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Quattroporte IV: Kaufberatung / Tipps / Preise?


Stromberg

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Salve,

nehme mal die Überschrift des Kollegen zum Anlass, von Euch mal ein paar Infos zum QP IV zu erhaschen. Selbigen beabsichtige ich mir zuzulegen, nachdem ich kürzlich meinen Alfa 166 abgegeben habe.

Fangen wir mit dem an, was ich bis dato an QP-spezifischen Dingen weiß (neben den Dingen, die bei jedem Gebrauchtwagenkauf zu berücksichtigen sind): Achten sollte man auf eine heile Frontscheibe, denn die ist nicht mehr erhältlich. Ebenso sollte das elektronische Fahrwerk funktionieren, Austausch der Dämpfer ist teuer. Die "Check-Engine"-Kontrollleuchte darf nicht abgeklemmt sein und nach ausgiebiger Probefahrt auch nicht angehen. Rost ist bei in deutschen Wintern gefahrenen Autos ein Problem. Der Wechsel des Zahnriemens und das Einstellen der Ventile sollte nicht so weit zurückliegen, andernfalls ist das nachzuholen.

 

Zu empfehlen sind eher Handschalter, da die Automaten in Kombination mit den Turbos bei Nässe und an Auffahrten beim Zurückschalten nicht unproblematisch sind.

Die Evo-Modelle ab 1998 (nur noch 2.8 und 3.2) sollen keine wirkliche Verbesserung darstellen. Die Produktion sei von Ferrari einfach kostengünstiger organisiert worden. Hier ist nun meine erste Frage: Was gibt es an positiven Modifikationen bei den Evo-Modellen?

 

Die Motoren 2000 und 2800 sind bei entsprechender Pflege sehr zuverlässig. Der 2800 hat natürlich mehr Drehmoment im Drehzahlkeller, der 2000 geht ab 4.000 U/min aggressiver zu Werke.

Ich tendiere derzeit zum Kauf eines 3.2. Dieser Motor allerdings gilt als sehr anfällig. Sowohl im QP als auch im 3200 GT schafft er kaum 80TKM ohne teuren Motorschaden (bis ca. 15.000,-). Sollbruchstellen des Motors sind nur schwer zu identifizieren. Eine wäre: Die Kurbelwellenentlüftung darf nicht in die serienmäßigen Luftfilter abgeführt werden, dort gelangen die Öldämpfe gleich wieder in den Brennraum. Überhitzung von Ventilen und Kolben kann die Folge sein.

 

Zweite Frage: Gibt es weitere Sollbruchstellen und worauf sollte ich beim Kauf eines Quattroporte V8 achten? Kompressionstest wäre sicherlich sinnvoll. Rauskriegen, wie hoch der Ölverlust ist. Aber das ist natürlich so eine Sache, die beim Kauf ähnlich schwierig festzustellen sind, wie die Frage, ob der Vorbesitzer den Wagen immer richtig warm (und kalt) gefahren hat.

 

Was für Massnahmen nach dem Kauf wären vordringlich?

Gibt es generell Unterschiede zwischen den Ottocilindri- und dem Evo-Motor? Wie unterscheidet sich der V8 im QP von dem im 3200 GT? Welches ist die kompetenteste Werkstatt in Deutschland für den Wagen, mit Vorliebe im süddeutschen Raum?

 

Und, vorletzte Frage: Wer hat Kenntnis von einem guten QP IV? Es muss nicht zwingend ein V8 sein, auch ein 2800 wäre eine Option. Der 2000 reizt mich weniger, da ich doch auch oft innerstädtisch unterwegs bin.

Wie schätzt Ihr den das Preisniveau tatsächlich verkaufter Fahrzeuge ein? Die meisten Autos stehen schon seit Ur-Zeiten in mobile, teilweise zu sehr überschaubaren Kursen (z.B. der silberne Evo, innen gewagtes hellrotes Leder mit 52TKM aus zweiter Hand aus der Nähe von München für 12.900). Zu welchen Preisen wechseln die Autos tatsächlich den Besitzer und was muss man anlegen für einen QP IV?

 

Das wären so die ersten Fragen, die mir einfallen. Danke für die Aufmerksamkeit. Wäre schön, wenn sich neben den stolzen Besitzern neuer Modelle auch Biturbo-Kenner im Forum tummeln und mir Ratschläge geben könnten.

