46 Jahre nach der Präsentation des legendären Mini Moke wird die britische Kleinwagenfirma auf der NAIAS 2010 im Januar in Detroit ein ähnlich radikales Automobil auf Basis des kommenden Mini Crossovers zeigen. Das Mini Beachcomber Concept verfügt über permanenten Allradantrieb und genug Platz für vier Personen. Am Strand angekommen kann sich die Besatzung problemlos sonnen, dank des Verzichts auf Dach und Türen.

Mini Beachcomber Concept

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Dass Mini eine vierte Modellreihe neben dem klassischen Kleinwagen, dem Cabrio und dem Clubman genannten Kombi plant, ist seit langem ein offenes Geheimnis. Es wird sich um eine höhergelegte Crossover-Variante mit vier Türen handeln, die im Herbst 2010 zu den Händlern rollen wird. Auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit wird sich ein Studienfahrzeug ins Rampenlicht begeben, das zum einen erste Designanteile des kommenden Autos verrät, zum anderen aber auch eine Brücke in die Vergangenheit zum kultigen Mini Moke schlägt.

Der Moke wurde von 1964 bis 1993 als Strandmobil der besonderen Art gebaut. Auf Basis des ganz normalen Ur-Mini wurde konsequent alles weggelassen, was man nach Meinung der Entwickler am Strand nicht gebrauchen könnte. Übrig blieben eine Motorhaube, ein Kühlergrill, vier Kotflügel und eine Windschutzscheibe, die den vier möglichen Insassen nur die allergröbsten Umwelteinflüsse vom Leibe hielt. Ein Notdach konnte im Falle eines milden Sommerregens ein paar Tropfen aus dem Innenraum halten, zu mehr war es auch nie gedacht.

Die Studie in Detroit wird auf den Namen Beachcomber hören, ist aber vom Grundkonzept her sehr dicht am Moke. Auch hier wurden die Türen und ein konventionelles Dach eingespart. Im Unterschied zum Kultmobil hat der Beachcomber den neuen Allradantrieb ALL4, den auch das kommende neue Mini-Modell erhalten wird. Auch das Fahrwerk ist deutlich höhergelegt gegenüber den normalen Minis. Sollten es Witterungsbedingungen einmal nötig machen, lassen sich ein Textilverdeck oder alternativ Hardtop-Teile und Leichtbautüren auf die Schnelle anbringen, um im Innenraum nicht zu nass zu werden.

Das Textilverdeck verfügt über transparente Kunststoffscheiben an der Seite und am Heck und ist aus hochwertigen Spezialfasern, die auch in Outdoor-Bekleidung zum Einsatz kommen, gefertigt. Es kann platzsparend zusammengerollt und im Fahrzeug verstaut werden. Eine andere Möglichkeit, den Beachcomber wetterfest zu machen, bieten die Hardtopeinsätze für Seite, Heck und Dach.

Der Mini Beachcomber richtet sich an Hobbysportler, die gerne mit dem Auto auf befahrbare Strandabschnitte fahren, um direkt mit ihrem Sportgerät loslegen zu können, seie es ein Wakeboard, ein Kite oder ein Surfbrett. Aus diesem Grund sind auf den vier Sitzen auch Sportmotive eingestickt. Lufteinlässe braucht man bei einem so offenen Fahrzeug nicht, daher wurden sie durch weitere Lautsprecher der Hifi-Anlage und einige offroad-spezifische Anzeigen wie Kompass und Neigungswinkelanzeige ersetzt. Um Trendsportgeräte auch mitnehmen zu können, sind die Fondsitze verschieb- und umklappbar und bieten somit ein Höchstmaß an Flexibilität. Passende Befestigungssysteme für Mountainbikes, Wakeboards und ähnliches sind vorhanden. Von der Armaturentafel bis zum Kofferraum zieht sich die aus dem Crossover Concept bereits bekannte Center Rail, auf der sich Aufbewahrungsboxen, Armlehnen, externe Musikspeicher, aber auch Halterungen für die Sportgeräte befestigen lassen. Durch einen integrierten Kabelkanal lassen sich von jeder Stelle des Beachcomber aus MP3-Player oder Mobiltelefone mit dem Fahrzeug-Entertainment-System verbinden.

Die Öffnung zum Kofferraum ist wie beim Clubman zweiteilig gestaltet. Die rechte Tür kann während der Fahrt offenbleiben, um lange Gegenstände transportieren zu können. Im linken Türteil ist ein Staukoffer integriert, um Strandmatten, Handtücher und Sonnencreme bequem transportieren zu können. Er erinnert mit seiner Form an Reserveradkästen, die früher an Geländefahrzeugen häufiger zu sehen waren. Da die Reifen des Beachcomber jedoch über Notlaufeigenschaften verfügen, ist ein Ersatzrad nicht nötig.

Gleichzeitig kommt die moderne Sicherheitstechnologie jedoch nicht zu kurz. Die Karosseriestruktur ist so ausgelegt, dass die Insassen im Falle eines Crashes genauso abgesichert sind, wie in einem normalen Mini. Ein hochfester Überrollschutz, in den als Design-Gag der Markenname eingearbeitet wurde, sorgt ebenfalls für ein beruhigendes Maß an Sicherheit.

Vom Urvater Mini Moke wurden circa 50.000 Exemplare gefertigt. Ob der Beachcomber jemals in Produktion gehen wird oder ein Einzelstück bleibt, ist bislang noch nicht entschieden.

Quelle: Mini Presseserver

Autor: Matthias Kierse