Falls der Kampfstern mal zu unhandlich ist und die X-Wing-Fighter zu langweilig werden, gibt es für die dunkle Seite der Macht nun eine neue Alternative: Den Novitec Rosso 599 SA Aperta. Auf Basis des italienischen Kleinseriensportwagens bringt der Tuner eine 888 PS starke Interpretation heraus, die vermutlich auch Jedis gefallen könnte. Immerhin ist es mit diesem Renner möglich, bis zu 340 km/h offen zu genießen.

Novitec Rosso 599 SA Aperta

Bild 1 von 4

Wären die gelben Bremssättel und die Logos nicht, man könnte den Novitec Rosso 599 SA Aperta im Dunkeln vermutlich glatt übersehen.

Der Saal wird dunkel, die charakteristische Star Wars-Musik beginnt, die Leinwand wird mit einem durchlaufenden Text erfüllt. Doch was ist das? Die Musik geht in ein infernalisches V12-Gebrüll über, das stakkatoartig durch Schaltmanöver unterbrochen wird. Haben die Jedi ihre Lichtschwerter neu stimmen lassen? Nein! Es ist der Herrscher der dunklen Seite der Macht mit seinem neuen Dienstwagen. Darth Vader in einem dunklen, bösen Italiener – dem Novitec Rosso 599 SA Aperta.

Nun, diese neue Episode der berühmten Weltraumabenteuer ist bislang nicht gedreht worden, doch wer einen Blick auf das Fahrzeug wirft, das Novitec Rosso in den Fokus der Öffentlichkeit stellt, könnte durchaus auf den Gedanken kommen, dass der Besitzer direkt aus der Riege der Sith entstammt. Dabei haben die Stettener Tuner lediglich Hand an die Anbauteile der Karosserie und die Felgen gelegt, die dunkelgraue Außenfarbe stammt direkt aus Maranello. Frontspoiler, Seitenschwellerleisten und Heckschürze wurden von Novitec Rosso an den 599 GTO angepasst, wodurch dem Aperta hinter den hinteren Radhäusern Luftauslässe und mittig in der Schürze ein größerer Diffusor wachsen. Die schwarz lackierten Leichtmetallfelgen vorn in 21 Zoll bringen es pro Rad auf lediglich 10,4 kg, in 22 Zoll auf der Hinterachse auf je 13,8 Kilogramm. Elemente in mattem Sichtcarbon und schwarz eingefärbte Rückleuchten runden den Auftritt des Novitec Rosso 599 SA Aperta ab.

Krasser als der Außenumbau geriet die Modifikation des Triebwerks. Bereits auf dem Genfer Salon Anfang diesen Jahres zeigte Novitec Rosso, was man aus dem Motor des 599 GTO herausholen kann. Da dieses Aggregat auch den 599 SA Aperta antreibt, verwundert es wohl nur Wenige, dass die Leistungssteigerung 1/1 übertragen werden kann. Auf dem Datenblatt erscheinen nach erfolgreicher Operation 653 kW/888 PS und ein maximales Drehmoment von beeindruckenden 862 Newtonmetern. Wie bringt man dem 6 Liter großen V12 derartige Leistungssprünge bei? Mittels eines Bi-Kompressor-Kits und den dadurch notwendigen Anpassungsarbeiten an Abgasstrang und Motorsteuerung. Bereit für weitere beeindruckende Zahlen? 3,1 wäre so eine, 9,1 auch und besonders 22. Warum? Nehmen Sie diese Zahlen in Sekunden und Sie wissen, wie schnell der Novitec Rosso aus dem Stand auf 100, 200 und 300 km/h spurtet. Der Kampfstern von Darth Vader kann es wohl kaum besser. Maximal ist eine Höchstgeschwindigkeit rund um Tempo 340 möglich.

Natürlich möchte man eine derartige Leistungsausbeute langfristig erhalten. Dafür verbaut Novitec Rosso einen neuen Wasserkreislauf mit eigenem Ladeluftkühler. Auch der Ansaugtrakt mit Sportluftfilter ist neu entwickelt worden und arbeitet mit den Hochleistungseinspritzdüsen zusammen. Die Abgase werden durch eine Edelstahl-Auspuffanlage mit vier schwarz beschichteten Endrohren abgeführt und verbreiten dabei hervorragenden Sound, der sich über einen Knopf am Lenkrad mittels Klappen in den Rohren verändern lässt. Da das gesamte Fahrzeug durch einen Sportfedernsatz um 25 Millimeter tiefergelegt wurde, ist die Nose-Lift-Funktion durchaus sinnvoll, die die Front des Novitec Rosso 599 SA Aperta auf Knopfdruck um 40 Millimeter anhebt, um besser in Tiefgaragen zu kommen.

Nachdem der Ferrari 599 SA Aperta auf lediglich 80 Exemplare limitiert war, ist die Chance, einen Novitec Rosso 599 SA Aperta zu Gesicht zu bekommen, umso geringer. Vermutlich dürfte es sogar einige Sportwagenfans geben, die nicht verstehen können, dass man ein derartig limitiertes Fahrzeug überhaupt noch tunt. Aber gerade das macht es für einige Besitzer nochmal interessanter.

Quelle: Novitec Rosso

Autor: Matthias Kierse