 

Tanti Saluti

Günter

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Man kann bei diesem Modell wohl eines in der Regel sagen

Gleiche summe wie der Kaufpreis nochmal einplanen wenns denn überhaupt reicht.

Die Autos sind so billig weil der Unterhalt alles andere als günstig ist und die Autos einfach nicht zuverlässig sind. Da kann man noch soviele Details einplanen beim Kauf es gibt schon einen Grund warum die jemand verkaufen will.

meine meinung: wunderschön individuell innen traumhaft super motor aber aber aber will ich mit meinem Auto fahren oder will ich ihn stehen sehen.

also liebhaber mit genug geld und genug geduld dann kaufen wenn nicht dann Nein

Ich fahre seit 2 Jahren und 20.000 km einen 98er Evo V8 (kommend von Alfa 164 :-))! ). Einen Motorschaden habe ich schon hinter mir (Ventil verbrannt), womit schon mal die ersten 12k von meiner eingeplanten Reserve weg waren. Im Laufe der Zeit schrumpfte sie weiter: Bremsen, Klimaanlage (neverending story), Auspuff, Scheinwerferglas, Außenspiegel (vom 166 passt die Außenhülle, aber nicht der Rest), Reifen, Luftfilter, Drosselklappenpotentiometer, Kühlerventilatorenrelais, Leerlaufregelventil ... soll ich weitermachen? Sicherungen habe ich im 20er-Pack im Kofferraum, weil sich je nach Luftfeuchtigkeit und Mondstand das eine oder andere verabschiedet.

 

Seit der Renovierung läuft der Motor gut und bereitet wirklich große Freude. Aber glaub nicht, dass Du moderne 335 d oder i beeindrucken kannst. Das Getriebe ist auch sehr kurz. 100 erreichst Du im dritten Gang ... der erste ist eigentlich nur zur Schonung der Kupplung verbaut worden. Die Lenkung ist irgendwie für den amerikanischen Markt gemacht worden ... kein Vergleich zu 164/166. Sobald es kurvig wird, solltest Du auf Toyota Priusse im Rückspiegel Acht geben. Die Bremsen sind super, quietschen aber peinlich. Kann aber an meinem liegen. Das Fahrwerk ist beim Evo 3fach, beim Ottocilindri 4fach verstellbar. Von Normal zu Sport kaum ein großer Unterschied, aber Soft ist wie in einem 70er-Jahre Amischlitten. Die Sitze sind superbequem und das Geräuschniveau sehr niedrig. Sitzposition sehr italienisch ... guter Beinabstand wählbar, aber Lenkrad viel zu weit weg.

 

Der Motor will regelmäßig Öl haben. Also 1 Liter auf 1000 km im Nachfüllmodus und 8 Liter auf 10.000 km im Komplettwechsel. Die Check-Engine-Lampe ist so eine Art Hausgeist, der immer mal wieder da ist. Zum Glück ist sein erscheinen im Gegensatz zum 3200 nicht mit einem Schutzprogramm verbunden. Zündung aus und an vertreibt den Hausgeist für die nächsten paar hundert Kilometer. Ähnliches gilt für die Warnlampenarmada. Zurzeit habe ich Wegfahrsperre und Airbag als regelmäßige Aktivisten.

 

Ich habe den Anfängerfehler begangen, mir den Erstbesten zu kaufen mit einer schlecht dokumentierten Historie. Die ist echt extrem wichtig. Ich würde nach Hitzeschäden suchen. Verkokelte Kabel, vertüddeltes Klebeband um die Steckerfassungen ... greif auch mal unter den Sicherungskasten links im Motorraum, ob sich der verzogen hat. Meiner hatte wohl mal einen Hitzeschaden und wenn sich unter der Hülle einer der vielen Sensoren ein Kabel nur noch halb mit dem Überwachungsobjekt verbindet, suchst Du Dir (oder die Werkstatt) einen Wolf. Und natürlich: springen die Lüfter an. Wie beim 166: langsam ab 90 Grad, schnell ab 100 Grad. Da er dieselben Widerstände wie im 164/166 hat, gehen die kaputt, so dass die erste Stufe nicht anspringt. Wenn das einer nicht merkt, oder es ihm egal ist, dann läuft die langsame Stufe auch nach dem Abstellen nicht nach. Und der Motor entwickelt eine enorme Wärme. Beim 3200 haben sie dann ja die Motorhaube perforiert ... nicht ohne Grund.

