Auf Basis eines Ferrari 458 Spider stellte Pininfarina in Genf das Sergio Concept vor. Durch eine radikal offene Roadster-Karosserie werden 150 Kilogramm Leergewicht eingespart und gleichzeitig Träume erweckt. Mit dieser Boden-Boden-Rakete mit bis zu 320 km/h über die Straßen fegen? Wäre möglich, immerhin fährt der Pininfarina Sergio tatsächlich. Eine Serienfertigung ist jedoch äußerst unwahrscheinlich.

Pininfarina Sergio Concept

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Radikal offen und in der Silhouette an offene Rennsportwagen der 1960er Jahre erinnernd kauert der Sergio auf dem Asphalt.

Vor 60 Jahren schlossen zwei italienische Unternehmen, die zur damaligen Zeit beide noch eher klein waren, einen Vertrag zur strategischen Zusammenarbeit, der bis heute viele interessante Produkte hervorgebracht hat. Gemeint sind der Sportwagenbauer Ferrari und das Designhaus Pininfarina. Speziell unter dem Sohn von Firmengründer Battista „Pinin“ Farina, dem im letzten Jahr verstorbenen Sergio Pininfarina (durch eine Namensänderung wurde die Verniedlichung zum offiziellen Nachnamen) entstanden wunderschöne Straßenfahrzeuge und Studien mit dem springenden Pferd aus Maranello auf der Karosserie. Es wurde zweifellos Zeit, um diesem Fakt ein rollendes Denkmal zu setzen und welcher Name hätte hier besser gepasst, als „Sergio“?

Die Basis lieferte Ferrari in Form eines 458 Spider an, von dem jedoch nicht viel mehr als das Fahrgestell nebst Motor, Getriebe und Teilen des Armaturenbrettes übrig blieb. Als Thema für das Konzeptfahrzeug wurde eine zweisitzige Barchetta für die nahe Zukunft ausgewählt. Entstanden ist ein radikaler, einzigartiger, absolut offener Sportwagen, dessen Optik sich bereits beim ersten Anblick in die Netzhaut brennt. Die dynamische Frontpartie geht auf Höhe der Türen in das vorwärts orientierte Heck über. Beide Karosserieabschnitte werden durch einen schwarz abgesetzten Bereich optisch verknüpft. Die Grundsilhouette erinnert an offene Rennsportwagen der 1960er Jahre und integriert gleichzeitig in alter Pininfarina-Tradition wichtige Funktionen in die Ästhetik. So dient beispielsweise der Überrollbügel zeitgleich als Flügelelement, das vom Winddeflektor vorm Cockpit angeströmt wird. Um das Design der rot lackierten Abschnitte möglichst klar zu halten, wurden alle Funktionselemente wie die Türgriffe und die Lufteinlässe für den Motor in schwarz abgesetzte Karosseriebereiche verlegt.

Es ist zwar nicht geplant, eine Kleinserie des Pininfarina Sergio aufzulegen, aber beim Blick ins Interieur könnte man diese Absichtserklärung beinahe unterstellen. Hier zeigt sich die Verwandtschaft des Roadsters zum 458 Spider deutlich, da die Instrumenteneinheit, die Mittelkonsole, das Lenkrad und die Sitzstruktur für den Bau des Sergio übernommen wurden. Allerdings sind die Kopfstützen im Gegensatz zum Serien-Spider Teil des Überrollbügels und aerodynamisch geformt. Im vordersten Bereich der kurzen Flügeltürchen befinden sich speziell ausgeformte Helmfächer, in denen exklusiv in Wagenfarbe gestaltete Helme auf ihren Einsatz warten.

Dank der leichten Kohlefaser-Karosserie ohne Dachkonstruktion konnte Pininfarina das Leergewicht gegenüber dem Ferrari 458 Spider um rund 150 Kilogramm senken. Dies führt zu einer Beschleunigungszeit aus dem Stand auf 100 km/h in 3,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h – wenn die Frisuren der Besatzung solange durchhalten. Aber genau dafür gibt es ja die erwähnten Helme.

Quelle: Pininfarina

Autor: Matthias Kierse