Ist die Kombiversion eines viertürigen Coupés ein viertüriges Kombi-Coupé? Nicht in Stuttgart. Von dort aus macht sich ab Herbst der Mercedes-Benz CLS 63 AMG Shooting Brake auf den Weg, um neue Kundenkreise zu erschließen. Mit seinem wahlweise 525 oder 557 PS starken V8-Biturbo-Motor ist er sehr ordentlich motorisiert und dank großer Heckklappe auch für Urlaub oder Großeinkauf gerüstet.

Mercedes-Benz CLS 63 AMG Shooting Brake

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Wahlweise ist der AMG Shooting Brake mit schwarzen Felgen und Sichtcarbon-Außenspiegelkappen erhältlich.

Wer Mercedes-Benz Lustlosigkeit oder wenig Wagemut unterstellt, sollte vielleicht noch einmal einen Blick auf das Modellprogramm werfen. 2004 brachte man mit dem CLS als erster Premiumhersteller ein viertüriges Coupé auf den Markt. Die beiden deutschen Mitbewerber aus Bayern folgten erst mit deutlichem Abstand in diese Nische. Wirkliche Gegner für die jeweiligen Sportmodelle CLS 55 und CLS 63 AMG sind hingegen bis heute nicht nachgeschoben worden. Nun legen die Schwaben erneut vor und bringen auf Basis des CLS mit dem Shooting Brake einen sportlich gestalteten Kombi in die Manege, der kurz nach Marktstart der normalen Motorisierungen auch als AMG-Version zu den Händlern rollen wird.

Auf diese Weise möchte man Nutzwert, Styling und Performance in einem Fahrzeug zusammenbringen. Wir meinen: Operation gelungen. Dass der Mercedes-Benz CLS 63 AMG Shooting Brake über genügend Leistungsreserven verfügt, dürfte klar sein. Speziell, wenn man die Motorisierung bereits in der Coupé-Variante bewegen konnte. Je nach Kundenwunsch verfügt das Triebwerk über 386 kW/525 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Newtonmetern oder, mit optionalem AMG Performance Package, über 410 kW/557 PS und 800 Newtonmeter Drehmoment. Die Fahrleistungen sind in beiden Fällen beeindruckend, besonders in den Zwischenspurts auf der Autobahn. Übertragen wird die Kraft über eine Siebengang-Speedshift-Automatik mit Wippen am Lenkrad, durch die der Fahrer Einfluss auf den angewählten Gang nehmen kann. Dazu kann er über einen Drehschalter zwischen vier Getriebeeinstellungen wählen. Das Performance Package ist anfänglich dem Einführungs-Sondermodell Edition 1 vorbehalten.

Um mit der Motorleistung nicht alleine dazustehen, verbaut AMG ein Ride Control-Sportfahrwerk mit Stahlfedern vorn und Luftfederung, sowie automatischer Niveauregulierung hinten. Dazu gibt es elektronisch gesteuerte Dämpfer, durch die in jeder Fahrsituation die Wankneigung der Karosserie so minimal wie möglich gehalten wird und zugleich blitzschnelle Anpassungen zwischen Fahrkomfort und maximaler Agilität vorgenommen werden. Auch hier kann der Fahrer per Knopfdruck die Einstellung beeinflussen, ebenso wie beim dreistufigen ESP-System. Kunden, denen der Ankerwurf der werksseitig verbauten AMG-Bremse nicht ausreicht, können gegen Aufpreis eine Hochleistungs-Bremsanlage mit Carbon-Ceramic-Verbund-Scheiben ordern.

Die Karosserieform des CLS zeigt sich auch mit Kombiheck hervorragend akzentuiert und scharf geschnitten. Während die Front bis zu den vorderen Türen unverändert bleibt, zeigt sich ab hier die seitliche Fensterlinie verlängert und um ein Glaselement erweitert. Dabei bleibt die Dachhöhe jedoch unverändert und fällt in Richtung Heckklappe leicht ab. Die bis ins Dach reichende Heckklappe mit sehr schräg stehender Rückscheibe gibt den Weg zum bis zu 1.550 Liter fassenden Gepäckraum frei – wenn die Rückbank stehen bleibt, stehen 590 Liter Fassungsvermögen zur Verfügung. Größeren Einkäufen oder der Fahrt in den Urlaub steht also wenig im Wege. Der Ladeboden des Kofferraums ist gegen Aufpreis mit amerikanischem Kirsch-Holz belegt und schafft damit einen besonders edlen Eindruck. Im Holzboden sind Intarsien in dunkler Räuchereiche und gebürstete Aluminiumleisten mit rutschfester Gummioberfläche eingelassen.

Interessenten können den Mercedes-Benz CLS 63 AMG Shooting Brake erstmals im Rahmen des Mondial de l’Automobile in Paris Ende September begutachten. Die Markteinführung erfolgt dann im Oktober. Zu den Preisen machten die Schwaben bislang keine Angaben.

Quelle: Mercedes-Benz

Autor: Matthias Kierse