 

Der Motor ist nicht gemacht für Kurzstrecken und auch nicht zum stundenlagen Heizen auf dem Highway (mit dem 164 bin ich stundenlang mit 6000 U/Min gefahren, null Probleme). Über 200 km/h = 4.500 U/Min bewege ich ihn nur kurz, ansonsten ist Reisegeschwindigkeit so bei 180 = 4.000. Das quittiert er dann auch mit 14 l/100 km. Beim Starten nicht auf der Kupplung stehen ... die Axiallager der Kurbelwelle sind anfällig.

 

Ersatzteilversorgung ist zum Teil gut, weil einige generische Teile verfügbar sind (Bremsen, Auspuff, Elektrik), zum anderen Teil aber aussichtslos. Neben der Frontscheibe gibt es auch keine Stoßdämpfer mehr. Meine sind "etwas feucht", was der nächste TÜV wohl nicht gutfinden wird. Aber es gibt sie nicht mehr. Außenspiegel 1.200 Euro ... also immer schön anklappen .. ach nee, dann fliegt ja Sicherung 12 raus.

 

Vom Ottocilindri zum Evo gab es ja "400 Veränderungen". Abgesehen davon, dass Du jede Menge alte Bekannte aus dem 166 im Innenraum (Schalter, Armaturen, Hebel) findest, wurde am Motor m.W. nichts Grundsätzliches gemacht. Differential ist nun vom 456 und neben der Uhr sind noch ca. 40 Logos verschwunden. Ich hätte also keine Sorge, mir einen guten Ottocilindri zu kaufen.

 

Rost habe ich keinen, aber die Vorsorge ist mangelhaft. Zum Beispiel sind die Badges an den Seiten einfach so durchs Blech gebohrt, ohne jede Versiegelung. Dafür ist zum Beispiel der Aktivkohlefilter im vorderen Radhaus vollumfänglich mit einer Art Bauschaum als Resonanzdämmung eingeschweißt, so dass Du da nur mit schwerem Gerät rankommen würdest. Dass im Kofferraum ein 100-Liter-Tank trohnt, ist Dir bewusst? Nicht, dass Du glaubst, Du könntest ähnlich viel Gepäck wie im 166 bewegen. Diese ca. 100 kg auf der Hinterachse sind übrigens ganz sinnvoll, wenn es zum Beispiel nass ist. Mit leerem Tank und nasser Fahrbahn solltest Du erheblich anders fahren, als im 166. Vierter Gang Vollgas = hallo Heck. Sorgt immer wieder für erheiternde Momente, falls man gewohnt ist, mit 250 durch Regen zu fahren.

 

Herrje, Laberflash, sorry. Alles ist vergessen, wenn ich ihn ansehe, den Motor warmgefahren habe, und die Turbos zum Arbeiten bringe ... herrlich! Sammelwürdig! Aber nicht alltagstauglich.

 

Viel Glück!

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Salve,

erst einmal vielen Dank für die ersten beiden Beiträge.

Jot, was Du da zu berichten hast, hört sich natürlich übel an. Eigentlich so mit die schlechtesten Referenzen, die ich bei meinen oberflächlichen Recherchen im deutschen, englischen und italienischen Forum so gelesen habe.

 

Wie ist es denn zu dem Ventilschaden gekommen? Es wäre ja schön, zu wissen, was an Prophylaxe sinnvoll ist. Hast Du schon mal was der von mir erwähnten, zu modifizierenden Kurbelwellenentlüftung gehört? Wo hast Du den Motor überholen lassen?

 

Aber der Motor ist natürlich erst der Anfang bzw. das kostenintensivste Problem. Die ganzen anderen Misslichkeiten hören sich aber eigentlich machbar an. Bei welcher Werkstatt bist Du denn? Es soll ja einen riesigen Unterschied machen, ob man bei einer renommierten Garage (in Italien werden immer die in Modena, Bozen und Solero genannt) oder sonstwo landet. Für die schwammige Lenkung gibt es ja einen sehr guten und straffen Ersatz von Modena Neustadt (oder: gab es?). Übrigens gibt es in Italien noch überholte Dämpfer, würde ich z.B. mal bei Candini nachfragen.

 

Ist aus Deiner Sicht ein QP 2800 die bessere Alternative? Die V6 sollen ja echte Langläufer sein. In meiner Alfa-Werkstatt ist auch ein Ghibli-Kunde, der hat mit seinem 2.0 schon über 200.000 problemlose KM abgespult.

