pendants. Ggf. sollte über einen Benzindruckregler nachgedacht werden. Alte Regler, falls vorhanden, sind übrigens meist hin, Zinkfraß im Bereich des Sitzes der Kugel.

 

Mit all diesen Infos sollte es jetzt gelingen die Kiste zum sauberen Lauf zu bringen .... 😉

 

P.S.: Knallen und Feuerstöße deutet m.E. übrigens eher auf eine grob falsch eingestellte Zündung oder defekte Fliehkraftverstellung ... Oder falsche Ventilsteuerzeiten ....

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Moin

bekanntes Problem bei den Weber sind ausgeschlagene Drosselklappenwellen, dann kannst du einstellen, wie du willst, bringt nichts.

Das würde auch das "Knallen" erklären, zieht sich dadurch Falschluft und die Verbrennung magert ab.

Ich hatte das Glück, das ich einen Bekannten bei der Lürssen- Werft bei uns in Vegesack hatte, der hat mir in der Lehrwerkstatt die Wellen aus Nirosta neu gedreht, danach keine Probleme mehr.

MfG Ulf.

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Salve Jarama, wenn ich Deine Beiträge zu diesem Thema lese, seh ich gleich daß Du schon öfter dran zu Gange warst. Mit 6 Doppelvergaser kann ich leider nicht dienen, bei mir gibts dann jeweils 2. Aber sonst hast alle Problemzonen beschrieben.

Gruß Louis

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Hi Ulf, hängt vom Typ ab, es gibt Weber mit und ohne Kugellagerung der Drosselklappenwellen. Die DCOE haben meines Wissens in allen üblichen Größen (40, 42 und 45) Kugellager. Da schlägt dann logischerweise nichts aus (nur eben die Dichtmanschetten können im Zustand des Zerfalls sein). Manche DCNF (Fallstrom) haben aber wohl das Problem, mangels solcher Kugellager.

 

Beste Grüße, Bernhard

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vor 14 Stunden schrieb lambada41:

Wieviel Umdrehungen sollte die Leerlaufgemischschraube für die Grundeinstellung herausgeschraubt werden?

Bis der Leerlauf ruhig läuft - die Anzahl der Drehungen ist nicht festgelegt, deshalb ist es ja eine drehbare Schraube. Aber dein Fehlerbild hat nichts mit dem Leerlauf zu tun, darauf wollten wir hier eigentlich alle hinaus ;) 

 

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besten Dank für die Hinweise - danke insbesondere Dir, Bernhard, für die sehr konkreten Hilfen.

Ja, ich habe leider nur das Praxishandbuch "Weber & Dellorto" für die Baureihen DCOE & DHLA. Darin ist die Kontrolle des  Schwimmerstandes nur für einen DCOE nur für runde Messingschwimmer angegeben. Meine DCOE haben einen eckigen Kunststoffschimmer. Kann mir Jemand mitteolen, wie man dafür den Schwimmerstand kontrolliert?

In diesem Buch ist für dieLeerlaufgemischschraube eine Öffnung von 3/4 bis 7/8 bei einem Höchstwert von 1,5 angegeben.

In diesem Bereich erreiche ich einen recht ordentlichen Leerlauf. Nur beim Gasgeben wird es holprig mit Knallen und Feuerstößen aus den Ansaugtrichtern. Das spricht m. E. für zu mageres Gemisch. Die Kerzen sind aber schwarz (Ruß), was eindeutig zu fett bedeutet. Kerzen sind Champion N9YC - offensichtlich kein zu hoher Wärmewert? Die Zündung ist o.k., ca. 8° vor OT.

Die Düsen habe ich nicht getauscht. Ich weiß auch nicht, was rein gehört. Was wäre denn für eine Bedüsung zu empfehlen?IMG-20180220-WA0008.thumb.jpg.96d4ace76d6c793f4ef350fd6ec3ea6e.jpg

ich haben eine elektrische Pumpe. Den Druck kann ich nicht messen. Aber die Schwimmerventile werden nicht überdrückt.

Für die Synchronidation habe ich einen ansteckbaren Flußmesser.

Für die CO-Messung habe ich ein DDR- Gerät von Junkalor Dessau. Welcher %-Gehalt wäre anzustreben?

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@lambada41

 

Ich schaue die Tage mal in meinem alten Weber Buch, da müßte die Bedüsung auch für Dein Auto drin sein. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn Du die genaue Typbezeichnung Deiner Weber posten würdest (ist eingeschlagen, die Ziffern nach dem 40 DCOE).

 

Wegen Deines Hinweises auf den Schwimmer, möglicherweise sind Deine Weber keine alten Originale, sondern moderne Repros. Denn original wurden Messingdosen (rund) als Schwimmer verwendet. Eckige Plastikschwimmer gabs meines Wissens erst mit den Repros (auch mit Namen "Weber"). Die Repros taugen bekannterweise oft nicht wirklich, aus verschiedenerlei Gründen. Für die Plastikschwimmer werde ich wohl keine Daten zur Höhe nachsehen können, weil ich eben nur Originale und alte Literatur dazu habe. Ich werde aber schauen, ob es Angaben zur Höhe des Benzinpegels in der Schwimmerkammer gibt, dann müßtest Du halt mit einem Vergaser das austesten.

 

Kann ein paar Tage dauern, bis ich das nachgeschaut habe.

