Am 16. Januar rollten in Buenos Aires drei Volkswagen Race Touareg auf den ersten drei Plätzen über die Zielrampe der Rallye Dakar 2011. Keine zwei Wochen später stellt Volkswagen Motorsport auf der Qatar Motor Show eine straßentaugliche Version des 310 PS starken Offroaders vor. Während die Technik unberührt blieb, wurde das Interieur aufgewertet. Leider wird es ein einmaliges Konzeptfahrzeug bleiben.

Volkswagen Race Touareg 3 Qatar

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Noch vor Kurzem auf den Buckelpisten Südamerikas unterwegs und erfolgreich ins Ziel gerollt, nun als einmaliges, straßentaugliches Auto auf einem Messestand: Der VW Race Touareg 3.

Nach 14 hart umkämpften Rallyetagen über Stock und Stein konnte Nasser Al-Attiyah den insgesamt vierten Dakarsieg für Volkswagen und den dritten Sieg für den Race Touareg in Folge einfahren. Auch die beiden anderen Podestplätze wurden von VW-Piloten eingenommen, wodurch der Erfolg der Wolfsburger abgerundet wurde. Gegen die TDI-Offroader scheint momentan kein Kraut gewachsen zu sein. Doch leider stehen diese Fahrzeuge bislang nur den wenigen Werkspiloten zur Verfügung.

Bislang, denn auf der gerade zu Ende gehenden Qatar Motor Show stellte die Motorsport-Abteilung von Volkswagen eine straßentaugliche Variante mit dem Namen „Race Touareg 3 Qatar“ vor. Die auffällige Sponsorenaufkleber auf blauem Grund wichen einer Lackierung in „Morning Frost“, einer weißen Lackierung mit leicht goldenem Schimmer. In dieser Farbgebung wirkt die über zwei Meter breite Karosserie fast ein wenig unschuldig. Aber wehe, man gibt dem Wagen die Sporen. Die großen Lufteinlässe in der Front und auf dem Dach, sowie die großen Schmutzfänger an den Hinterrädern stammen direkt von den Rallye Dakar-Pfaden. Wie beim Rallyewagen sind die Front- und Heckhaube abnehmbar, um an alle wichtigen Technikbauteile heranzukommen. Goldene „Race Touareg“-Schriftzüge auf den Wagenflanken und golden lackierte, 18 Zoll große BBS-Felgen geben dem Exterieur ein wenig Kontrast.

Während bei den harten Rallyes wie der Dakar hauptsächlich Wert auf hohe Funktionalität gelegt wird und der Innenraum so spartanisch wie möglich und so funktionell wie möglich hergerichtet ist, gilt für Straßenfahrzeuge ein anderer Maßstab. Selbst bei Offroadgiganten wie dem Race Touareg würde kein Kunde offene Kabelbäume oder einen Road- und Tripmaster für die Rallye-Etappen akzeptieren. Daher hat Volkswagen Motorsport das Interieur entrümpelt und für den Straßengebrauch hergerichtet. Einzig der eingeschweißte Überrollkäfig blieb an Ort und Stelle. Die Recaro Rennschalensitze bieten mehr als genug Seitenhalt, egal ob der Wagen auf der Straße oder im harten Gelände eingesetzt wird. Das gesamte Armaturenbrett wurde im „Stealth-Look“ mit Anklängen bei amerikanischen Spionageflugzeugen gezeichnet. Eine gebogene Aluminiumplatte bildet im oberen Bereich die Mittelkonsole mit Schaltern wie im Flugzeugcockpit, während im unteren, liegenden Abschnitt die Dakar-Siege des Race Touareg eingraviert sind. Weitere Elemente sind in mattem Sichtcarbon, sowie in Bicolor-Leder in Titanschwarz und Pure Grau gearbeitet. Die Nähte sind als Kontrast in Tornadorot gehalten.

Unter der Haube arbeitet, wie im Rallyefahrzeug, der 2,5 Liter große Fünfzylinder-TDI-Motor, der laut Volkswagen Motorsport 228 kW/310 PS leistet. Damit beschleunigt der Geländekoloss in unter sechs Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Je nach Getriebeübersetzung sind bis zu 250 km/h als Höchstgeschwindigkeit möglich.

Während andere Hersteller wie Bowler aus Großbritannien ihre Dakar-Renner auch an interessierte Kunden verkaufen, die diese Fahrzeuge allenfalls im naheliegenden Wald ausfahren, wird der Volkswagen Race Touareg 3 Qatar aller Voraussicht nach ein einmaliges Showcar bleiben. Es sei denn, dass auf der Qatar Motor Show einige Scheichs das Blanko-Scheckbuch gezückt haben.

Quelle: Volkswagen

Autor: Matthias Kierse