Im Juni vor exakt 100 Jahren nahmen vier Rolls-Royce Silver Ghost an der Alpenfahrt in Österreich teil, bei der es über 2.930 schwer passierbare Kilometer ging. Nun wird auf der Auto Shanghai das Sondermodell Rolls-Royce Ghost Alpine Trial Centenary Collection vorgestellt, mit dem die Briten an die erfolgreiche Teilnahme erinnern möchten. Hierzu wurde erstmals in der Bespoke-Abteilung ein modernes Modell nach historischem Vorbild erstellt.

Rolls-Royce Ghost Alpine Trial Centenary

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Auf der Holzdekorleiste oberhalb des Handschuhfaches und auf den klappbaren Picknicktischen im Fond findet sich die Strecke und das Höhenprofil der Alpenfahrt von 1913.

In der Anfangszeit des Automobils wurden immer wieder neue Prüfungen gesucht, bei denen Hersteller und Fahrer unter Beweis stellen konnten, dass ihre Fahrzeuge zu den besten in der Welt zählten. Zu einer der härtesten Herausforderungen zählte die Alpenfahrt in Österreich, bei der es auf rund 2.930 Kilometern darum ging, eine vorgeschriebene Strecke über kaum befahrbare Pass-Straßen zurückzulegen. Vor 100 Jahren, um Juni 1913, nahmen vier Rolls-Royce Silver Ghost teil und gehörten zu den wenigen Teilnehmern, die bis ins Ziel kamen. Dies sorgte mit für den Ruf des „Besten Autos der Welt“. Während drei der vier Wagen offiziell vom Werk eingesetzt und unterstützt wurden, war die Zielankunft des Privatiers James Radley umso beeindruckender.

Zum 100sten Jubiläum beschäftigte sich die Bespoke Abteilung von Rolls-Royce mit der Alpenfahrt und erstellte einen Ghost in den Farben des Silver Ghost von Radley. Damit ist erstmals in der Geschichte der Bespoke Abteilung eine Hommage entstanden. Das Sondermodell wird auf der Auto China unter dem vollen Namen Rolls-Royce Ghost Alpine Trial Centenary Collection vorgestellt und erhält neben dem blauen Farbton des Radley-Fahrzeugs auch die schwarz lackierten Grillstreben und die ebenfalls schwarzen Leichtmetallräder. Über die volle Karosserielänge wird von Hand ein dunkelblauer Streifen aufgetragen, der unterhalb der A-Säule vier parallele Linien ausformt, um auf die vier Teilnehmerfahrzeuge hinzuweisen. Die Motorhaube nebst Grillumrandung wird in mattsilber ausgeführt, womit ebenfalls Radleys Einsatzfahrzeug zitiert wird.

Im Interieur wird die Geschichte der Alpenfahrt durch eine einzigartige Analoguhr in der Mitte des Armaturenbretts und einmalige Einleger im Holz oberhalb des Handschuhfaches und in den ausklappbaren Picknicktischen im Fond erzählt. Diese Holzeinleger geben die Route der Alpenfahrt und die Höhenunterschiede wieder. Dabei wurde hohes Augenmerk auf Genauigkeit der angezeigten Daten gelegt, um auch Historiker unter den Rolls-Royce-Fans zufriedenzustellen.

Am 14. Juni wird in Wien eine Neuauflage der Alpenfahrt starten, die vom 20-Ghost Club organisiert wird. Unter den Teilnehmerfahrzeugen wird sich auch der originale Radley Silver Ghost befinden, während der Ghost Alpine Trial Centenary Collection wohl als Begleitfahrzeug dabei sein wird. Insgesamt wird ein rollendes Museum, bestehend aus 40 Silver Ghost, durch Österreich, Slowenien, Italien und Kroatien fahren, wobei der Schwerpunkt der Route auf wunderschönen Szenerien liegt. Am 29. Juni findet schließlich der Zieleinlauf in Wien statt. Unterwegs wird man am Gardasee auf eine parallel stattfindende Rallye des Rolls-Royce Enthusiasts Club treffen, wodurch rund 100 Silver Ghost gemeinsam am Strand stehen werden – die größte Ansammlung dieses Modells, die je stattfand. Vom Ghost Alpine Trial Centenary Collection wird es zwar eine limitierte Auflage geben, 100 Exemplare werden es jedoch nicht.

Quelle: Rolls-Royce

Autor: Matthias Kierse