 

Beste Grüße, Bernhard

 

P.S.: Knallen bei mittleren Drehzahlen kann trotzdem an der Zündung liegen. Wenn die Fliehkraftverstellung nicht mehr funktioniert, nutzt die korrekte statische Einstellung (oder im Leerlauf) des Zündzeitpunktes nichts, bei höheren Drehzahlen wird dann um 20-30° zu spät gezündet. Kannst Du aber schon grob mit dem Stroboskop checken, bewegt sich die Marke signifikant (sehr deutlich) beim Gasgeben?

 

Hat der Verteile eine Unterdruckdose? Wenn ja, ist da alles dicht (und bewegt sich was, wenn Du am Schlauch mit dem Mund saugst, müßte eine kleine Bewegung erkennbar sein)? Gleiche Frage bezüglich Unterdruck Bremsservo?

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Hallo Bernhard,

es ist ganz toll von Dir, daß Du wegen mir solche Umstände machst. Ich bin auch gleich in meine Halle gefahren und habe die benötigten Angaben notiert.

Es sind offensichtlich Repros made in Spain, 40 DCOE 151. Eine Zeile darunter steht noch: Nr. 255    4

Und wenn Du die richtige Bedüsung herausfindenn kannst, wäre mir sehr geholfen. Ich tippe mämlich auf eine falsche Bedüsung für den Übergangsbereich - Größenkombination von Leerlaufdüse und Lufteinlaßöffnung

Sehr hilfreich und ausreichend wäre mir die richtige Höhe des Benzinprgels.

herzlichen Dank und viele Grüße

Jörg

 

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vor einer Stunde schrieb lambada41:

Sehr hilfreich und ausreichend wäre mir die richtige Höhe des Benzinprgels.

https://www.mgexp.com/phile/1/90717/WeberFloatlevelinginstructions.pdf

 

http://datsun1200.com/modules/mediawiki/index.php?title=Weber_DCOE_carburetor

> Bedüsung bei "Jetting"
> Pegel bei "Process"

 

Ggf. schon bekannt, aber hier gibts noch Infos speziell zu Datsun/Nissan
https://de.scribd.com/doc/137981738/Automotive-Workshop-Manual-Weber-Carburetors

 

 

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So, ich habe nachgeschaut, ich hatte mich falsch erinnert, Gemischschraube zur Grundeinstellung nicht 2 Umdrehungen, sondern 0,75 Umdrehungen raus, siehe Scan. Dies gilt für die Original Weber Vergaser. Ob es für den 151 Repro auch gilt (eventuell anderes Gewinde) kann ich nicht sagen.

 

Die Bedüsung ist in den weiteren Scans angegeben. Da die 151 Repros in der Grundkonstruktion den Originalen entsprechen (vermute ich), sollten die Angaben zur Bedüsung passen.

 

Weber1.thumb.jpg.85b9b8ed1f720c156d859be7cc3ba6d7.jpg

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Weber3.thumb.jpg.1b3f6fff04e98b28715d120edfb6858c.jpg

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Hallo Bernhard,

herzlichen Dank! Du bist einfach Klasse!

Ich habe sofort meine Bedüsung verglichen.

Der größte Unterschied ist bei der Hauptdüse. Bei mir 115 F11 - gemäß Tabelle wäre 130 F2 richtig.

Das aber würde doch mehr die maximale Leistung verbesssern, nicht jedoch den Übergang?

Für den Leerlauf habe ich 45 F9 und nach Tabelle wären 50 F9 richtig. Das ist nicht viel verändert.

Ich werde mir die neue Bestückung besorgen aber auch den anderen möglichen Hinweisen nachgehen.

Dank und liebe Grüße

Jörg

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An meiner Giulia waren anfänglich auch "spanische Weber" (also die Repros) verbaut. Man konnte sich einen Wolf einstellen - mal ging's mal nicht.

Ende vom Lied: Die Madenschrauben, mit denen die Trichter innen befestigt werden, waren derart billig, daß die sich lösten. Mal stimmte der Trichter, mal lag er nicht dicht an. Dafür fand sich eine Madenschraube im Ansaugkrümmer.


Bedeutet also: Vergaserbatterie runter, alles auf ordnungsgemäßen und dichten Festsitz prüfen. Bevor man wild an Düsen herumschraubt - die Bedüsungsliste des Werkes mal zu Rate ziehen. Bei meinen stimmte die Vollast-Düse an einem Vergaser nicht (die zweite im Vergaserkörper war korrekt ...) nicht und er zog nicht, beim Gaswegnehmen knallte es manchmal.

Hatte aber einen Vorteil: Als vermeintliche Abhilfe bekam sie gleich einen neuen Verteiler und eine elktronische Zündung spendiert.

Wenn sie echte Weber sind und gut eingestellt, machen sie jahrelang überhaupt kein Problem!

Markus
 

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Hallo miteinamder,

Ich bins wieder; habe alles untersucht und für o.k. befunden.

Es bleibt ein Einstellungsproblem bei den Webervergasern.

Ich habe jetzt einen halbwegs ordentlichen Leerlauf und Gasannahme erreicht, aber dafür die Leerlaufgemischschrauben 2,5 Umdrehungen herausschrauben müssen. Wenn mehr ais 1,5 Umdrehungen nötig sind, empfiehlt die Literatur eine größere Leerlaufdüse einzusetzen. Momentan habe ich 45 F9.

Kann mir bitte Jemand empfehlen, welche Düsen ich einsetzen sollte. Da ich diese 6 mal benötige, möchte ich nicht unnütz viele kaufen.

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