 

Andere Alternative wäre, etwas Geld drauf zu legen und mir doch einen 4200 GT zu kaufen. Gefällt mir auch sehr gut, hat aber nicht dieses zeitlose Understatement-Design des QP. Wird aber wahrscheinlich auf lange Sicht unter kaufmännischen Gesichtspunkten die bessere Wahl sein. Auch weil Ersatzteile verfügbarer sind, der Sauger V8 standfest ist usw. Die ersten werden ja aktuell schon für 20.000,- netto offeriert. Und der Angebotspreis ist in den seltensten Fällen auch der Verkaufspreis.

 

Tanti Saluti

Bernardo Stromberg

Ich melde mich mal als Nicht-Besitzer, weil ich den QP IV vom Tage des Erscheinens an auch immer gemocht habe. Jot hat ja in seinem sehr gut geschriebenen Beitrag bereits deutlich werden lassen, dass der QP IV ein kapriziöses Auto ist. Den gleichen Eindruck habe ich auch aus den Erfahrungsberichten im Maserati-Forum gewonnen. Ich würde die Eindrücke für mich so zusammenfassen, dass es zwar kein "Finger-weg-Auto" ist, dass man aber Geduld und eine fähige und nicht zu teure Werkstatt benötigt, um den Wagen auf der Straße zu halten.

Zum Motor: Die meisten Aussagen decken sich mit der Einschätzung, die jemand im o.g. Forum von Candini eingeholt hatte: Der 2,8-Liter ist die beste Wahl, der 3,2-Liter ist heikel.

Hallo Bernardo Stromberg,

ich bin mir sicher, dass es problemlosere QP4 gibt, als meinen. Ich hoffe, meine Beschreibung wird nicht als Pauschalurteil wahrgenommen. Es ist mein Fahrzeug, von dem ich weiß, dass es nicht würdig behandelt wurde in der Vergangenheit und ich nun die Rehabilitierung finanziere.

Woher der Ventilschaden kam, wurde nicht geklärt. Das kann ein Fehler sein. Ein seinerzeit die Instandsetzung mitanbietender Motorenbauer (Sieber, Hamburg) sagte, ohne Ursachenforschung sei eine bloße Reparatur womöglich von kurzer Dauer. Ich verlasse mich darauf, dass die Revision (Modena, Neustadt) auch dahingegehend durchgeführt wurde, weiß es aber nicht. Das mit der Kurbelwellengehäuseentlüftung wurde von Modena nicht angesprochen, obwohl ich (heute) weiß, dass sie ein Umbaukit haben mit einem separaten Abscheider/Auffangbehälter. Schade.

Meine 08/15-Reparaturen lasse ich von meinem alten Alfa-Schrauber machen. Wo ich ZR-Wechsel oder Ventileinstellung machen lasse, weiß ich noch nicht. Habe eigentlich zu wenig Zuneigung, um mit dem Wagen nach Italien zu fahren, oder nach Neustadt, aber auch weder Budget noch Lust, die Plug-and-Play-Schrauber beim lokalen Ferrarihaus zu beauftragen. Aber der Kaffee ist da gut.

Meine Lenkung wurde bei Modena erneuert, leider ist die damals für die Tuningumbauten angebotene direktere Lenkung nicht mehr verfügbar!

Das mit den Dämpfern aus Italien ist mir neu, werde ich mal bei Candini checken, angeblich gibt es auch in Belgien einen Instandsetzer (Hinweise gerne genommen).

Die 6-Zylinder gelten als viel ausgereifter und langlebiger. Damit hatte Maserati ja nun auch reichlich Zeit, die Kinderkrankheiten in den Griff zu kriegen. Ich für meinen Teil empfand aber immer nur den V8 reizend. Wenn es um Langlebigkeit geht, keine Frage.

Lustigerweise gibt es für mich nur wenige Maserati, die ich mag. Weder 3200/4200 noch Ghibli/Shamal noch die neuen QP/GT noch die alten Biturbo törnen mich an. Neben historischen Modellen war es immer nur der QP4, der mich in meinen automobilen Träumen heimgesucht hat. Aber preisleistungsmäßig ist so ein 4200 sicher nicht von der Hand zu weisen. Hier steht auch immer einer in der Straße ... mit Ferrari-Badges an den Seiten :???:

Am Wochenende 400 km gefahren ... Null Probleme und viel Spaß :-))!

Viel Glück!

  • 11 Jahre später...
  • 1 Monat später...

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